In wenigen Wochen zeigt der Feuerdorn seine weiße Blütenpracht. Der üppige Fruchtbehang lässt noch auf sich warten, doch man kann sich auf feurige Farbtöne im August freuen. Sogar kahle Winter sind mit dem immergrünen Feuerdorn passé. Das Gehölz ist in der Wuchsform speziell, wird aber gerade darum zum charakterstarken Hingucker. Auch für besondere Schnittformen ist das Multitalent verträglich – sollten Ihnen die waagrechten Triebausreißer weniger gut gefallen. Ob freiwachsend oder getrimmt, der pflegleichte Feuerdorn überzeugt auf ganzer Linie. Wir verraten Ihnen alles, was es zu wissen gilt.
An den prominenten Stacheln und der Form der Blüten lässt sich die Verwandschaft zur Rose, aber auch zu Kernobst wie Apfel und Co., ausmachen. Denn die Gattung der Feuerdorne (Pyracantha) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die wenigen Arten sind von Ostasien bis Südosteuropa verbreitet. In öffentlichen Parks und Gärten finden sich meist Sorten beziehungsweise Hybride des Mittelmeer-Feuerdorns (Pyracantha coccinea).
Die immergrünen Feuerdorne können, je nach Art und Sorte, bis zu fünf oder sechs Meter hoch werden. Meistens bleiben sie jedoch kleiner. Ihre dornigen Zweige strecken sie auch gerne mal waagrecht zu allen Seiten aus. Diese eher sparrige Wuchsform macht sie zweifellos zu besonders ausdrucksstarken Gehölzen. Außerdem gedeihen sie recht schnell, wodurch sie schon bald eine stattliche Figur abgeben.
Der Feuerdorn trägt das ganze Jahr über kleine, lanzettliche Blätter. Deren eigentlich sattgrüne Farbe kann sich im Winter in ein dunkles Schwarzgrün wandeln. Bei besonders kalten Temperaturen erleidet das Laub teilweise Frostschäden. Der Strauch wirft es dann ab und treibt im Frühjahr erneut aus.
Zwischen Mai und Juni bildet der Feuerdorn weiße Doldenrispen in Hülle und Fülle aus. Bienen, Hummeln und andere Insekten zieht der Feuerdorn in dieser Zeit geradezu magisch an. Die menschliche Nase empfindet den Blütenduft dagegen eher als etwas unangenehm empfunden – im Zweifelsfall also nicht direkt neben die Terrasse pflanzen.
Die kleinen Früchte des Feuerdorns zeichnen ihn als einzigartiges Ziergehölz aus. Je nach Sorte sind sie von roter, gelber oder orangefarbener Tönung. Wie kleine Miniatur-Äpfelchen sehen sie aus und reifen ab Ende August oder Anfang September. Danach halten sie noch den ganzen Winter. Obwohl er in Mitteleuropa nicht als heimisch gilt, wird Feuerdorn daher auch gerne als Vogelnährgehölz gepflanzt. Im Winter lassen die gefiederten Gäste sich das Früchtebuffet schmecken und zur Brutzeit dient ihnen das dichte, sparrige Gebüsch als idealer Rückzugsort.
Feuerdorn ist nicht giftig. Einzig die wenigen Samenkörner der Beeren enthalten kleine Spuren von Pflanzengiften, sogenannte cyanogene Glykoside. Sie sollten nicht in rauen Mengen verzehrt und zerkaut werden.
Das Fruchtfleisch der leuchtenden Beeren ist allerdings essbar. Allerdings sind sie roh verzehrt wahrlich kein Hochgenuss, denn sie schmecken meist mehlig und säuerlich. Aus dem Fruchtfleisch lässt sich aber doch noch etwas zaubern, zum Beispiel Feuerdorn-Marmelade oder -Mus.
Pflanzen Sie den Feuerdorn an einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Schattige Standorte sollten vermieden werden, da sowohl Blüte als auch Fruchtbehang hier sehr spärlich bleiben. Wenn Sie aber ein trocken- und hitzeverträgliches Gehölz suchen, sind Sie mit dem robusten Feuerdorn bestens beraten. Der Boden sollte nicht zu nährstoffreich, gut durchlässig und trocken bis frisch sein.
