Wer besonders aromatisches und süßes Obst essen möchte, sollte an eine Reneklode denken. Die leckeren, saftigen Früchte sind ideal, um sie direkt vom Baum zu naschen. Renekloden eignen sich nicht für lange Transportwege. Deshalb sind sie selten im Handel zu finden – ein Grund mehr, dieses leckere Obst im eigenen Garten zu ernten.
Wenn Sie eine für Ihre Region geeignete Renekloden-Sorte pflanzen, können Sie die Früchte nach Herzenslust frisch genießen. Renekloden lassen sich auch gut zu Delikatessen wie Chutneys oder Likör verarbeiten. Mit einem Renekloden-Baum kann sogar ein Stück Geschichte gepflanzt werden, denn einige Sorten sind schon vor mehreren hundert Jahren entstanden.
Die Reneklode wird gelegentlich auch als Reineclaude, Reneclode, Edel-Pflaume, Ringlotte, Ringelotte, Ringlo oder Zuckerpflaume bezeichnet. Sie ist eine vergleichsweise selten gepflanzte Unterart der Pflaume (Prunus domestica).
Bekannter und häufiger sind die Rundpflaumen und die Zwetschgen. Dazu kommen noch die Mirabellen, mit denen Renekloden leicht verwechselt werden, denn sowohl die Renekloden- als auch die Mirabellen-Bäume tragen runde, oft gelbe Früchte.
Zwischen unterschiedlichen Pflaumenarten kann es leicht zu Kreuzungen kommen, so dass im Laufe der Jahrhunderte viele verschiedene Sorten entstanden sind. Nicht immer kann eine Sorte einer der vier großen und wichtigen Pflaumengruppen – Rundpflaume, Zwetsche, Mirabelle oder Reneklode – genau zugeordnet werden. Diese große Vielfalt bei dieser Steinobst-Gattung führt dazu, dass es viele Pflaumensorten mit unterschiedlichen Standortansprüchen gibt.
Mirabellen sind nur etwa kirschgroß und gelb, manchmal mit rötlicher Sprenkelung. Die Steine sind länglich und lösen sich gut vom Fruchtfleisch. Renekloden gibt es dahingegen in verschiedenen Farben und sie sind häufig grüngelb. Der Steinkern ist im Gegensatz zu dem der Mirabelle sehr breit, fast rundlich. Die Früchte werden mit einem Durchmesser von bis zu 5 Zentimetern deutlich größer als die Mirabellen und sie sind nicht zuverlässig steinlösend.
Die Vielfalt ist eine Chance für Sie, wenn Sie eine Reneklode pflanzen möchten, auch wenn Sie in einer Gegend wohnen, in der das Klima für dieses Obst eventuell zu rau ist: Sie finden vielleicht in einer Baumschule vor Ort eine Sorte, die sich in Ihrer Region bewährt hat. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, eine kleinbleibende Reneklode auszuwählen und den Baum in einen großen Kübel zu pflanzen. So kann die Pflanze im Winter von besonderen Schutzmöglichkeiten profitieren.
Der Name Reneklode geht auf die französische Bezeichnung Reineclaude zurück – „Reine“ für Königin und „Claude“ für Claudia, die Tochter des französischen Königs Ludwig XII. Der französische Name deutet schon darauf hin, dass diese Pflaumen in Frankreich besonders beliebt und dort schon lange in Kultur sind.
Renekloden haben einen Durchmesser von etwa 3 bis 5 Zentimetern und reifen normalerweise im August/September. Sie sind fast rund, mit einer markanten flachen Kerbe, die sich über die ganze Frucht zieht. Die reifen Früchte sind meistens gelbgrün, grün oder gelb, manche mit einem leichten roten Hauch an einer Seite. Die Ernte beginnt, wenn die Früchte die für die jeweilige Sorte typische Farbe zeigen, glänzen und angenehm duften.
Die Früchte sind oft „beduftet“ – sie haben einen sogenannten Duftfilm, der sie vor Austrocknung schützt. Dieser Duftfilm ist eine dünne, natürlich entstandene Wachsschicht auf der Schale. Um die Haltbarkeit nicht zu beeinträchtigen, sollten die Früchte erst kurz vorm Verzehr gewaschen werden, denn sonst geht der schützende Duftfilm zu früh verloren.
Renekloden entwickeln sich zu kleinen Bäumen, die je nach Sorte etwa 4 bis 8 Meter hoch werden. Die Höhe wird auch durch die Stammlänge der Veredelungsunterlage bestimmt.
