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Feuerdorn: Prachtvoll in flammenden Farben

Von GartenFlora

In wenigen Wochen zeigt der Feuerdorn seine weiße Blütenpracht. Der üppige Fruchtbehang lässt noch auf sich warten, doch man kann sich auf feurige Farbtöne im August freuen. Sogar kahle Winter sind mit dem immergrünen Feuerdorn passé. Das Gehölz ist in der Wuchsform speziell, wird aber gerade darum zum charakterstarken Hingucker. Auch für besondere Schnittformen ist das Multitalent verträglich – sollten Ihnen die waagrechten Triebausreißer weniger gut gefallen. Ob freiwachsend oder getrimmt, der pflegleichte Feuerdorn überzeugt auf ganzer Linie. Wir verraten Ihnen alles, was es zu wissen gilt.

Herkunft und Botanik

An den prominenten Stacheln und der Form der Blüten lässt sich die Verwandschaft zur Rose, aber auch zu Kernobst wie Apfel und Co., ausmachen. Denn die Gattung der Feuerdorne (Pyracantha) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die wenigen Arten sind von Ostasien bis Südosteuropa verbreitet. In öffentlichen Parks und Gärten finden sich meist Sorten beziehungsweise Hybride des Mittelmeer-Feuerdorns (Pyracantha coccinea).

Wuchs und Aussehen

Die immergrünen Feuerdorne können, je nach Art und Sorte, bis zu fünf oder sechs Meter hoch werden. Meistens bleiben sie jedoch kleiner. Ihre dornigen Zweige strecken sie auch gerne mal waagrecht zu allen Seiten aus. Diese eher sparrige Wuchsform macht sie zweifellos zu besonders ausdrucksstarken Gehölzen. Außerdem gedeihen sie recht schnell, wodurch sie schon bald eine stattliche Figur abgeben.

Blätter, Blüten und Früchte

Der Feuerdorn trägt das ganze Jahr über kleine, lanzettliche Blätter. Deren eigentlich sattgrüne Farbe kann sich im Winter in ein dunkles Schwarzgrün wandeln. Bei besonders kalten Temperaturen erleidet das Laub teilweise Frostschäden. Der Strauch wirft es dann ab und treibt im Frühjahr erneut aus.

Weiße Blüten des Feuerdorns. Foto: AdobeStock_ClaraNila
Aus vielzähligen Blüten …
[Foto: AdobeStock_ClaraNila]
Orangefarbene Früchte an Strauch. Foto: AdobeStock_Olha
… wird üppiger Beerenschmuck.
[Foto: AdobeStock_Olha]

Zwischen Mai und Juni bildet der Feuerdorn weiße Doldenrispen in Hülle und Fülle aus. Bienen, Hummeln und andere Insekten zieht der Feuerdorn in dieser Zeit geradezu magisch an. Die menschliche Nase empfindet den Blütenduft dagegen eher als etwas unangenehm empfunden – im Zweifelsfall also nicht direkt neben die Terrasse pflanzen.

Die kleinen Früchte des Feuerdorns zeichnen ihn als einzigartiges Ziergehölz aus. Je nach Sorte sind sie von roter, gelber oder orangefarbener Tönung. Wie kleine Miniatur-Äpfelchen sehen sie aus und reifen ab Ende August oder Anfang September. Danach halten sie noch den ganzen Winter. Obwohl er in Mitteleuropa nicht als heimisch gilt, wird Feuerdorn daher auch gerne als Vogelnährgehölz gepflanzt. Im Winter lassen die gefiederten Gäste sich das Früchtebuffet schmecken und zur Brutzeit dient ihnen das dichte, sparrige Gebüsch als idealer Rückzugsort.

Giftig oder essbar?

Feuerdorn ist nicht giftig. Einzig die wenigen Samenkörner der Beeren enthalten kleine Spuren von Pflanzengiften, sogenannte cyanogene Glykoside. Sie sollten nicht in rauen Mengen verzehrt und zerkaut werden.

Das Fruchtfleisch der leuchtenden Beeren ist allerdings essbar. Allerdings sind sie roh verzehrt wahrlich kein Hochgenuss, denn sie schmecken meist mehlig und säuerlich. Aus dem Fruchtfleisch lässt sich aber doch noch etwas zaubern, zum Beispiel Feuerdorn-Marmelade oder -Mus.

