Weniger, dafür aber regelmäßig und zur richtigen Zeit: Wer seine Pflanzen gesund durch den Winter bringen möchte, der muss sich nicht nur um den richtigen Winterschutz, sondern auch um den richtigen Gieß-Turnus kümmern. Wir erklären, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihre Pflanzen im Winter gießen.
Wer im Winter an die Gartenpflege denkt, der ist in der Regel zuerst aufgrund der niedrigen Temperaturen um seine Pflanzen draußen besorgt. Doch der Schutz vor Minusgraden ist nicht der einzige Punkt, den Sie von etwa November bis zu den Eisheiligen im Mai im Hinterkopf haben sollten. Auch das Bewässern darf – zumindest bei Immergrünen und bei Kübelpflanzen – nicht vergessen werden.
Häufig sind tatsächlich gar nicht Frost und Kälte der Grund, warum Pflanzen, auch Winterharte, im Winter absterben. Meist sind eher Wassermangel und Trockenheit schuld.
Pflanzen verdunsten weiterhin Wasser
Auch im Winter nehmen Pflanzen Wasser aus dem Boden auf und verdunsten dieses über ihre Blätter. Ist der Boden jedoch gefroren, ist es den Pflanzen kaum noch möglich, genügend Wasser aus dem Boden zu ziehen. Sie verdunsten es dennoch weiterhin über ihre Blätter und kommen dann bald in Not. Wachsen sie zudem an windigen, dem Wetter ausgesetzten Stellen im Garten, haben sie es noch schwerer. Der Wind verstärkt die Verdunstung, die Pflanze bekommt aus dem Boden aber nicht genug Wasser-Nachschub.
Nutzen Sie unbedingt frostfreie Tage zum Gießen Ihrer Pflanzen und wässern Sie sie am besten tagsüber ausgiebig. Denn wenn Sie das Wasser am Abend ausbringen und die Temperaturen in der Nacht auf unter Null Grad Celsius sinken, gefriert der Boden und die Pflanzen können das Wasser nicht mehr über die Wurzeln aufnehmen. Zudem können die Wurzeln Schaden nehmen, wenn das Wasser nach dem Gießen direkt gefriert.
Grundsätzlich benötigen Ihre Pflanzen im Winter weniger Wasser als im Sommer. In den meisten Fällen sollte es ausreichen, wenn Ihre Immergrünen einmal im Monat durchdringend gegossen werden.
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Bei Pflanzen im Kübel und bei Balkonpflanzen sieht es ein wenig anders aus. Als Richtwert gilt: Einmal pro Woche zu gießen, sollte in der Regel ausreichen. In sehr milden Wintern könnte eine häufigere Wassergabe vonnöten sein.
Behalten Sie die oberste Erdschicht in den Töpfen im Blick, lautet ein Tipp der Landwirtschaftskammer NRW. Demnach sollten die Pflanzen immer dann gegossen werden, wenn die Erde im Blumentopf trocken ist.
Tipp: Achten Sie darauf, lediglich den Wurzelballen zu wässern. So vermeiden Sie, dass Nässe auf die Blätter der Pflanze gelangt. Das Wasser bleibt nämlich ohne wärmende Sonnenstrahlen länger auf den Blättern. Die zurückbleibende Feuchtigkeit kann Pflanzenkrankheiten begünstigen.
Nur wenige Pflanzen reagieren empfindlich auf kaltes Gießwasser – im Garten und auf dem Balkon können Sie unbesorgt abgestandenes Wasser aus der Leitung oder Regenwasser zum Gießen verwenden. Lediglich Eiswasser ist nicht zu empfehlen. Ansonsten sind Pflanzen, die draußen wachsen, allerdings so abgehärtet von Wind und Wetter, dass ihnen kaltes Gießwasser nichts ausmacht. Sie müssen das Gießwasser also nicht erst erwärmen.
Wenn Sie sich noch weiter ins Thema Gießen einlesen wollen, um Ihren Pflanzen die bestmögliche Pflege zu gewährleisten, lesen Sie hier, worauf Sie achten müssen: Pflanzen gießen: 12 Tipps zur Wasserversorgung Ihrer Pflanzen.
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