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Blaukissen: Zierliche Polsterstaude in violettblauer Pracht

Von GartenFlora

Mit dem Blaukissen haben Sie eine robuste Polsterstaude an der Hand, die sich mit wenig zufrieden gibt, aber dennoch viel zu bieten hat. Blaukissen, auch Aubrietien genannt, bilden dichte Bestände auf durchlässigen Böden und verschönern kahle Mauerkronen. Trockenheit stellt kein Problem für sie dar und auf aufwendige Pflege können sie gut und gerne verzichten – Hauptsache natürlich, die Sonne scheint! Was bei der Standortwahl zu beachten ist und wie man die zierlichen Bodendecker gekonnt in Szene setzt, verraten wir Ihnen.

Blaukissen – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Verbreitung des Blaukissens

Die Gattung der Blaukissen (Aubrieta) gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die 14 Arten der Gattung sind im Mittelmeerraum sowie in Südwestasien verbreitet. Im Gartenhandel werden meist Aubrieta-Hybriden angeboten.

Wuchs und Aussehen

In der Höhe bleiben sie bescheiden. Die meisten Blaukissen werden gerade mal 10 Zentimeter hoch. Trotzdem sind sie sehr schnellwüchsig. In Windeseile können die Polsterstauden den Gartenboden bedecken und zu einem dichten Teppich ausufern. Dank ihres dichten Wuchses fungieren die immergrünen Pflänzchen noch dazu das ganze Jahr über als natürliche Unkrautbarriere.

Blühendes Blaukissen zwischen Mauersteinen. Foto: AdobeStock_Karoline Thalhofer
Zwischen den groben Steinen wirken die kleinen Blaukissen ganz fragil – dabei sind sie äußerst robust. Foto: AdobeStock_Karoline Thalhofer

Blätter und Blüten

Das Blaukissen besitzt eiförmige kleine Blättchen, die wechselständig an den Trieben stehen. Bei einigen Arten tragen die Stiele und das Laub kleine Härchen.

Ab April beginnt die Blütezeit des Blaukissens. Dann öffnet sich eine winzige Blüte nach der anderen, bis diese schließlich das gesamte Polster dicht an dicht besetzen. Je nach Art und Sorte sind sie von edlem Blauviolett, Rot oder Rosa. Und während wir uns bis zum Mai noch an der leuchtenden Blütenfülle erfreuen, lassen sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge den lieblichen Blütennektar schmecken.

Standort und Boden

Blaukissen mögen es warm und sonnig. Damit sich viele Blüten bilden können, sollte es deshalb schon ein Standort mit mehreren Sonnenstunden täglich sein. Die trockenheitsverträglichen Stauden können hervorragend in artenreiche Steingärten integriert werden, denn sie fühlen sich sowohl in frischer als auch in trockener Umgebung wohl. Dabei bevorzugen sie durchlässigen, nur wenig nährstoffreichen und kalkhaltigen Boden.

Nahaufnahme eines blühenden Blaukissens. Foto: AdobeStock_Mipa Photo
Die kleinen Haare einiger Blaukissen-Arten fungieren als zusätzlicher Verdunstungsschutz. Foto: AdobeStock_Mipa Photo

Staunässe vermeiden

Staunässe kann den Wurzeln des Blaukissens schaden. Außerdem verschlechtern sich so auch die Überlebenschancen für den Winter, obwohl Aubrietien auf durchlässigen Böden in der Regel winterhart sind. Haben die Pflanzen ständig nasse Füße, steigt sogar die Krankheitsanfälligkeit der eigentlich robusten Blaukissen.

Blaukissen in den Garten pflanzen

Topfpflanzen können Sie prinzipiell von Frühjahr bis Herbst in den Garten setzen. Das Frühjahr bietet den Vorteil, dass die Stauden dann genügend Zeit zum Einwurzeln für ihren ersten Winter haben.

Graben Sie für das Blaukissen ein Pflanzloch, das etwa die doppelte Größe und Breite des Wurzelballens besitzt. Halten Sie dabei zwischen einzelnen Pflanzen einen Abstand von 20 oder 30 Zentimetern ein. Schwere Böden werden zuvor aufgelockert und mit Sand oder feinem Kies vermengt, um die Durchlässigkeit zu steigern. Wichtig: Angießen nicht vergessen!

Kann man Blaukissen in Töpfe pflanzen?

Auch in Kübeln und Blumenkästen lassen sich Blaukissen kultivieren. Integrieren Sie beim Einpflanzen eine Drainage, um Staunässe vorzubeugen und verwenden Sie ein durchlässiges Substrat.

Blaukissen richtig pflegen

Das Blaukissen zeigt sich auch ohne viel Pflegeaufwand jahrzehntelang von seiner besten Seite. Lediglich bei starken Dürre- und Hitzephasen muss zusätzlich gewässert werden. Dabei werden die Pflanzen umso trockenresistenter, je mehr sie sich schon ausbreiten konnten. Als Düngung genügt eine zurückhaltende Gabe Kompost im Jahr.

  • Tipp: Es ist nicht zwingend notwendig, Blaukissen zu schneiden. Soll allerdings die Selbstaussaat verhindert werden, kann ein Rückschnitt nach der Blüte sinnvoll sein. So geht weniger Kraft in der Samenbildung verloren. Stattdessen wird der buschige Wuchs der Pflanzen gefördert. Manche Sorten überraschen dann sogar mit einer zweiten Blüte zum Herbstanfang.

Vermehrung

Zur Vermehrung von Aubrietien hat sich das Schneiden von Stecklingen im (Früh-)Sommer bewährt. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken die angeschnittenen Triebe anschließend in Anzuchterde. Ebenfalls möglich, allerdings nicht immer von Erfolg gekrönt, ist die Vermehrung durch Teilung.

Krankheiten und Schädlinge

Pflanzenkrankheiten oder Schädlingsbefall treten beim Blaukissen äußerst selten auf. Meistens stellt ein zu nasser Standort beziehungsweise zu häufiges Gießen die Ursache für geschwächte Pflanzen dar.

Blühende Blaukissen an Mauer. Foto: AdobeStock_coco
Blaukissen an Mauern schaffen geschmeidige Übergänge zwischen Stein- und Pflanzenwelt. Foto: AdobeStock_coco

Verwendung im Garten

Pflanzt man Blaukissen in kleine Tuffs oder setzt sie zwischen andere bodendeckende Stauden, entstehen ansehnliche Landschaftsbilder, die sich wie Wellen durch den Garten ziehen können. Hübsche Kombinationen ergeben sich zum Beispiel mit Teppichphlox (Phlox subulata) oder Steinkraut (Alyssum saxatile oder A. maritimum). Egal ob im Steingarten, als Beetabschluss oder an kleinen Böschungen: Durch ihre ausgewogene, rundliche Wuchsform kann man sie einerseits hervorragend als verbindende Zwischenelemente nutzen, andererseits ziehen die leuchtenden Blütenfarben der Blaukissen dennoch alle Blicke auf sich.

LUISA ROTH

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