Die Kletterfeige würde man nicht als kleine Schwester unseres Gummibaumes erkennen, wenn man ihr zum ersten Mal begegnet. Sie ist eine wuchsfreudige, kletternde oder auch am Boden kriechende Pflanze mit kleinen, herzförmigen Blättern. Auch eine Form mit panaschiertem, weiß gerandetem Laub ist erhältlich. Die Triebe entwickeln Luftwurzeln, mit deren Hilfe sie ähnlich wie Efeu „die Wände hochgehen“. In einer Blumenampel oder als Bodendecker im Wintergarten hat sich die Kletterfeige ebenfalls bewährt.
Der lateinische Name der Pflanze ist Ficus pumila. Das Lateinische „pumilius“ bedeutet klein – ein Verweis auf die sehr kleine, fast schon zierliche Blätterform. Obwohl die Pflanze hierzulande häufig als Zimmerpflanze gehalten wird, kann sie doch große Ausmaße annehmen. Bei den passenden Wachstumsbedingungen in ihrer Heimatregion Süd- und Zentralasien wird die Kletterfeige bis zu vier Meter hoch.
Obwohl die Kletterfeige grundsätzlich nicht giftig ist, kann ihr milchiger Saft doch in einzelnen Fällen Photodermatitis auslösen. Sie befindet sich deshalb auf der Liste giftiger Pflanzen und sollte vorsichtig behandelt werden.
Die Früchte einiger Unterarten werden in Taiwan in der Küche genutzt. Nach außen gewendet und getrocknet, wird hieraus ein essbares Gel hergestellt.
Die Kletterfeige wünscht einen absonnigen Platz mit hoher Luftfeuchte, so wie sie es aus ihrer Heimat, den feuchten Tropen Asiens, kennt. Die panaschierte Form sollte nicht zu dunkel stehen, weil die Blätter sonst vergrünen. Die optimale Temperatur liegt im Sommer um die 20°C, im Winter sind 15 bis 18 °C ausreichend.
Öfter besprühen, weder Staunässe noch Ballentrockenheit sind erwünscht. Am besten stellen Sie durch die „Fingerprobe“ fest, wann die Pflanze wieder zu gießen ist. Verwenden Sie weiches, zimmerwarmes Wasser, dem alle zwei Wochen ein Flüssigdünger zugegeben wird. Das Umtopfen in einen immer nur wenig größeren Topf ist nur alle zwei bis drei Jahre nötig.
Auch für das Bepflanzen eines Terrariums ist Ficus pumila gut geeignet. Die fadendünnen Triebe haften sogar an der Glasscheibe und lassen sich bei Bedarf beliebig zurückschneiden.
Bei der Pflege ist zu beachten, dass die Kletterfeige besser nicht in die pralle Sonne gestellt wird. An einem prallsonnigen Standort mit trockener Luft verbräunen und vertrocknen die Blätter. Helle, durchscheinende Flecke auf den Blättern sind eine Folge zu großer Nässe oder zu kühler Temperaturen.
Die Kletterfeige lässt sich leicht durch Absenker vermehren. Auch Stecklinge, die in ein Wasserglas oder gleich zu mehreren in Anzuchterde gesteckt werden, bewurzeln bei Bodenwärme leicht. Stecklinge mit Luftwurzeln tun das besonders flott.