Petersilie ist ein unverzichtbares Küchenkraut, denn sie bereichert zahlreiche Gerichte mit ihrem frischen Aroma. Obwohl sie auf den ersten Blick pflegeleicht erscheint, erfordert der Anbau von Petersilie etwas Geduld und Know-how, um eine reiche Ernte zu gewährleisten. Erfahren Sie alles Wichtige über die Aussaat, Pflege und Ernte von Petersilie, damit Sie das Kraut erfolgreich und in rauen Mengen in Ihrem Garten kultivieren können.
Name
Petroselinum crispum
Lebenszyklus
ein- oder mehrjährig
Bodenverhältnisse
locker, humos, durchlässig
Lichtverhältnisse
sonnig bis halbschattig
Winterhärte
gut winterhart mit etwas Frostschutz
Giftigkeit
nicht giftig
Blatt
glatt oder kraus
Zwar steht auf der Saatguttüte, dass Petersilie von März bis August ausgesät werden kann. Eine Aussaat vor Mai sollte jedoch nicht stattfinden, jedenfalls nicht im Freiland. Denn: Je kälter der Boden ist, desto langsamer keimen die Körner. Sie sind ohnehin nicht die schnellsten. Zwei bis drei Wochen gelten auch unter guten Bedingungen als Standard.
Kalter Frühjahrsboden ist zudem oft noch nass. Das mag der Doldenblütler so gar nicht und keimt dann erst nach vier Wochen, und das ungleichmäßig und lückig, mitunter auch gar nicht. In manchen Jahren kümmern die Sämlinge, weil sich ihre empfindlichen Wurzeln gegen Bodenpilze erwehren müssen. Häufig gehen sie auch nach der Keimung noch ein. Dann doch lieber gleich in warmen, etwas abgetrockneten Boden. Meist strecken sich dann nach spätestens drei Wochen die meisten Keimlinge der Sonne entgegen, und sie wachsen jetzt auch viel schneller weiter.
Petersilie bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort mit lockerem, humosen und durchlässigen Boden. Es sollte auch jedes Jahr an eine andere Stelle gesät werden, da es selbstunverträglich ist.
Glatte Petersilie wie die Sorte ‘Einfache Schnitt’ ist zwar nicht so dekorativ wie die ‘Mooskrause’, enthält aber mehr geschmacksbildende ätherische Öle. Als geschmacklich besonders intensiv gilt die Sorte ‘Gigante d’Italia’.
Im Mai ausgesät, schießen diese Pflanzen zum Glück fast nie im ersten Jahr, dafür leider sehr früh in der folgenden Saison. Ein zweiter Satz kann deshalb im August gesät werden – direkt ins Freiland. Bis zum Frostbeginn sind die Pflanzen kräftig genug, um dort den Winter zu überstehen. Von ihnen wird erst ab dem kommenden Frühjahr geerntet.
Ein großer Vorteil dieser späten Aussaat: Bis Mai oder Juni können Sie Petersilienstängel pflücken. Erst dann erscheinen die Blüten, und die Pflanzen sterben ab. Gar nicht tragisch, denn im Juni, Sie erinnern sich, schließen die frühesten Aussaaten den Jahreskreis. Jedenfalls fast, denn im Januar und Februar gibt es im Freien keine Blattpetersilie.
Krause Petersilie wird besonders gern als genießbare Deko auf kalten Platten verwendet. Und: Die krausen Blätter schließen Verwechslungen mit giftigen Wildkräutern wie Hundspetersilie oder Schierling aus.
Pflanzen oder säen Sie im Sommer auch im Gewächshaus Petersilie aus. Die erfreut Sie bis Dezember und dann wieder ab Februar mit mooskrausen Fiederblättchen. Der Januar kann mit tiefgefrorenem Würzgrün und mit Wurzelpetersilie sehr gut überbrückt werden.
Ach ja, fast vergessen: Das alles funktioniert nur, wenn Petersilie ausreichend gewässert wird und wenn man ihr regelmäßig Flüssigdünger verabreicht. Auch pelletierter Pferdemist, für Mittelzehrer dosiert, hat sich bewährt. Er ernährt meine kleinen Diven über die gesamte Saison. Und sie bekommen immer einen der besten Plätze an der Sonne.
Tipp:
In Südrichtung vor Tomaten gepflanzt, wird Petersilie von diesen nicht beschattet, profitiert aber von den reichlichen Nährstoff- und Wassergaben im Tomatenbeet.
Ab Juli kann man von diesen Pflanzen die ersten Blättchen zupfen. Wer früher säen möchte, wählt besser die Aussaat in Schalen, zum Beispiel im Gewächshaus oder an der Fensterbank. Dann in Einzeltöpfchen pikieren oder noch einfacher: gleich mehrere Körnchen direkt in Töpfchen aussäen. Egal wofür man sich entscheidet – ab Mitte März dürfen die Setzlinge ins Freie, wo sie ab Anfang Juni beerntet werden können. Übrigens: Alle, die nicht selbst aussäen möchten, finden von März bis Mai im Gartencenter kräftige Jungpflanzen. Ob nun gepflanzt oder gesät, die Ernte bis zum Frost gesichert ist, selbst wenn einige Pflanzen bereits vor dem Winter die ersten Blüten bilden und danach absterben. Die anderen überwintern und blühen im Folgejahr.
Petersilie ist gut winterhart, schätzt jedoch einen Kälteschutz aus trockenem Herbstlaub oder eine Vliesabdeckung. Das verlängert die Ernteperiode bis Januar, in milden Wintern auch länger.
In Töpfen angebaute oder mit großen Ballen verpflanzte Petersilie bleibt im Frühbeetkasten oder Gewächshaus nicht nur länger grün. Sie treibt im Frühjahr auch wesentlich zeitiger aus.
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