Renekloden blühen recht spät im Frühjahr im April und Mai. Manche Sorten sind selbstfruchtbar, andere brauchen für eine gute Ernte einen Pollenspender. Als Bestäuber können auch Sorten aus anderen Pflaumengruppen infrage kommen.
Renekloden sind würzig-aromatische Früchte, die Speisen eine besondere Note verleihen. Frisch sind die saftigen, süßen Früchte mit ihrem ausgeprägten Aroma ein besonderer Genuss. Sie sind außerdem gesunde Fitmacher, denn sie enthalten neben Mineralstoffen wie Kalium und Eisen unter anderem viel Vitamin C und Betacarotin.
Weil Renekloden sehr saftreich sind, eignen sie sich nicht als Kuchenbelag. Sie schmecken jedoch ausgezeichnet in Obstsalaten und lassen sich gut zu Köstlichkeiten wie Marmelade, Kompott oder Obstbränden verarbeiten.
Die Früchte reifen im August und September. Meistens muss während der Reifezeit mehrmals durchgepflückt werden. Renekloden sind im Vergleich zu anderem Obst nur für einige Tage haltbar, im Kühlschrank können sie für circa eine Woche aufbewahrt werden.
Wenn die Ernte zu groß ausgefallen ist, um alle Renekloden rasch zu verzehren, lohnt sich das Einfrieren. Dazu wird empfohlen, die Früchte zu halbieren, den Stein zu entfernen und sie dann auf einem Blech auszubreiten und etwas anfrieren zu lassen. Anschließend können sie im Gefrierschrank aufbewahrt werden, ohne dass die Früchte zusammenfrieren.
Die Herkunft der Renekloden ist nicht eindeutig geklärt, doch es wird vermutet, dass sie aus Armenien und Syrien stammen. Das erklärt auch die Vorliebe dieser Obstgehölze für warme, geschützte, sonnige Standorte. Hier kann sich das besondere Aroma der Früchte am besten entwickeln, denn die Ausprägung des Geschmacks ist nicht nur sortenabhängig. Sie hängt auch von der Witterung im Jahresverlauf und vom Standort ab.
Das Weinbauklima oder ein vor kaltem Wind sowie Spätfrösten geschützter Standort ist ideal für die Reneklode, doch es gibt deutliche Sortenunterschiede bezüglich der Kältetoleranz.
Für die gute Entwicklung und für die Fruchtbildung ist ein ausreichend und gleichmäßig feuchter, nährstoffreicher und humoser Boden wichtig. In Trockenphasen sollte der Baum unter Umständen zusätzlich bewässert werden. Wird eine Reneklode in einem großen Kübel kultiviert, muss wegen des begrenzten Wurzelraums besonders gut auf eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen geachtet werden.
Ziel des jährlichen Schnittes ist der Aufbau beziehungsweise Erhalt einer lichten, luftigen Krone mit mehreren kräftigen Leitästen. Ein regelmäßiger Schnitt vermeidet, dass nach einigen Jahre Äste entfernt werden müssen, die so kräftig sind, dass der Baum dann stark geschwächt wird.
Im Handel sind nur relaitv wenige Sorten dieses Steinobstes erhältlich. Klassische Sorten sind die ‘Große Grüne Reneklode‘ und ‘Oullins Reneklode‘ sowie die ‘Graf Althans Reneklode‘, die in manchen Katalogen auch unter dem Namen ‘Graf Althanns Reneklode‘ zu finden ist.
Die Monilia-Spitzendürre kann insbesondere geschwächte Bäume befallen. Der Pilz gelangt durch die Blüten in die jungen Triebe. Die befallenen Triebspitzen sollten Sie entfernen, indem Sie bis ins zweijährige Holz zurückschneiden. Die Sporen des Pilzes überwintern in Fruchtmumien. Pflücken Sie deshalb die Fruchtmumien vom Baum und entsorgen Sie sie, genauso wie auch Fruchtmumien, die auf dem Boden liegen.
Die Scharka-Krankheit kann einige Reneklodensorten befallen und die Früchte ungenießbar machen. Die Toleranz gegenüber dieser durch Viren verursachten Erkrankung ist sortenabhängig: Widerstandsfähig sind unter anderem die ‘Große Grüne Reneklode‘ und die ‘Graf Althans Reneklode‘.
Das sind die Top-Themen: