Wer Apfelwein selber machen möchte, sollte sich nach der Apfelernte etwas Zeit dafür nehmen. Wenn der Herbst mit Farben und schmackhaften Früchten lockt, bietet die reiche Apfelernte nämlich die besten Voraussetzungen, um sich an dem leckeren Gebräu zu probieren. Neben der Herstellung von Saft, Kompott und Gelee stellt die Zubereitung von Apfelwein zudem eine gelungene Abwechslung in der Küche dar. Wie Sie Apfelwein selber machen, lesen Sie hier.
Hygiene ist wichtig, bevor und während wir Apfelwein selber machen: Damit es später keinen Besatz mit den „falschen“ Mikroorganismen gibt, muss penibel sauber gearbeitet werden. Entsafter und Messer müssen Sie deshalb heiß abspülen, die Tücher kochen Sie aus. Den Gärballons rücken wir ebenfalls mit heißem Wasser und einer Flaschenbürste zu Leibe. Die Äpfel werden gewaschen und faulige Früchte aussortiert, kleinere Faulstellen ausgeschnitten.
Zum Entsaften verwenden wir unsere alte MALINA-Zentrifuge. Die holt den meisten Saft aus den Früchten. Ist eine Runde durchgelaufen, wird der Saft durch ein Mulltuch abgeseiht. Zurück bleibt der Schaum.
Mithilfe eines Trichters wird der abgeseihte Saft in den Gärballon gefüllt. Die Öffnung decken wir mit einer Kappe aus Alufolie ab, damit keine Fremdkörper hineinfallen. Entsaften, Abseihen und Einfüllen wiederholen wir solange, bis der Gärballon zu etwa bis ¾ gefüllt ist. Der freie Gärraum ist wichtig, damit der Most, wenn wir den Apfelwein selber machen nicht überläuft.
Von der letzten Entsaftungsrunde behalten wir etwas Apfelsaft zurück. Darin werden flüssige Reinzuchthefe und Nährsalz eingerührt und zum restlichen Apfelsaft in den Gärballon gegeben.
Der Ballon wird mit einer Gärkappe verschlossen, in die ein Gärröhrchen gesteckt wird. Dieses Röhrchen füllen Sie mit Wasser, damit kein Sauerstoff an den Saft kommt oder gar Gärfliegen hineinfallen.
Wir stellen den Ballon bei Zimmertemperatur auf. Die Gärung wird durch die Temperatur gesteuert. Darum sollte der Apfelsaft nicht zu kalt oder zu warm stehen, um Apfelsaft selber zu machen. Sobald die Gärung einsetzt, beginnen Blasen im Saft aufzusteigen und im Gärröhrchen blubbert es. Lässt die Gärung nach, kann probiert und eventuell Zucker nachgegeben werden.
Beim Nachzuckern sollte man unbedingt dem eigenen Geschmack vertrauen!
Um den Apfelwein zu klären, wird er abgesaugt. Dabei bleibt der Bodensatz zurück. Den Gärballon spülen wir aus und füllen den Wein wieder hinein. Dann stellen wir ihn dunkel auf und warten, bis sich die Trübstoffe wieder abgesetzt haben und klären ihn dann ein zweites Mal. Aufheller oder chemische Hilfsmittel benutzen wir nicht. Nach der zweiten Klärung wird der Wein in Flaschen abgefüllt und bis etwa April gelagert. Apfelwein selber machen ist nicht schwer und er schmeckt hervorragend.
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