Als Brandschopf, Federbusch oder Hahnenkamm werden die Vertreter der Gattung Celosia bezeichnet. Inspiration für diese Namensgebungen sind die vielgestaltigen Blütenstände der Tropenpflanzen. Schillernd bunt und mit kräftigen Farben feiern sie auf dem sommerlichen Balkon einen Blütenrausch. Wir erklären Ihnen, wie es mit der Pflege klappt und warum es nicht nach einer Saison vorbei sein muss.
Brandschopf – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten
Die Gattung der Brandschöpfe (Celosia) wird zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) gezählt. Der Silber-Brandschopf (Celosia argentea) ist der in Gärtnerkreisen wohl prominenteste Vertreter seiner Gattung. Die Art ist weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatet. Durch jahrelange Zuchtarbeit hat man zum einen vielfältige Sorten hervorgebracht, zum anderen erweitern auch einige Art-Varietäten wie Celosia argentea var. cristata oder Celosia argentea var. plumosa das Sortiment der prächtigen Blütenpflanzen.
Brandschopfarten kultiviert man zumeist einjährig, dabei sind die meisten durchaus mehrjährig, allerdings nicht winterhart. Sie werden meist zwischen 30 und 70 Zentimetern hoch. Ihre frischen Triebe sind krautig und weich, die Basis kann hingegen verholzen. Der Wuchs des Brandschopfs ist aufrecht und weist nur wenige bis gar keine Verzweigungen auf.
Die Blattform der Brandschöpfe ist meist oval oder lanzettlich. Die Blätter sitzen wechselständig an den Stängeln und verabschieden sich im Herbst mit einer leuchtenden Herbstfärbung.
Leuchtend und bunt ist der Brandschopf jedoch bereits mit der Blüte, die sich von Juni bis September präsentiert – definitiv sein schönstes Attribut. Celosia stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „brennend“ oder „flammend“. Die umfangreiche Sortenpalette kann mit beinahe allen erdenklichen Farben dienen: von klassischem Weiß, leuchtendem Gelb und Orange bis hin zu kräftigem Pink oder Feuerrot.
Die Blütenstände sind oft ähren- oder rispenförmig. Einen außergewöhnlichen Anblick geben dagegen die Blüten der Cristata-Varianten. Mit ihren gekräuselten und gewellten Abschlüssen wirken sie wie kleine Korallen von einem anderen Stern.
Der Standort will vorsorglich gewählt sein, damit sich eine Tropenpflanze wie der Brandschopf in unseren Breitengraden wohlfühlen kann. Das Plätzchen sollte warm sein und vor Wind und Wetter geschützt, also am besten überdacht.
Achtung: Prinzipiell mag es der Brandschopf zwar sonnig und warm, an vollsonnigen Standorten neigen die Blüten allerdings zu schnellem Verwelken.
Die Wurzeln fühlen sich in humoser, leicht saurer Erde wohl. Um diesen sauren pH-Wert zu erreichen, können Sie beispielsweise gewöhnliche Blumenerde mit Rhododendronsubstrat mischen. Kalte und nasse Füße verträgt der Brandschopf nicht gut, deshalb sollte bei der Topfkultur eine Drainageschicht eingebracht sein.
Da der Brandschopf nicht winterhart ist, wird er meist als typische Balkonpflanze gehandelt. Zu Beginn der Balkon- und Terrassensaison ist er im Handel erhältlich, sollte aber erst im Mai nach den Eisheiligen nach draußen gestellt oder gepflanzt werden.
Belässt man Brandschöpfe nach der Blüte im Beet, sterben sie anschließend im Herbst ab, und zwar spätestens dann, wenn regelmäßig Minusgrade erreicht werden. Wenn Sie Topf oder Kübel frühzeitig in ein helles Winterquartier im Haus umsiedeln, haben Sie aber noch länger Freude am Brandschopf und verlängern zudem seine Blüte. So kann er unbeschadet den Winter überstehen und darf im nächsten Jahr wieder nach draußen – oder sie pflegen ihn ganzjährig als Zimmerpflanze.
Halten Sie den Brandschopf stets frisch, ohne jedoch zu übergießen. Für die Topfkultur bedeutet dies, dass so lange gewässert wird, bis Wasser aus den Abzugslöchern tropft. Anschließend wird erst dann wieder gegossen, wenn die oberste Erdschicht gut angetrocknet ist. Im Freiland müssen Sie seltener ans Gießen denken, vor allem im Sommer sollten Sie aber auch hier ein Auge auf ausreichende Wasserzufuhr legen.
Verwenden Sie zum Gießen möglichst weiches Wasser, um dem sauren pH-Wert nicht entgegenzuwirken.
Um außerdem ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, empfiehlt sich das Düngen mit einem Flüssigdünger. Diesen mischen Sie je nach Packungsanweisung alle zwei oder drei Wochen in das Gießwasser. Für eine ausgiebige Blüte lohnt sich zudem regelmäßiges Ausputzen.
Vermehrt wird der Brandschopf über sein Saatgut. Dieses kann am einfachsten in Gärtnereien oder im Fachhandel erworben werden. Ab März lässt es sich im Haus vorziehen. Alternativ können Sie mögliche Spätfröste abwarten und die Samen nach den Eisheiligen direkt im Garten ausbringen.
Steht der Brandschopf nicht vor Regen geschützt und kann somit an feuchten Tagen schlecht abtrocknen, besteht die Gefahr einer Pilzkrankheit. Typische Pilze sind der Echte und der Falsche Mehltau sowie Grauschimmel. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile rechtzeitig und großzügig.
Brandschöpfe sind nicht nur beliebte Dauerblüher, sondern auch ungiftig und können sogar verzehrt werden. Wildformen und bestimmte Arten werden in Afrika und Asien als Nahrungs- und Gewürzpflanzen kultiviert und verwendet, darunter auch der Silber-Brandschopf (Celosia argentea) sowie C. isertii und C. trigyna.
Im Ziergartenbereich birgt das überaus große Facettenreichtum der Sorten und deren Blütenvarianten riesiges Gestaltungspotential. Ob Sie es mit ein oder zwei verwandten Farbtönen eher puristisch halten oder Ihre Kreativität in wilden Farbkombinationen ausleben, bleibt Ihnen überlassen. Einjährig im Beet kultiviert sind auch Arrangements mit verschiedenen Stauden möglich, in die Sie den Brandschopf als punktuelle Zwischenpflanzungen aussäen können.
Aber auch einzelne Pflanzen im Topf bereichern Innenräume, Balkone und Terrassen. Sind die Blüten alleine noch nicht bunt genug, setzen Sie den Brandschopf in gemusterte Töpfe, um noch mehr Farbe und Kontraste ins Spiel zu bringen.
LUISA ROTH
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