Heliconia rostrata Foto: AdobeStock_Dmitrii

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Heliconie – Exot mit paradiesischer Blüte

Von GartenFlora

Kaum eine Pflanze verbreitet so eine exotische Atmosphäre wie die Heliconie (Heliconia). Ihre Blütenstände sind dabei so prächtig und auffällig, dass sie alle Blicke auf sich zieht. Der Form der Blüten verdankt die Pflanze auch ihre anderen deutschen Namen Hummerschere oder Falsche Paradiesvogelblume. Um üppig zu gedeihen, braucht die aus dem tropischen Südamerika stammende Pflanze aber auch tropische Verhältnisse. Am wohlsten fühlt sie sich deshalb im warmen Wintergarten, findet sich bei guter Pflege aber auch in Zimmerkultur zurecht.

Wuchs und Aussehen

Heliconien sind die einzige Gattung der Familie der Helikoniengewächse (Heliconiaceae), die wiederum über 200 Arten umfasst. Sie stammen zwar ursprünglich aus Südamerika, sind inzwischen aber auch in Australien und Ozeanien zuhause.

Heliconie Foto: AdobeStock_Arkadijschell
Eine Heliconie mit orangenem Blütenstand in Malaysia
Foto: AdobeStock_Arkadijschell

Aus einem kurzen Rhizom mit fleischigen Wurzeln entwickeln sich die immergrünen, ausdauernd und krautig wachsende Pflanzen. Je nach Art erreichen sie Wuchshöhen zwischen 60 und 200 Zentimetern. Ähnlich wie bei den Bananen, mit denen sie verwandt sind, bilden sie einen unverzweigten Scheinstamm, aus dem die überlappenden Blattscheiden hervorgehen und der nicht verholzt. Die oberirdischen Pflanzenteile sind oft behaart.

Blüten und Blätter der Heliconie

Sehr auffällig ist der im Sommer erscheinende große, traubige Blütenstand, der aus Teilblütenständen zusammengesetzt ist. Diese bilden sich aus festen und kahnförmigen Deck- oder Hochblättern, die sich akkurat und abwechselnd aufreihen. Aus denen treten die eigentlichen und eher unscheinbaren Blüten hervor (ähnlich wie bei Bougainvilleen). Es gibt Arten mit aufrechten und welche mit hängenden Blütenständen in den Farben Rot oder Orange, manchmal auch mit gelben oder grünen Spitzen.

An Naturstandorten werden Heliconien von Kolibris, großen Faltern oder Fledermäusen bestäubt. Da die Bestäubung bei uns entfällt, bilden sich auch keine Steinfrüchte, die bei Reife dann blau, rot oder orangefarben wären.

Die länglichen ovalen Blätter in Dunkelgrün sind je nach Art grundständig oder sitzen an einem Stängel. Sie verleihen der Heliconie ihr üppiges Aussehen.

Heliconie Foto: AdobeStock_Martin
Flinke Kolibris bestäuben Heliconien in ihrer Heimat
Foto: AdobeStock_Martin

Standortbedingungen

Heliconien brauchen ganzjährig tropische Bedingungen mit warmen Temperaturen und einer konstant hohen Luft- und Bodenfeuchte. Im Sommer sollten die Temperaturen bei 25 Grad Celsius, im Winter um die 20 Grad Celsius und generell nie unter 15 Grad Celsius liegen. Ein halbschattiger bis heller Platz, jedoch ohne direkte Sonne, ist passend. Im Winter kommt die Heliconie auch mit weniger Licht aus, sie sollte aber dennoch hell stehen. Setzen Sie daher bei Bedarf eine Pflanzenlampe ein.

Ideal ist ein warmes Gewächshaus oder ein Wintergarten, wo Heliconien ausgepflanzt werden können. Für die Topfkultur wird ein großes Gefäß benötigt, damit sich das Rhizom und die Wurzeln gut entwickeln können. Von Juni bis Ende August dürfen Heliconien bei entsprechenden Temperaturen auch ins Freie umziehen.

Setzen Sie die Pflanze in nährstoff- und humusreichen, durchlässigen Boden, der mit grobem Sand und Tongranulat aufgelockert werden kann.

Pflege der Heliconie

Heliconien haben einen hohen Wasserbedarf. Gießen Sie regelmäßig, immer wenn das Substrat an der Oberfläche gerade angetrocknet ist. Verwenden Sie weiches, zimmerwarmes Wasser. Wässern Sie dann, bis das Wasser aus dem Ablaufloch läuft und entfernen Sie nach einer Viertelstunde das überschüssige Gießwasser aus dem Untersetzer. Die Wurzeln dürfen nicht austrocknen, aber auch nicht in Staunässe stehen. Im Winter können Sie die Wasserversorgung dann reduzieren.

Für ein optimales Raumklima ist regelmäßiges Lüften wichtig. Stehende stickige Luft ist ungünstig. Um die nötige Luftfeuchte (mindestens 60 Prozent) zu erreichen, können Sie Wasserschalen aufstellen und die Pflanze zudem häufig mit Wasser besprühen.

Nur in der Wachstumsphase (April bis September) wird die Heliconie alle zwei Wochen mit normalem Flüssigdünger versorgt. Wenn der Topf komplett durchwurzelt ist, wird im Winter umgetopft. Je größer der neue Topf ist, umso besser für die Wurzelbildung. Alle abgestorbenen Pflanzenteile werden immer wieder entfernt.

Verwendung der Heliconie

Die üppig wachsende Heliconie sorgt überall für exotisches Flair. Am besten wächst sie in warmen Wintergärten, dort an beschatteten Plätzen, zum Beispiel zwischen Sträuchern oder überschirmt von Baumkronen. Um die oft zu trockene Luft in Wohnräumen auszugleichen, sollten die Pflanzen häufig übersprüht werden oder zum Beispiel neben einem Aquarium oder Luftbefeuchter stehen.

Heliconie Foto: AdobeStock_augustcindy
Dieses Exemplar steht vor einer Betonwand. So entsteht ein moderner Kontrast.
Foto: AdobeStock_augustcindy

Für die Gefäßkultur sind Tontöpfe sehr gut geeignet, denn sie sind feuchtigkeitsausgleichend und atmungsaktiv. Damit gelangt mehr Sauerstoff an die Wurzeln und durch ihr hohes Gewicht und eine ausreichende Größe stehen die Pflanzen sicher.

Die Blüten sind übrigens auch als Schnitt- oder Trockenblumen lange haltbar und dekorativ.

Häufig verwendete Arten sind die Hängende bzw. Rote Hummerschere (Heliconia rostrata). Ihre Blütenkaskaden in Rot mit gelben Spitzen erreichen bis zu einem Meter Länge. Eine der beliebtesten Arten ist die Bananenblättrige Heliconie (Heliconia stricta) mit aufrechtem Blütenstand. Eine kleinere Art ist die Zwerg-Heliconie (Heliconia humilis).

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