Wer eine robuste und pflegeleichte Gartenpflanze sucht, liegt bei der Fetthenne oder dem Mauerpfeffer (Sedum) goldrichtig. Die Stauden überstehen Trockenperioden mit Leichtigkeit, fühlen sich an einem kargen Standort pudelwohl und ziehen Schmetterlinge, Hummeln und Bienen magisch an.
Fetthenne – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Die rund 400 Arten der Gattung Sedum aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) sind recht vielgestaltig. Ein gemeinsames Merkmal ist das fleischige Blattwerk, das reichlich Wasser speichern kann. Dank dieser herausragenden Eigenschaft behaupten sich die verschiedenen Vertreter auch an trockenen Standorten.
In der Gattung tummeln sich zahlreiche niedrig wachsende Pflanzen, die dichte, reich beblätterte Teppiche bilden. Aber auch ornamentale, aufrecht wachsende Arten mit bis zu 60 Zentimetern Wuchshöhe kommen darin vor. Kleine Polsterstauden tragen mitunter den deutschen Namen Mauerpfeffer – horstig wachsende Exemplare werden hingegen als Fetthennen bezeichnet.
Die Blütezeit von Sedum fällt unterschiedlich aus. Während manche Fetthennen bereits im Sommer in leuchtenden Farben erstrahlen, verschönern andere das herbstliche Beet. Charakteristisch sind die sternförmigen Einzelblüten, welche eine wertvolle Nektarquelle für Hummeln darstellen.
Viele Arten ziehen im Winter ein und tanken auf diese Weise Kraft für das nächste Jahr. In der Gattung finden sich jedoch auch wintergrüne oder immergrüne Pflanzen, die ganzjährig für einen schönen Anblick sorgen.
Aus den hohen Fetthennen Sedum spectabile und Sedum telephium sind zahlreiche Sorten und Hybriden hervorgegangen, die mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Blütenfarben daherkommen.
Die Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) erfreut mit schmucken Laub und äußerst standfesten Blüten. Ihre flachen Blütendolden erscheinen von August bis Oktober in Rosa, Rot oder Weiß an aufrechten Stängeln. Eine der beliebtesten Sorten ist sicherlich ‘Herbstfreude‘, die bereits Mitte des letzten Jahrhunderts die Gärten eroberte. ‘Matrona‘ und ‘Purple Emperor‘ sind mit ihrem purpurfarbenen Blattwerk besonders auffällige Erscheinungen im Staudenbeet.
Die Pracht-Fetthenne (Sedum spectabilis) bleibt in der Regel etwas kleiner und blüht bereits ab Juli. Schöne Sorten sind zum Beispiel ‘Carmen‘ mit karminroten Blüten, ‘Brillant‘ in Dunkelrosa oder ‘Frosty Morn‘ mit hellrosafarbenen Blüten und einem weißbuntem Laub. Sie kommen im Beetvordergrund bestens zur Geltung.
Teppichbildende Sedum-Arten
Einig sind sich die Sedum-Vertreter bei ihren Ansprüchen: Sie lieben vollsonnige, warme Standorte. Auch heiße Plätze werden klaglos angenommen. Zudem ist ein humusarmer, sandig-kiesiger oder kiesig-lehmiger Boden ideal. Das Substrat sollte unbedingt durchlässig sein, da die Pflanzen bei Winternässe recht empfindlich reagieren.
Tipp: Hohe Fetthennen büßen ihre Standfestigkeit ein, wenn der Boden sehr nährstoffreich ausfällt. Daher sollten Sie diesen vor der Pflanzung mit etwas Sand abmagern. Einen schweren Boden, der zur Verdichtung neigt, verbessern Sie ebenfalls mit etwas Sand oder Kies.
Die beste Pflanzzeit für Sedum ist im Frühjahr. Rasch bilden die Fetthennen neue Triebe oder bilden schöne Polster. Ein regelmäßiges Gießen ist bei den Trockenheitskünstlern nicht notwendig. Allerdings freuen sich die hohen Arten bei länger ausbleibendem Regen über eine zusätzliche Wassergabe. Da die Stauden gut winterhart und äußerst robust sind, benötigen sie in der kalten Jahreszeit keinen besonderen Schutz.
Wird die Fette Henne im Topf kultiviert, sollte die Erde auch im Winter nie ganz austrocknen. Um den empfindlichen Wurzelballen in den frostigen Monaten zu schützen, platzieren Sie das Pflanzgefäß möglichst an einer Hauswand und ummanteln es mit Vlies oder Jute.
Tipp: Auch im Winter besitzen die schirmförmigen Samenstände der hohen Fetthennen einen hohen Zierwert. Deshalb sollten Sie die Stauden erst im Frühjahr zurückschneiden.
Sedum benötigt nur wenige Nährstoffe. Polsterbildende Arten müssen daher nicht gedüngt werden. Lediglich die hohen Fetthennen freuen sich über eine Kompostgabe im Frühjahr. Alternativ können Sie einen Staudendünger verwenden. Pflanzen in Töpfen erhalten am besten einen schwach dosierten Flüssigdünger.
Ob hoch oben auf dem Dach, im Steingarten oder in Pflanztrögen auf dem Balkon oder der Terrasse – teppichbildende Arten der Fetthenne bilden mit der Zeit überall dichte, langlebige Bestände. Auch an Wegrändern, auf Trockenmauern oder im Vordergrund von Kiesgärten machen sie eine gute Figur. Hochwüchsige Vertreter sind wertvolle Spätblüher im Garten und schöne Schnittblumen. Sie lassen sich wunderbar mit anderen Stauden und Gräsern kombinieren. Ihre tellerförmigen Blüten harmonieren zum Beispiel mit Sonnenhut, Prachtkerze, Storchschnabel, Lampenputzergras, Federgras und Reitgras. Auch mit spätblühenden Gehölzen und kleinen Koniferen ergeben sich ansprechende Bilder.
Tipp: Eine hohe Fetthenne bildet in der Vase gerne Wurzeln. Auf diese Weise geht die Vermehrung leicht von der Hand.
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