Der Perückenstrauch lässt seine luftigen Blütenstände wie feinen Rauch über den Zweigen schweben. Im Herbst erreicht der Strauch mit seiner intensiven Laubfärbung einen weiteren optischen Höhepunkt. Denn dann vollführt das Laub des Perückenstrauchs ein berauschendes Farbspiel aus Goldgelb, Orange, Rot und Violett. Wir verraten Ihnen, was bei Pflanzung und Pflege zu beachten ist.
Name
Cotinus coggygria
Frucht
filigrane, ansehnliche Fruchtstände
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
trocken bis frisch, durchlässig, locker
Wuchshöhe
300 bis 500 cm
Lichtverhältnisse
Sonne
Wuchsbreite
300 bis 500 cm
Verwendung
Solitär, mit Begleitstauden
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
winterhart
Blüte
gelbe Rispenblüten
Giftigkeit
leicht giftig
Blatt
eiförmig bis oval
Die Heimat des Perückenstrauchs liegt im östlichen Mittelmeerraum sowie im Südwesten Asiens. Cotinus coggygria gehört zur Pflanzenfamilie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Die Art wächst in trockenen, felsigen Regionen. Natürliche Bestände sind vorwiegend in wärmeren Klimazonen zu finden. Wegen ihres auffälligen Erscheinungsbildes, insbesondere der wolkenartigen Blütenstände, die an Perücken erinnern, werden die Gehölze beinahe weltweit als Zierpflanze kultiviert und in Gärten und Parks angepflanzt.
Der Perückenstrauch zählt zu den mittel- bis starkwachsenden Gewächsen. Er wird zwischen drei und fünf Metern hoch. Auch in der Breite erreicht er ähnliche Ausmaße. Dabei bildet das sommergrüne Laubgehölz eine breitrundliche Krone aus und besitzt grazile, locker verzweigte Äste.
Perückenstrauch: Wie tief gehen die Wurzeln?
Das Wurzelwerk des Perückenstrauchs bildet sich nur flach aus, weshalb der Strauch empfindlich auf verdichtete Böden reagiert.
Die runden bis elliptischen Blätter verleihen dem Perückenstrauch ein harmonisches, freundliches Aussehen. Relativ spät im Frühjahr zeigt sich an dem Gehölz zunächst der hellgrüne Austrieb, dafür überzeugt der Perückenstrauch im Herbst mit seiner bunten Herbstfärbung.
Auch verschiedene Perückenstrauch-Sorten bietet der Gartenfachhandel. Ein besonderer Blickfang ist beispielsweise das Laub des Roten Perückenstrauchs (Cotinus coggygria ‘Royal Purple‘): Wie es der Sortenname verrät, zieren diese Züchtung edel dunkelviolette bis schwarzrote Blätter. „Gelber Perückenstrauch“ wird die Sorte Cotinus coggygria ‘Golden Spirit‘ genannt. Im Frühjahr und Sommer leuchtet es goldgelb, im Herbst gesellen sich noch Rosa-, Rot- und Purpurtöne hinzu.
Wird das Ziergehölz ab Juni von den filigranen Blütenständen bedeckt, könnte man tatsächlich meinen, es würde Perücke tragen. Ist der Perückenstrauch bienenfreundlich? Die Blüten bilden sich hauptsächlich an den älteren Zweigen aus. Für Bienen und Hummeln stellen sie eine wertvolle Nahrungsquelle dar. Zwischen August und September entwickeln sich schließlich die äußerst ansehnlichen Fruchtstände, die von weitem an einen perückenähnlichen Überzug erinnern und der Art ihren Namen eingebracht haben.
Die Pflanzensäfte des Perückenstrauchs sind leicht giftig. Bei Hautkontakt kann es zu Hautreizungen kommen. Bei Kontakt mit der Pflanze sollten Sie daher Handschuhe tragen.
Perückensträucher gedeihen am besten an vollsonnigen, warmen Standorten. Hitze kann ihnen absolut nichts anhaben und auch Stadtklima wird problemlos vertragen. Die Frosthärte ist aber – besonders bei jungen Exemplaren – eher mäßig. Mit einem geeigneten Winterschutz in den ersten Jahren nach der Pflanzung hat sich dieses Problem aber auch erledigt, denn gut eingewurzelte Pflanzen überstehen Minusgrade ohne Schäden.