Orangefarbene Früchte des Feuerdorns. Foto: AdobeStock_Paulina
Eine besonders beliebte Sorte ist Pyracantha coccinea ‘Soleil d’Or‘ mit üppigem, orangegelben Fruchtbehang. [Foto: AdobeStock_Paulina]

Standortansprüche und Boden

Pflanzen Sie den Feuerdorn an einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Schattige Standorte sollten vermieden werden, da sowohl Blüte als auch Fruchtbehang hier sehr spärlich bleiben. Wenn Sie aber ein trocken- und hitzeverträgliches Gehölz suchen, sind Sie mit dem robusten Feuerdorn bestens beraten. Der Boden sollte nicht zu nährstoffreich, gut durchlässig und trocken bis frisch sein.

  • Tipp: Der pH-Wert darf stark alkalisch bis schwach sauer sein. Allerdings erweist sich die Trockentoleranz des Feuerdorns umso besser, je höher der Kalkgehalt des Bodens ist.

Feuerdorn in den Garten pflanzen und richtig pflegen

Gehölze mit Ballen pflanzt man entweder im Frühjahr oder Herbst. Viele Sträucher werden aber ganzjährig als Containerware angeboten. In diesem Fall spricht nichts gegen eine Sommerpflanzung, sofern die Pflanze in den folgenden Wochen ausreichend gewässert wird.

Im Allgemeinen ist der Feuerdorn sehr pflegeleicht. Ist er einmal gut angewachsen, versorgen ihn seine tiefen Wurzeln mit ausreichend Wasser. Daher muss nur im ersten Jahr nach der Pflanzung und in längeren Trockenperioden etwas nachgeholfen werden. Düngen Sie außerdem einmal jährlich mit Kompost oder anderem organischen Dünger.

Sind Gehölze unterpflanzt, kann sich die Feuchtigkeit länger im Boden halten. Eine Mulchschicht hat einen ähnlichen Effekt und versorgt zusätzlich mit Nährstoffen.

Sind Feuerdorne winterhart?

Einige Sorten sind robuster als andere – als frosthart gilt etwa die Sorte ‘Bad Zwischenhahn’. Noch junge oder frisch gepflanzte Sträucher sollten im Winter etwas vor der Kälte geschützt werden. Vergessen Sie die Wasserversorgung auch im Winter nicht. Feuerdorne sind zwar trockentolerant, sollten aber nicht vollständig austrocknen. Da sie auch in den kalten Monaten ihr Laub größtenteils behalten, verdunstet weiterhin Wasser über die Blätter.

  • Tipp: Schwere Ton- oder Lehmböden verschlechtern die Frosttoleranz der Gehölze beziehungsweise verstärken Kälteschäden.
Ein Spatz frisst Beeren des Feuerdorns. Foto: AdobeStock_Wirestock
Selbst im Winter ist der Feuerdorn noch reich behangen. [Foto: AdobeStock_Wirestock]

Feuerdorn schneiden

Wenn Sie seine rebellische Wuchsform etwas eindämmen möchten, können Sie den Feuerdorn einmal jährlich einem Formschnitt zum Frühlingsbeginn unterziehen. Das Schneiden regt die Gehölze zum Verzweigen an und ihr gesamter Habitus bleibt somit kompakter. Feuerdorne sind absolut schnittverträglich und können darum in diverse Schnittformen gebracht werden.

Vermehrung: drei Methoden

  1. Die Samen aus den im Herbst gereiften Früchten können Sie den Winter über auf der Fensterbank oder im Gewächshaus in Anzuchttöpfen heranziehen. Im Frühjahr gewöhnt man die Pflänzchen dann langsam ans Freiland.
  2. Vom Frühjahr bis zum Sommeranfang können Stecklinge von verholzten Triebspitzen entnommen werden. Die Stecklinge sollten etwa 15 Zentimeter lang sein und mit einer sauberen Schere oder einem Messer unter einem Blattpaar abgenommen werden. Bis auf die obersten werden alle Blätter entfernt. Anschließend steckt man die Triebe in Anzuchterde und hält sie gleichmäßig feucht.
  3. Oder Sie versuchen sich an der Vermehrung über Absenker. Hierfür fixiert man während der Sommermonate einen noch biegsamen Trieb so nach unten, dass er Bodenkontakt hat. Nach einiger Zeit wird der Zweig eigene Wurzeln schlagen und kann dann von der Mutterpflanze getrennt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Zwar ist der Feuerdorn weitestgehend robust, allerdings kann es auch hier zum Krankheitsbefall kommen. Für den sogenannten Feuerbrand, eine durch das Bakterium Erwinia amylovora ausgelöste Erkrankung, stellt der Feuerdorn leider eine geeignete Wirtspflanze dar. Vorwiegend Kernobst, aber auch einige Ziergehölzarten, sind davon betroffen. Erste Anzeichen für einen Befall sind schwarzbraun verfärbte Triebspitzen und Blätter, die innerhalb kürzester Zeit auftreten und sich rasch ausbreiten. Feuerbrand ist eine meldepflichtige Pflanzenkrankheit und betroffene Gehölze müssen schnell zurückgeschnitten beziehungsweise entsorgt werden.

