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Voraussichtliche Lesedauer:  7 Minuten

Malerischer Erdbeerbaum: Mediterranes Juwel

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Süße Erdbeeren bequem vom Baum pflücken? Naja, nicht ganz: Die Früchte des Erdbeerbaums erinnern aus der Entfernung betrachtet und in ihrer frischroten Farbe zwar tatsächlich entfernt an Erdbeeren. Im Vergleich schmecken sie dann aber doch eher fade – jedenfalls roh verzehrt. Leckere Marmeladen lassen sich trotzdem aus ihnen zubereiten. Außerdem glänzt der Erdbeerbaum ohnehin eher mit seinen optischen denn seinen kulinarischen Attributen. Immergrünes Laub, ein malerischer Kronenaufbau und monatelanger Blüten- und Fruchtschmuck können sich sehen lassen.

Steckbrief

Name

Arbutus unedo

Frucht

kugelig, rot, essbar

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

humos, kalkarm, trocken bis frisch

Wuchshöhe

2 bis 3 Meter

Lichtverhältnisse

Sonne bis Halbschatten

Wuchsbreite

2 bis 3 Meter

Verwendung

Kübelpflanze, Wintergarten, Gewächshaus

Wuchsform

Großstrauch oder Kleinbaum

Winterhärte

eingeschränkt winterhart

Blüte

weiße Glockenblüten

Giftigkeit

ungiftig

Blatt

elliptisch, gesägter Blattrand

Westlicher Erdbeerbaum: Woher stammt er?

Der Westliche Erdbeerbaum (Arbutus unedo) ist eine von insgesamt elf Arten der Gattung Arbutus innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Vorwiegend wachsen Westliche Erdbeerbäume im Mittelmeerraum. Hier findet man sie in Wäldern, aber auch in Gebirgszonen in Höhenlagen von bis zu 1500 Metern verbreitet. Außerdem toleriert der Erdbeerbaum Salzbelastungen und wächst daher auch in Küstennähe.

Arbutus unedo mit leicht schirmförmiger Krone. Foto: AdobeStock_Mauro Rodrigues
Der Erdbeerbaum bildet meist rundliche Kronen aus. [Foto: AdobeStock_Mauro Rodrigues]

Wuchs und Aussehen

Der Erdbeerbaum wächst als immergrüner Großstrauch oder Kleinbaum. Und wie groß wird der Erdbeerbaum? Arbutus unedo wächst recht langsam und erreicht in der Regel Wuchshöhen zwischen zwei bis drei Metern. Die Wuchsform ist breitbuschig und seine tiefreichenden Wurzeln sorgen für optimale Wasserversorgung. Charakteristisch ist auch die rötliche, abblätternde Rinde.

Erdbeeren am Baum? Blätter, Blüten und Früchte

Die wechselständigen Blätter des Erdbeerbaums sind dunkelgrün, ledrig und länglich mit gezackten Rändern. Ab Herbst, etwa von Oktober, und bis in den Februar hinein blüht der Erdbeerbaum. Weiße, manchmal leicht rosafarbene Blütenglocken hängen dann in endständigen Rispen vom Strauch. Für Insekten wie die Hummel, die auch noch an kühleren Tagen unterwegs sind, bieten die Blüten eine willkommene Nahrungsquelle.

Blick auf einen Erdbeerbaum: Das Gehölz trägt rote, kugelige Früchte und teilweise abgeblühte Blütenrispen. Foto: AdobeStock_barmalini
Besonders üppig sieht es aus, wenn Blüten und Früchte zeitgleich am Baum hängen. [Foto: AdobeStock_barmalini]

Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich die unverwechselbaren Beerenfrüchte, die von Weitem betrachtet tatsächlich an Erdbeeren erinnern. Die Früchte sind besetzt mit kleinen Erhebungen. Während die anfangs grüne Schale nach und nach in strahlendem Rot erscheint, entwickelt das Fruchtfleisch eine Orange- bis Gelbfärbung.

Kann man die Früchte des Erdbeerbaums essen? Ja, die Früchte des Erdbeerbaums sind essbar. Und wie schmeckt die Frucht vom Erdbeerbaum? Das Fruchtfleisch besitzt einen leicht süßlichen Geschmack, in der Konsistenz ist es weich-mehlig. Die Geschmacksexplosion bleibt zugegebenermaßen aus, man kann die Früchte aber in köstlichen Rezepten verarbeiten – zu Marmeladen und Gelees zum Beispiel. Oder man verwendet sie zur Likörherstellung. Und falls Sie es vorziehen, die Früchte doch lieber am Strauch zu belassen, freuen sich Vögel darüber.

Erdbeerbaum – rote Früchte mit rauer Oberfläche liegen gestapelt übereinander. Foto: AdobeStock_alfonsosm
Die Schale der Früchte ähnelt auch Litschis. [Foto: AdobeStock_alfonsosm]

Standort und Boden

Der Erdbeerbaum bevorzugt einen sonnigen Standort, kann aber auch im Halbschatten gut gedeihen. Er toleriert eine Vielzahl von Bodentypen, solange sie gut durchlässig und nicht von Staunässe betroffen sind. Ideal ist ein humoser, kalkarmer und frischer Boden beziehungsweise ein Substrat. Als Heidekrautgewächs braucht die Art einen leicht sauren pH-Wert zwischen 4 und 6.