Gehölze mit Ballen pflanzt man entweder im Frühjahr oder Herbst. Viele Sträucher werden aber ganzjährig als Containerware angeboten. In diesem Fall spricht nichts gegen eine Sommerpflanzung, sofern die Pflanze in den folgenden Wochen ausreichend gewässert wird.
Im Allgemeinen ist der Feuerdorn sehr pflegeleicht. Ist er einmal gut angewachsen, versorgen ihn seine tiefen Wurzeln mit ausreichend Wasser. Daher muss nur im ersten Jahr nach der Pflanzung und in längeren Trockenperioden etwas nachgeholfen werden. Düngen Sie außerdem einmal jährlich mit Kompost oder anderem organischen Dünger.
Sind Gehölze unterpflanzt, kann sich die Feuchtigkeit länger im Boden halten. Eine Mulchschicht hat einen ähnlichen Effekt und versorgt zusätzlich mit Nährstoffen.
Einige Sorten sind robuster als andere – als frosthart gilt etwa die Sorte ‘Bad Zwischenhahn’. Noch junge oder frisch gepflanzte Sträucher sollten im Winter etwas vor der Kälte geschützt werden. Vergessen Sie die Wasserversorgung auch im Winter nicht. Feuerdorne sind zwar trockentolerant, sollten aber nicht vollständig austrocknen. Da sie auch in den kalten Monaten ihr Laub größtenteils behalten, verdunstet weiterhin Wasser über die Blätter.
Wenn Sie seine rebellische Wuchsform etwas eindämmen möchten, können Sie den Feuerdorn einmal jährlich einem Formschnitt zum Frühlingsbeginn unterziehen. Das Schneiden regt die Gehölze zum Verzweigen an und ihr gesamter Habitus bleibt somit kompakter. Feuerdorne sind absolut schnittverträglich und können darum in diverse Schnittformen gebracht werden.
Zwar ist der Feuerdorn weitestgehend robust, allerdings kann es auch hier zum Krankheitsbefall kommen. Für den sogenannten Feuerbrand, eine durch das Bakterium Erwinia amylovora ausgelöste Erkrankung, stellt der Feuerdorn leider eine geeignete Wirtspflanze dar. Vorwiegend Kernobst, aber auch einige Ziergehölzarten, sind davon betroffen. Erste Anzeichen für einen Befall sind schwarzbraun verfärbte Triebspitzen und Blätter, die innerhalb kürzester Zeit auftreten und sich rasch ausbreiten. Feuerbrand ist eine meldepflichtige Pflanzenkrankheit und betroffene Gehölze müssen schnell zurückgeschnitten beziehungsweise entsorgt werden.
Weiterhin sei hier noch der Feuerdornschorf erwähnt, eine Pilzkrankheit, die sich vor allem an den Früchten des Feuerdorns, aber auch am Laub, ausbreiten kann. Symptome sind zunächst ein grauer Pilzrasen auf den Blättern, später lässt sich eine Braunfärbung der Früchte beobachten, die teilweise auch aufplatzen. Betroffene Stellen müssen schnell entfernt werden. Manchmal kann es aber auch hier nötig werden, die gesamte Pflanze zu entsorgen. Staunässe begünstigt sowohl die Ausbreitung des Feuerdornschorfs als auch das Auftreten anderer Pilzkrankheiten wie Wurzelfäulnis.
Sein üppiger Blüten- und Fruchtbehang machen den Feuerdorn zur Augenweide. Die manchmal bizarr anmutende Wuchsform verleiht dem Gehölz seinen ganz eigenen Charakter und bringt sogar etwas mediterranen Flair in den Garten. Gemeinsam mit Ziergräsern oder trockenverträglichen Stauden kann er die ideale Wahl für die vollsonnigen Plätze im Garten sein, die anderen Pflanzen oft zu trocken sind.
Dank ihrer hohen Regenerationsfähigkeit lassen sich Feuerdorne anstandslos in beinahe jede Schnittform bringen: Als freiwachsende oder getrimmte Hecke, als Spalier, bodendeckend oder sogar als Bonsai lassen sie sich heranziehen. Zusätzlich punkten sie mit ihrem ökologischen Nutzen als Bienenwiede oder Vogelnährgehölz.
Feuerdorn-Sorten für jeden Anspruch
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