Bereits im Januar haucht die Zaubernuss dem Garten etwas Frühling ein: Wenn die Umgebung noch trist und grau erscheint, strahlen ihre farbenfrohen Fadenblüten schon um die Wette. Hier gibt es Tipps zur Pflanzung und Pflege der wertvollen Gehölze.
Name
Hamamelis
Frucht
holzige Kapselfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
nährstoffreich, humos, durchlässig
Wuchshöhe
2 bis 4 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne, Halbschatten
Verwendung
Solitärgehölz, Kübelpflanze
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
winterhart
Blüte
büschelig
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
oval, gesägte Blattränder
Die Zaubernuss (Hamamelis) gehört zur Pflanzenfamilie der Zaubernusgewächse (Hamamelidaceae). Die Gattung umfasst lediglich fünf Arten. Drei der fünf Arten stammen aus Nordostamerika: die Virginische Zaubernuss, die Frühlings-Zaubernuss sowie die Großblättrige Zaubernuss. Die zwei anderen Arten – die Japanische sowie die Chinesische Zaubernuss – sind hingegen in Ostasien beheimatet.
Beliebt ist die Rote Zaubernuss, beziehungsweise rotblühende Hybriden wie beispielsweise Hamamelis x intermedia ‚Diane‘ und ‚Feuerzauber‘, außerdem die gelbblühende ‚Westerstede‘ oder ‚Primavera‘. Neben den Hybriden werden aber auch die Chinesische Zaubernuss (Hamamelis mollis) und die Virginische Zaubernuss (H. virginiana) gerne in den Garten gepflanzt.
Die Arten der Gattung Hamamelis werden neben ihrer Blütenpracht auch aufgrund ihrer harmonischen Wuchsform geschätzt. In der Wuchshöhe erreichen sie zwischen zwei und vier Meter. Die Zweige sind regelmäßig aufgebaut und streben aufrecht in die Breite, sodass sich eine trichterförmige Kronenform ergibt. Die Zaubernuss wächst je nach Art als Großstrauch oder Kleinbaum.
Tipp: Die Zaubernuss ist ein Flachwurzler. Bei Pflegearbeiten im Bereich der Baumscheibe sollten Sie daher vorsichtig sein, um keine Wurzelschäden zu riskieren.
Die Blütezeit der Zaubernuss liegt meistens zwischen Januar und März. Damit zählt sie zu den früh- beziehungsweise winterblühenden Gehölzen. Da das Laub erst später treibt, kommen die außergewöhnlichen Blüten besonders gut zur Geltung. Die sogenannten Blütenkronblätter sind fadenförmig und je nach Art und Sorte gelb-, rot- oder orangefarben. Viele der Arten verströmen während der Blüte zudem einen angenehmen Duft. Anschließend bilden sich kleine und holzige Kapselfrüchte. Die Blätter der Zaubernuss sind oval mit prominenten Blattadern und gezähntem Blattrand.
Sobald die Früchte reif sind – meist im Spätherbst – platzen sie und verteilen ihre Samen.
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Und im Herbst tragen einige Sorten feurige Farben.
Der ideale Standort für die Zaubernuss ist windgeschützt, mit einem nährstoffreichen, humosen und durchlässigem Boden. Der pH-Wert sollte etwa zwischen 4,5 und 6,5 liegen. Hamamelis-Arten kommen sowohl mit voller Sonne, als auch mit halbschattigen Plätzen zurecht.
Achtung: Kalk vertragen Zaubernüsse nur schlecht. Sauer wirkende Dünger können den Kalkgehalt etwas verringern – beispielsweise kompostiertes Eichenlaub, Kaffeesatz oder Mist.
Wenn Sie eine Hamamelis pflanzen möchten, ist die beste Jahreszeit hierfür das Frühjahr. So bleibt genügend Zeit für die Wurzelbildung, bevor das Gehölz den ersten Winter in Ihrem Garten verbringt. Aufgrund des flachen und eher breiten Wurzelsystems sollte das Pflanzloch vor allem breit genug ausgehoben werden. Vermengen Sie den Aushub mit einer fruchtbaren Pflanzerde. Anschließend sollten Sie den Strauch großzügig angießen und auch in den nächsten Tagen und Wochen sorgfältig wässern. Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist ein Winterschutz ratsam – zum Beispiel mit Laub, Reisig oder einer Mulchschicht auf der Baumscheibe.
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Eine Zaubernuss im Kübel zu kultivieren ist auch möglich: Achten Sie aber darauf, ein großzügiges Pflanzgefäß mit gutem Wasserabfluss zu wählen. Als Substrat sollte hochwertige und durchlässige Kübelpflanzenerde zum Einsatz kommen, eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Topfboden beugt Staunässe vor. Im Winter sollte der Topf an einen geschützten Platz gestellt und gegebenenfalls mit Pflanzenvlies oder Jute umwickelt werden.
Zur Düngung können Sie etwa im April nach der Blüte etwas reifen Kompost ausbringen. Wässern müssen Sie die Hamamelis nur solange, wie sie noch nicht fest verwurzelt ist – also etwa ein bis zwei Jahre nach der Pflanzung. Anschließend versorgt sich der Strauch ohne Probleme selbst.
Es ist prinzipiell eher davon abzuraten, die Zaubernuss zu schneiden. Sie zählt zu den sehr langsam wachsenden Gehölzen. Ein unsachgemäßer Rückschnitt kann sich nachteilig auf die von Natur aus harmonische Wuchsform der Hamamelis auswirken. Totholz können Sie aber jederzeit problemlos entfernen.
Falls ein Schnitt aus Gründen des Platzmangels nötig wird, sollten Sie nach der Blüte zur Schere greifen.
In Baumschulen und Gärtnereien wird die Zaubernuss meist durch Veredelung vermehrt. Leider ist es recht schwierig, eigene Exemplare durch Aussaat aufzuziehen. Denn nicht nur wächst die Zaubernuss sehr langsam, auch die Samen benötigen lange Zeitspannen, um zu keimen.
Zaubernüsse sind äußerst widerstandsfähig gegenüber Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen, sofern die Standortbedingungen stimmen. Dann ist beinahe nie mit einem Befall zu rechnen.
Die malerische Wuchsform der Zaubernuss kommt am besten zum Vorschein, wenn man sie als Solitärgehölz in den Garten pflanzt. Damit Sie den Strauch zu seiner Blütezeit gut im Blick haben und Ihnen auch der angenehme Duft nicht entgeht, lohnt es sich, einen prominenten Platz auszuwählen – am Wegesrand oder im Eingangsbereich.
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