Ist der Erdbeerbaum winterhart?

Arbutus unedo stammt aus gemäßigten bis warmen Klimazonen. Zwar soll er Temperaturen von bis zu –15 °C standhalten, ist aber gerade in jungen Jahren noch sehr frostanfällig. Weil der Erdbeerbaum also nur begrenzt winterhart ist, wird er hierzulande meist als Kübelpflanze kultiviert und im Winter dementsprechend in ein helles, frostfreies Winterquartier (bei maximal 5 °C – beheizte Innenräume sind also ungeeignet!) umgesiedelt. In milden Regionen könnten Sie über eine Auspflanzung im Garten nachdenken. Achten Sie ganzjährig auf einen windgeschützten Standort.

Wichtig: Das helle Winterquartier ist für den Erdbeerbaum als Herbstblüher besonders entscheidend. Steht er zu dunkel, riskieren Sie, die Blüten und Früchte einzubüßen.

Überwinterung

Ausgepflanzte Exemplare schützen Sie am besten mit einem licht- und luftdurchlässigen Pflanzenvlies. Die Baumscheibe kann man mit einer großzügigen Laub– oder Reisigschicht abdecken.

Sowohl im Garten als auch im Kübel sollten Sie das Gießen in den kalten Monaten nicht gänzlich einstellen. Da der Erdbeerbaum immergrün ist, transpiriert hier auch im Winter Wasser über die Blätter. Bei Erdbeerbäumchen im Kübel, die in geschützten Winterquartieren stehen, ist dies umso wichtiger.

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Erdbeerbaum im Kübel pflegen

Wählen Sie für den Erdbeerbaum unbedingt ein Pflanzgefäß mit Abzugsloch. Noch besser ist es, zusätzlich eine Drainageschicht im unteren Teil des Topfes einzubauen. Dafür können Sie gewöhnlichen Kies oder auch Blähton nutzen. Um den sauren pH-Wert zu gewährleisten, kann man zum Einpflanzen und Umtopfen ganz einfach Rhododendronerde nutzen. Das Umtopfen ist aber nur alle paar Jahre nötig, da der Baum so gemächlich wächst.

Tipp: Topfen Sie den Erdbeerbaum am besten kurz vor Ende seiner Überwinterungszeit um, also etwa Mitte Februar.

Um den Erdbeerbaum mit Nährstoffen zu versorgen, können Sie zwischen Frühjahr und März etwa alle zwei bis drei Wochen einen Flüssigdünger hinzugeben. Wässern sollten Sie erst dann, wenn die Erde bereits gut angetrocknet ist.

Ein Schnitt ist nicht notwendig. Tatsächlich hat der Erdbeerbaum in dieser Hinsicht lieber seine Ruhe. Lediglich Totholz sollte entfernt werden.

Vermehrung

Erdbeerbäume können über die Samen vermehrt werden. Das erfordert allerdings eine gute Vorbereitung – die Samen müssen zunächst eingeweicht werden und anschließend einen mehrwöchigen Kältereiz erhalten. Dahingegen ist die Anzucht über Stecklinge mit deutlich weniger Aufwand verbunden. Sie werden im Herbst geschnitten und dann an einem warmen Ort weiterkultiviert.

Nahaufnahme von den Zweigen eines Erdbeerbaums: Das Gehölz trägt rote, kugelige Früchte und Rispen mit weißen Blüten. Foto: AdobeStock_HVPM dev
Noch ein Pluspunkt: Die Blüten verströmen einen dezenten Duft. [Foto: AdobeStock_HVPM dev]

Krankheiten und Schädlinge

Arbutus unedo kann von typischen Gartenschädlingen wie beispielsweise Blattläusen befallen werden. Im Großen und Ganzen kann der Erdbeerbaum dennoch als unempfindliches Gehölz bezeichnet werden. Ähnlich wie bei anderen mediterranen Kübelpflanzen sollten Sie jedoch während der Überwinterung ein besonderes Augenmerk auf die Schädlingskontrolle legen. Denn im warmen Winterquartier fühlen sich nicht nur die wärmeliebenden Pflanzen, sondern auch Läuse und Co. wohl.

Verwendung und Gestaltung

Kübelpflanzen präsentieren Sie am besten in Terrassennähe, sodass Sie im Garten gut zur Geltung kommen. Spielen Sie mit dem Gedanken, Ihr Erdbeerbäumchen doch irgendwann vom Kübel in den Garten zu verpflanzen, ist es auch von Vorteil, das Gehölz schon im Topf an den zukünftigen Standort zu gewöhnen. So können Sie auch prüfen, ob sich der Baum dort wohlfühlt.

Da Erdbeerbäume meist hübsche Kronen ausbilden und im unteren Bereich keine Zweige haben, machen sich umspielende Ziergräser an dieser Stelle gut. Als Unterpflanzung können also zum Beispiel trockenresistente und eher niedrigbleibende Carex-Arten oder Festuca-Arten zum Einsatz kommen. Die Sorte Arbutus unedo ‚Compact‘ ist übrigens ideal für kleine Gärten.

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