Das fruchtig-tropische Aroma macht die Ananas zu einer wahren Delikatesse. Wussten Sie schon, dass Sie eine Ananas auch in Ihrem eigenen Zuhause anbauen können? Und das geht sogar einfacher, als mancher denkt! Neben einer Frucht mit Blätterschopf werden nur noch ein Messer und ein großes, standfestes Gefäß wie zum Beispiel ein Wasserglas benötigt – schon kann’s losgehen.
Die Ananaspflanze (Ananas comosus oder sativus) hat ihren Ursprung in Südamerika, genauer gesagt in den tropischen Regionen von Brasilien und Paraguay. Sie gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Vermutlich ist die Kultur-Ananas aus der Wildform (Ananas ananassoides var. nanus) hervorgegangen. Es wird vermutet, dass indigene Völker Südamerikas bereits vor rund 4.000 Jahren Ananas als Nahrungsmittel kultivierten.
Heute wird die Ananas nach wie vor in verschiedenen subtropischen und tropischen Gebieten weltweit angebaut, darunter Hawaii, Thailand, die Philippinen und Costa Rica.
Ist die Ananaspflanze winterhart? Da Ananas comosus aus tropischen Regionen stammt, benötigt sie ein warm-feuchtes Klima, um zu gedeihen. Auf Frost reagiert sie sehr empfindlich – winterhart ist sie also nicht. In hiesigen Breitengraden kommt daher nur eine Kultur in Innenräumen oder Gewächshäusern infrage, um Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts zu vermeiden.
Die Ananaspflanze bildet eine Blattrosette von langen, schmalen Blättern mit scharfen Rändern, die direkt aus dem Boden herausragen. Die Blütezeit der Ananas ist von verschiedenen Faktoren abhängig. An ihren natürlichen Standorten können sie das ganze Jahr über blühen, da die Temperaturen konstant warm sind. In gemäßigten Klimazonen, in denen Ananas als Zimmerpflanzen oder in Gewächshäusern angebaut werden, neigen sie jedoch dazu, im Frühling oder Sommer zu blühen, wenn die Tage länger sind und die Temperaturen wärmer werden.
Die Pflanze produziert eine einzelne Blüte, die sich aus ihrer Mitte hervorhebt und meist rosa- bis violettfarben ist. Aus der bestäubten Blüte entwickelt sich schließlich die ovale bis zylindrische Frucht mit ihrer typischen, schuppigen und rauen Außenhaut. Das Innere der Frucht besteht aus saftigem, süßem Fruchtfleisch, das in Fasern unterteilt sein kann. In der Mitte der Frucht befindet sich der harte Kern, der nicht essbar ist.
Zum Heranziehen einer eigenen Ananaspflanze benötigen Sie zunächst eine Ananas. Das Tolle daran ist, dass Sie diese vorher erst mal genießen können! Denn für die neue Pflanze benötigen Sie nur den oberen Teil der Ananas – den mit den Blättern. Das ist also doppelt praktisch, da das Vermehren quasi auch noch zur Resteverwertung dient. Aus Obst- oder Gemüseresten neue Pflanzen heranzuziehen, nennt man übrigens Regrowing.
Beim Schopf gepackt und vom Fruchtfleisch befreit, lassen sich aus den Blattrosetten von Ananasfrüchten neue Pflanzen heranziehen, die mit etwas Geduld sogar eine kleine, leckere Ernte bringen. Interessant ist dabei auch, die verschiedenen Entwicklungsstufen der Frucht zu beobachten. Die Anzucht zu Hause ist wirklich ganz einfach, wenn ein paar Dinge berücksichtigt werden.
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Das Antrocknen dient auch dazu, das Fäulnisrisiko zu minimieren.
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Damit der Strunk auch im Wasserglas nicht fault, sollte nur der blattlose Ansatz im Wasser stehen.
Das erste Anzeichen, dass alles geklappt hat und Ihre Ananas zu wachsen beginnt, sind frische neue Blätter, die sich im Zentrum der Rosette bilden. Die Anzucht einer neuen Ananaspflanze kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor sie tatsächlich blüht und neue Früchte trägt. Doch der Prozess macht allemal Spaß und ist spannend zu beobachten! Außerdem ist die Ananas als Zimmerpflanze natürlich auch ohne Früchte ansehnlich.
Ananasse brauchen sehr viel Licht und Wärme, ideal sind Temperaturen um 25-30 °C, im Winter möglichst nie unter 18 °C. Außerdem benötigen sie eine hohe Luftfeuchte und freuen sich über häufiges Besprühen. Trockene Heizungsluft dagegen lässt die Blattspitzen eintrocknen.
Ein guter Standort über den Winter ist beispielsweise ein warmer Wintergarten oder ein helles Badezimmer. In dieser Zeit mit kalkfreiem Wasser mäßig feucht halten. Auf Staunässe reagiert die Ananas sehr empfindlich! Das Substrat am besten immer erst an-, aber nie ganz austrocknen lassen.
Ab Ende Mai dürfen die Pflanzen dann auch nach draußen, an einen geschützten Platz auf der sonnigen Terrasse oder, so haben wir es gemacht, ins Gewächshaus. Die Blätter aber erst an die Sonne gewöhnen. Im Sommer dann etwas reichlicher gießen und von April bis August alle 14 Tage flüssig düngen.
Da Bromeliengewächse rosettenartig wachsen, sind in der Regel keine Schnittmaßnahmen nötig. Abgestorbene Blätter oder andere Pflanzenteile können Sie aber sofort entfernen.
Nach der Fruchtbildung stirbt die Ananaspflanze ab, meist nicht ohne vorher neben der Blattrosette oder direkt unterhalb der Frucht Ableger, sogenannte Kindel, zu bilden. Diese lassen sich abtrennen und zur Bewurzelung bringen.
Sollten Sie nun auf den Geschmack gekommen sein und sich auch einmal an der Anzucht einer eigenen Ananas versuchen wollen, wünschen wir Ihnen viel Erfolg! Oder bleiben Sie lieber dabei, den Blattschopf der Ananas weiterhin auf den Kompost zu geben? Dann haben wir Tipps für Sie, wie Sie richtig kompostieren.
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