Weiterhin sei hier noch der Feuerdornschorf erwähnt, eine Pilzkrankheit, die sich vor allem an den Früchten des Feuerdorns, aber auch am Laub, ausbreiten kann. Symptome sind zunächst ein grauer Pilzrasen auf den Blättern, später lässt sich eine Braunfärbung der Früchte beobachten, die teilweise auch aufplatzen. Betroffene Stellen müssen schnell entfernt werden. Manchmal kann es aber auch hier nötig werden, die gesamte Pflanze zu entsorgen. Staunässe begünstigt sowohl die Ausbreitung des Feuerdornschorfs als auch das Auftreten anderer Pilzkrankheiten wie Wurzelfäulnis.

Verwendung und Sortentipps

Sein üppiger Blüten- und Fruchtbehang machen den Feuerdorn zur Augenweide. Die manchmal bizarr anmutende Wuchsform verleiht dem Gehölz seinen ganz eigenen Charakter und bringt sogar etwas mediterranen Flair in den Garten. Gemeinsam mit Ziergräsern oder trockenverträglichen Stauden kann er die ideale Wahl für die vollsonnigen Plätze im Garten sein, die anderen Pflanzen oft zu trocken sind.

Dank ihrer hohen Regenerationsfähigkeit lassen sich Feuerdorne anstandslos in beinahe jede Schnittform bringen: Als freiwachsende oder getrimmte Hecke, als Spalier, bodendeckend oder sogar als Bonsai lassen sie sich heranziehen. Zusätzlich punkten sie mit ihrem ökologischen Nutzen als Bienenwiede oder Vogelnährgehölz.

Feuerdorn-Sorten für jeden Anspruch

  • ‘Anatolia’: wächst dicht und kompakt, 50 bis 100 cm Wuchshöhe, rote Beeren, äußerst robust und gesund
  • ‘Bad Zwischenhahn’: unregelmäßig buschig, zwischen 200 und 300 cm Wuchshöhe und -breite, kräftigrote Früchte, sehr frosthart
  • ‘Golden Charmer’: breit aufrechter Wuchs, zwischen 200 und 300 cm Wuchshöhe und -breite, reichblühend und fruchtend, goldgelbe Früchte
  • ‘Koralle’: kompakter und breitbuschiger Wuchs, bis 200 cm Wuchshöhe, zwischen 200 und 300 cm Breite, korallenrote Früchte, eignet sich besonders für niedrige Hecken
  • ‘Orange Charmer’: buschig-aufrechter Wuchs, 200 bis 250 cm Wuchshöhe und -breite, Früchte in feurigem Orange, schorfresistent
  • ‘Red Column’: starkwüchsig, aufrecht, bis zu 400 cm Wuchshöhe, leuchtendrote Früchte, schorfresistent
  • ‘Red Cushion‘: flacher und langsamer Wuchs, 50 bis 80 cm Wuchshöhe, rote Früchte, geeignet als Bodendecker
  • ‘Soleil d’Or‘: lockerer und leicht übergeneigter Wuchs, 150 bis 200 cm Wuchshöhe, Früchte in leuchtendem Goldgelb, bildet viele Blüten und Früchte, kann als Bodendecker verwendet werden, schorfresistent
  • ‘Teton‘: stark- und dichtwüchsig, 250 bis 400 cm Wuchshöhe, 200 bis 350 cm Wuchsbreite, für Heckenschnitt geeignet, guter Sichtschutz, frosthart, schorfresistent


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