Die Chinesische Winterblüte ist ein exquisiter Zierstrauch, der trotz seiner überzeugenden Qualitäten noch recht unbekannt ist. Mit dem vanilleartigen Duft und den bestechenden Farben seiner Blüten vertreibt er jegliche winterliche Tristesse aus dem Garten. Doch auch außerhalb der Blütezeit bleibt der hohe Zierwert erhalten.
Name
Chimonanthus praecox
Frucht
länglich, behaart
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
humos, durchlässig
Wuchshöhe
3 bis 4 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne
Verwendung
Solitärstrauch, Blütenhecke, Kübelpflanze
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
ausreichend winterhart
Blüte
Glockenblüten
Giftigkeit
giftig
Blatt
lanzettlich
Die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) stammt aus China und wird der Familie der Gewürzstrauchgewächse (Calycanthaceae) zugerechnet. Aus dem Altgriechischen ergibt sich der botanische Name der Art – „Cheimon“ bedeutet Winter, „anthos“ bezeichnet die Blume und „praecox“ verweist auf die frühe Blütezeit.
Bei der Chinesischen Winterblüte handelt es sich um einen sommergrünen, meist mehrstämmig wachsenden Strauch. Viele querstehende Verzweigungen sorgen für eine buschige und ausladende Krone. Die Winterblüte ist zwar ein eher langsam wachsendes Gehölz, entwickelt aber dennoch mit den Jahren eine prächtige Krone. Sie kann zwischen drei und vier Metern in der Endhöhe erreichen.
Wichtig: Die Chinesische Winterblüte ist giftig. Das Laub, die Früchte und Samen enthalten giftige Alkaloide.
Nach einigen Jahren bildet der Strauch erstmals seine duftenden Blüten aus. Etwa zwischen Dezember und Februar, manchmal auch bis in den März hinein, schmücken hängende gelbe oder weißliche Blütenköpfe mit roter Mitte die unbelaubten Äste. Trotz der ungewöhnlichen Blütezeit, ist die Befruchtung gesichert: Frühe Bienen, Hummeln und Schmetterlinge lassen sich an milderen Tagen an den Blüten beobachten.
Erst nach dem Abblühen zeigen sich wieder erste Blätter – lanzettlich geformt und bis zu 20 Zentimeter lang. Ab Juni oder Juli reifen die auffälligen Früchte der Winterblüte aus. Sie sind zunächst leicht rosafarben, später braun und von einem filzigen Belag ummantelt. Im Herbst färbt sich das Laub leuchtend goldgelb, kurz vor der nächsten Blüte wirft es der Strauch schließlich ab.
In sonniger und windgeschützter Lage gedeiht die Chinesische Winterblüte am besten. Der Boden sollte humos und durchlässig sein. Der pH-Wert liegt im Idealfall im neutralen oder leicht kalkhaltigen Bereich, aber auch an leicht saure Böden kann sich der Strauch in Normalfall gut anpassen.
Ist die Chinesische Winterblüte winterhart? Ältere Sträucher sind auf jeden Fall gut winterhart, Jungpflanzen können hingegen bei Kälteextremen schnell zurückfrieren. Bei strengen und langanhaltenden Frösten ist daher ein Kälteschutz ratsam. Die Art wird zur Winterhärtezone 6 gezählt.
Jungpflanzen sollten im Frühjahr in den Garten gepflanzt werden, damit sie vor ihrem ersten Winter noch genügend Wurzeln bilden können. Haben Sie einen besonders schweren Gartenboden, sollten vor, beziehungsweise während der Pflanzung bodenverbessernde Maßnahmen erfolgen. Lockern Sie vorsichtig mit einer Grabegabel und arbeiten anschließend Sand und Kompost ein. Nach dem Pflanzen wird großzügig angegossen. Ein Gießrand aus Erde sorgt dafür, dass das Wasser die Wurzeln besser erreicht.
Auch bei der Pflege von Chimonanthus praecox sollten einige Dinge beachtet werden. Weder Staunässe noch Trockenphasen toleriert die Winterblüte besonders gut. Die Erde sollte man darum stets frisch bis feucht halten. Die Chinesische Winterblüte zählt außerdem zu den Starkzehrern und benötigt dementsprechend eine gute Versorgung mit Nährstoffen. Am besten für die Düngung im Freien eignet sich reifer Kompost, den man einmal im Frühjahr und ein zweites Mal im Sommer ausbringt.
Vorsicht beim Schnitt
Prinzipiell muss die Winterblüte nicht zurückgeschnitten werden. Wird sie zu ausladend, darf man dennoch zur Schere greifen. Allerdings ist zu beachten, dass der Strauch am zweijährigen Holz blüht, also die Blütenknospen bereits im Vorjahr anlegt. Schnittmaßnahmen sollten darum nur im Frühjahr, direkt nach der Blüte, vorgenommen werden.
Die chinesische Winterblüte kann über ihr Saatgut vermehrt werden. Mit etwas Geduld und unter den richtigen Kulturbedingungen ist dies auch beinahe immer von Erfolg gekrönt. Wichtig sind aber die Verwendung frischer Samen und das Warmhalten von Aussaat und Keimlingen.
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Chimonanthus praecox ist weitestgehend resistent gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Ledigilich die Spitzendürre, eine Pilzkrankheit, kann die Triebe befallen. Hier ist schnelles Handeln gefragt, indem man die betroffenen, vertrockneten Triebspitzen beherzt zurücknimmt.
Am besten kommt der breitwüchsige Habitus des Strauchs in Solitärstellung zur Geltung. Aber auch in eine Hecke kann die Chinesische Winterblüte integriert werden, zum Beispiel mit anderen Blütengehölzen. Um außerdem den betörenden Duft im Winter nicht zu verpassen, bietet es sich an, die Winterblüte in Hausnähe zu pflanzen – so steht sie gleichzeitig windgeschützt. Die Chinesische Winterblüte kann auch im Kübel kultiviert werden, ist dann allerdings frostempfindlicher.
Mit Unterpflanzungen aus frühtreibenden Stauden oder Frühjahrsblühern schafft man einen schönen Übergang – während die Winterblüten am Strauch schwinden, sorgen Blattschmuckstauden oder Zwiebelblüher für das erste Frühlingserwachen.
Bewährte Sorten sind die großblumige Chimonanthus praecox ‚Grandiflorus‘ sowie C. praecox ‚Luteus‘, die mit kräftigem Gelbton überzeugt.
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