Die Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei) ist eine hübsche Zimmerpflanze, die sich bei der richtigen Pflege als recht schnellwüchsig und vital erweist. Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, ist das Gewächs keine Palme, sondern eine Sukkulente.
In ihrer Heimat Madagaskar wächst die außergewöhnliche Art, die auch Dickfuß genannt wird, als stattlicher Baum. Als Zimmerpflanze zeigt sich Pachypodium lamerei ebenfalls recht wuchsfreudig – bei guter Pflege kann sie durchaus zwei Meter in der Höhe erreichen.
In der Wachstumsphase entwickelt die Sukkulente zahlreiche schmale, dunkelgrüne Blätter am Ende des markanten, kegelförmigen Stammes. Dieser ist mit starken Dornen besetzt. Obwohl die Madagaskarpalme als laubabwerfend gilt, kann sie ihre Blätter unter günstigen Bedingungen das ganze Jahr über behalten.
Ihre weißen Blüten erscheinen in der Zimmerkultur leider eher selten. Falls sie bei älteren Exemplaren doch gesichtet werden, lässt sich die Verwandtschaft zum Oleander leicht erraten: Wie dieser gehört Pachypodium zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae).
Neben Pachypodium lamerei ist auch Pachypodium geayi als Madagaskarpalme erhältlich. Letztere hat eine graugrüne Blattrosette mit rötlichen Adern, die etwas schmaler als bei P. lamerei ausfallen.
Die Madagaskarpalme gedeiht am liebsten ganzjährig an einem Südfenster. Ist ein vollsonniger Standort nicht möglich, sollte sie zumindest sehr hell stehen. Den Sommer kann Pachypodium auch im Freien verbringen, sofern der Platz vor Wind und Starkregen geschützt ist. Temperaturen von 30 °C und etwas mehr sind für die exotische Pflanze kein Problem.
Im Winter sollte das Thermometer idealerweise zwischen 15 und 20 °C anzeigen. Trockene Heizungsluft wird dabei gut vertragen und als wohlige Wärme sogar geschätzt. Wirft der Dickfuß seine Laubblätter ab, ist das kein Grund zur Sorge. Die Pflanze stellt sich dann auf eine Trockenzeit und Ruhephase ein – in der Regel fällt diese auf die kalte Jahreszeit. Werden die Tage wieder heller und wärmer, zeigt sich bald das neue Laub.
Die Erde für die Zimmerkultur sollte nährstoffreich und durchlässig sein. Bei der Substratwahl können Sie auf eine handelsübliche Kakteenerde zurückgreifen oder eine eigene Mischung aus Blumenerde, Sand und Tongranulat herstellen.
Als Sukkulente verträgt die Madagaskarpalme eine längere Trockenheitsphase – in ihren weichen Stammfasern kann sie das Wasser sehr gut speichern. Bei guter Wasserversorgung wächst sie allerdings schneller und bildet auch mehr Blätter aus. Vom Frühjahr bis in den Herbst sollten Sie also ausreichend und durchdringend gießen. Dabei ist es wichtig, dass der Wurzelballen zwischendurch immer wieder oberflächlich abtrocknet und kein Wasser im Untersetzer verbleibt.
Wässern Sie auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig, aber eher sparsam. So kann es sein, dass die Pflanze zwar ihr Wachstum einstellt, ihre Blätter jedoch behält. Staunässe muss in dieser Zeit unbedingt vermieden werden, denn ein feuchtes Substrat in Kombination mit Kälte führt schnell zu Wurzelfäulnis.
Die Madagaskarpalme hat einen mäßigen Nährstoffbedarf. Daher genügt es, wenn Sie in der Wachstumszeit alle vier Wochen einen Kakteendünger verabreichen.
Das Umtopfen von Pachypodium sollte alle zwei bis drei Jahre erfolgen. Sorgen Sie dafür, dass das Wasser im Pflanzgefäß gut ablaufen kann – eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kies ist empfehlenswert.
Seitensprosse zeigen sich an der Krone der Madagaskarpalme erst nach mehreren Jahren – aus ihnen lassen sich leicht neue Ableger ziehen. Schneiden Sie dafür die Seitentriebe mit einem scharfen und sauberen Messer möglichst nah an der Mutterpflanze ab und lassen Sie die Schnittstelle etwas abtrocken. Danach stecken Sie die Triebe in die Erde.
Vorsicht beim Umgang mit der Pflanze!
Der in Stamm und Blättern enthaltene Milchsaft der Madagaskarpalme (Familie Hundsgiftgewächse!) ist hochgiftig. Tragen Sie am besten dicke Handschuhe und wickeln Sie das Gewächs vor dem Umtopfen in Zeitungspapier ein. So vermeiden Sie den Hautkontakt mit der Pflanze.
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