Die Pantoffelblume ist vor allem als reich blühender, aber kurzlebiger Gast auf dem Fensterbrett bekannt. Dabei gibt es in der Gattung Calceolaria viele ausdauernde Sorten zu entdecken, die sogar im Sommerbeet kultiviert werden können und bei richtiger Pflege den Winter überstehen.
In der Gattung der Pantoffelblumen (Calceolaria) sind etwa 300 Arten zu finden. Charakteristisch für alle Vertreter sind die bauchigen Blüten in warmen, leuchtenden Farbtönen, die manchmal gepunktet, gefleckt oder marmoriert ausfallen. Die Vorfahren der bei uns erhältlichen Hybrid-Sorten stammen aus den Gebirgsregionen Mittel- und Südamerikas.
Die klassischen Pantoffelblumen (Calceolaria × herbeohybrida) werden meist schon früh im Jahr zum Kauf angeboten. Sie werden etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch und zeigen ihre üppige Blüte ab April. Diese Sorten eignen sich für die Zimmerkultur oder den Balkonkasten. Dabei handelt es sich um Kreuzungen aus mehreren Arten, die nur für wenige Wochen zur Höchstform auflaufen, und danach ihre Vitalität und Blühkraft recht schnell verlieren. Eine Weiterkultur lohnt sich also nicht, da sie einjährig sind.
Garten-Pantoffelblumen (Calceolaria integrifolia-Hybriden, auch C. rugosa genannt) sind wertvolle Sommerblumen, die eine Zierde in Beeten aller Art sind, aber auch im Topf und in Pflanzschalen eine gute Figur machen. Mit Geranien und Petunien ergeben sich zum Beispiel wirkungsvolle Kombinationen auf dem Balkon. Ihre Blüten fallen meist etwas weniger spektakulär aus, da sie genetisch noch näher an der Wildart sind. Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Da sie frostempfindlich sind, werden viele Exemplare ebenfalls nur einjährig kultiviert. Überwinterte Pflanzen entwickeln sich oft zu Halbsträuchern und können eine Wuchshöhe von einem Meter erreichen.
Sortenbeispiele:
Gelegentlich sind im Handel auch winterharte Arten der Pantoffelblume erhältlich. Die Sorte ‚Goldcap‘ (Calceolaria biflora) ist zum Beispiel eine polsterbildende Staude für den Steingarten, die Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius übersteht.
Eine Pantoffelblume fühlt sich an einem hellen Platz ohne direkte Sonne wohl. Selbst an einem Nordfenster erscheinen die hübschen Pantöffelchen in reicher Zahl. Ein luftiger, aber windgeschützter, halbschattiger Ort auf dem Balkon oder der Terrasse ist optimal. Je weniger Wärme und Sonne man ihr zumutet, desto vitaler zeigt sie sich. Die kurzlebigen Sorten halten grundsätzlich länger durch, wenn die Luft nicht zu trocken ist. Eine Calceolaria integrifolia-Hybride kann an einen halbschattigen oder sonnigen Ort (möglichst ohne pralle Mittagssonne) gepflanzt werden.
Zimmer-Pantoffelblumen können in der Regel im gekauften Topf verbleiben. Das ideale Pflanzsubstrat für eine ausdauernde Calceolaria ist humusreich, leicht sauer und durchlässig. Der Boden im Freiland kann mit etwas Kompost verbessert werden. Pflanzen Sie eine Pantoffelblume erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) in den Garten, denn Temperaturen unter 5 Grad Celsius werden von den meisten Sorten nicht vertragen.
Mehrjährige, frostempfindliche Pantoffelblumen können im Haus überwintert werden. Dafür sollten sie hell und kühl bei etwa 10 Grad Celsius stehen. Dies gilt auch für die bewurzelte Nachzucht aus Stecklingen. An einem geschützten Standort bleiben Calceolaria integrifolia-Hybriden immergrün.
Läuse stellen sich bei zu warmem Stand ein oder wenn zu dicht gepflanzt wurde, Grauschimmel bei zu feuchter Luft oder ständig feuchten Blättern. Vergilbende Blätter sind meist eine Folge zu hoher Düngergaben (Versalzen des Substrates).
Ausdauernde Pantoffelblumen können im Herbst durch Stecklinge vermehrt werden. Diese bilden ihre Wurzeln in einem Gemisch aus Torf und Sand, das mit Folie abgedeckt wird. Der passende Ort sollte hell sein und Temperaturen von etwa 20 Grad Celsius aufweisen.
Die Zuchtsorten der Pantoffelblumen sind in der Regel nicht samenfest. Die Samengewinnung lohnt sich also nicht, da das Aussehen und die Eigenschaften der Nachkommen unterschiedlich ausfallen. Das Saatgut von Calceolaria -Hybriden kann im Fachhandel erworben werden.
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