In Bezug auf den Boden ist der Perückenstrauch anpassungsfähig. Der Gartenboden sollte trocken bis frisch sein. Beim pH-Wert bietet der Zierstrauch großen Spielraum, dieser darf im neutralen oder stark alkalischen Bereich liegen. Auch kalkhaltig darf es also sein. Der Boden sollte durchlässig und unverdichtet sein. Auf schweren Böden reduziert sich außerdem die Frosttoleranz.
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Optimale Pflanzzeiten bieten das Frühjahr oder der frühe Herbst, solange es noch mild ist. Schweren Gartenboden sollten Sie zuvor mit etwas Sand anreichern, um seine Struktur zu verbessern und Staunässe vorzubeugen. Gehen Sie beim Ausheben des Pflanzlochs großzügig vor und graben Sie doppelt so breit und doppelt so tief wie der Umfang des Wurzelballens.
Tipp: Nicht jeder Gartenboden ist von Natur aus locker und durchlässig. Doch nicht immer muss deshalb auf die Pflanzung besonderer Sträucher verzichtet werden. Denn es bieten sich viele Möglichkeiten, seinen Gartenboden zu verbessern.
Nicht nur hitze- sondern auch trockenresistent ist der Perückenstrauch. Lediglich frisch gepflanzte Gehölze sollten Sie bei Trockenheit wässern. Je länger die Sträucher an einem Standort wachsen, desto besser können sie sich selbst versorgen.
Auch düngen wird nur selten notwendig, denn Cotinus coggygria kommt auf nährstoffarmen Böden bestens zurecht. Einmal jährlich kann sparsam gedüngt werden, allerdings sollten Sie auf mineralischen Dünger zurückgreifen, da ein zu hoher Humusgehalt nicht optimal ist – auf Kompost also besser verzichten.
Prinzipiell müssen Sie den Perückenstrauch nicht schneiden. Vor allem junge Sträucher profitieren optisch davon, wenn man sie zunächst einmal ungestört wachsen lässt. Es genügt, Totholz regelmäßig zu entfernen und den Strauch auf Krankheiten und Schädlingsbefall zu kontrollieren. Auch ohne viel Zutun entwickelt das Gehölz eine wohlgeformte Kronenform.
Perückensträucher fügen sich traumhaft in gemischte Pflanzungen ein, …
[Foto: AdobeStock_Nyan TA]
[Foto: AdobeStock_chamillew]
… können aber auch freistehend eine atemberaubende Wirkung entfalten.
Wird der Strauch zu groß, kann er vorsichtig ausgelichtet und zurückgenommen werden. Wie und wann schneidet man einen Perückenstrauch? Am besten nehmen Sie hierfür bis zu einem Viertel der Haupttriebe um etwa ein Drittel ihrer Länge zurück oder leiten diese auf jüngere Verzweigungen ab. Der beste Zeitpunkt ist der Spätwinter, wenn keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind.
Die beiden gängigen Vermehrungsmethoden der Aussaat und des Schneidens von Stecklingen, also das Ziehen von Ablegern, sind beim Perückenstrauch leider selten von großem Erfolg gekrönt und dazu noch relativ zeitaufwendig. Eine geeignetere Methode ist die Vermehrung über Absenker. Etwas Geduld ist zwar erforderlich, dafür hält sich der Arbeitsaufwand gering. Und so funktioniert es:
Im Grunde ist der Perückenstrauch durchaus robust. An unpassenden Standorten, vor allem bei Staunässe oder an schattigen Standorten, wird er allerdings etwas anfälliger für Krankheiten. Echter und Falscher Mehltau können auftauchen, aber auch die gefürchtete Verticillium-Welke kann den Strauch befallen.
In Einzelstellung kommen die besondere Wuchsform sowie die außergewöhnlichen Blüten- und Fruchtstände des Perückenstrauchs am besten zur Geltung.
Ist ringsum Rasenfläche oder der Strauch mit Stauden unterpflanzt, bietet das sattviolettfarbene Laub einen ansprechenden Kontrast zum Grün der Umgebung. Besonders ein Roter Perückenstrauch schafft als Solitär eine extravagante Augenweide im Garten.
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