Die kalifornische Monterey-Zypresse, wie die Zimmerzypresse auch genannt wird, bringt ein sonniges Gemüt mit sich. Die Konifere liebt es, in warmen Sonnenstrahlen zu baden und besticht zudem mit ihrem frischen Nadelgrün. Schon seit den 1940er Jahren wird sie in Europa als Zierpflanze kultiviert – allerdings nur in milden Gebieten, denn sie ist nicht winterhart. Ein Glück, dass man einige Jahre später auf die Idee kam, die Art auch als Zimmerbaum zu nutzen. Wir stellen Ihnen das Nadelgehölz vor.
Zimmerzypresse – Voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Die Zimmerzypresse (Cupressus macrocarpa) stammt aus dem Süden der USA, genauer aus den Küstengebieten Kaliforniens – anders also als die „echte“ Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens), obwohl die beiden Arten sich recht ähnlich sehen. Etwa 30 Gattungen, darunter auch andere populäre Koniferen wie Wacholder (Juniperus) und der Lebensbaum (Thuja) bilden gemeinsam mit den Zypressen die Pflanzenfamilie der Zypressengewächse (Cupressaceae).
Die Monterey-Zypresse kann vielfältige Erscheinungsbilder annehmen. An geschützten Standorten zeichnet sie sich meist durch ihren eleganten Säulen- bzw. Kegelwuchs aus, der typisch für die meisten Zypressengewächse ist. Während von unten her noch einige Seitentriebe gebildet werden, wird die Pflanze zur Spitze hin deutlich schlanker – der dominanteste Mitteltrieb bildet gleichzeitig die Kronenspitze.
An ihren natürlichen Standorten muss das Nadelgehölz allerdings mitunter starken Umwelteinflüssen standhalten. Exemplare, die in Kalifornien auf exponierten Klippen wachsen, werden von kräftigen Winden und der spritzenden Gischt geformt. Meist sind asymmetrische, aber charakterstarke Wuchsformen die Folge – oft mit abgeflachten, bonsaiähnlichen Kronen. An ihren natürlichen Standorten kann sie zudem Wuchshöhen bis zu 30 Metern erreichen. Hierzulande beschränkt sich das Wachstum eher auf fünf bis sieben Meter.
Die Zimmerzypresse ist immergrün. Ihre Nadeln lappen sich schuppenartig übereinander, sind je nach Sorte hell- bis dunkelgrün und meist nur wenige Millimeter lang. Die Nadeln junger Triebe verströmen einen frischen, zitronenartigen Duft.
Achtung, giftig!
Zypressen enthalten mehrere Giftstoffe und sollten daher außer Reichweite von Kindern und Haustieren platziert werden. Bei Schnitt- oder sonstigen Pflegearbeiten sollten Sie Handschuhe tragen.
Etwa zwischen Februar und März beginnt die Blütezeit der Zypresse. Die Zimmerzypresse ist einhäusig getrenntgeschlechtlich. An jeder Pflanze finden sich männliche wie weibliche Blütenzapfen. Die befruchteten weiblichen Blütenorgane haben bei der Samenreife bis zu 150 Samen pro Zapfen ausgebildet.
Winterhart ist die Monterey- beziehungsweise Zimmerzypresse bei uns nicht. Wer ihr die richtige Pflege verschafft und einen kühlen Winterstandort bieten kann, wird aber staunen, wie rasch sie auch hier in die Höhe schießt, ihrem natürlichen Wuchsverhalten entsprechend. Die Zimmerzypresse gedeiht im mäßig warmen Zimmer oder auch im kaum beheizten Wintergarten.
Allerdings ist der Name „Zimmerzypresse“ auch etwas irreführend, denn die Konifere freut sich durchaus über einen warmen, sonnigen Standort an der frischen Luft. Im Sommer darf die Pflanze darum gerne auf den Balkon oder die Terrasse umziehen. Beim Umzug nach draußen sollte man sie allerdings nicht abrupt an einen sonnigen Platz stellen, mit etwas Eingewöhnung verträgt sie die Sonne besser. Die Wintertemperaturen sollten bei 5–10 °C liegen.
Je nach Wuchsgeschwindigkeit sollte die Zimmerzypresse alle zwei bis drei Jahre im Frühjahr umgetopft werden – am besten in frische, hochwertige Kübelpflanzenerde. Der Kübel muss ein großzügiges Abzugsloch enthalten, damit das Gießwasser abfließen kann. Ballentrockenheit wird ebenso schlecht vertragen wie Staunässe. Das Substrat sollte darum stets leicht feucht, aber nie nass sein. Bei niedrigen Temperaturen im Winter wird dementsprechend sparsamer gegossen.
Falls die Zimmerzypresse in diesem Jahr in frisches Substrat getopft wurde, muss gar nicht gedüngt werden. Düngen Sie ansonsten von März bis September alle 14 Tage flüssig mit dem Gießwasser – allerdings sehr sparsam und nie zu reichlich, denn zu viel Dünger wird schlecht vertragen und führt entweder zum ungesund schnellem Wachstum oder sogar zum Braunwerden der Nadeln.
Wenn sich die Zimmerzypresse an ihrem Standort wohlfühlt, kann sie beächtlichen Jahreszuwachs bilden. Man kann die Pflanze jedoch sehr gut durch Schnitt begrenzen. Beliebt sind vor allem Kronenbäumchen. Einfache Formen, wie Kegel oder Kugelbäumchen, lassen sich aus der Zimmerzypresse leicht herstellen. Wer noch ungeübt ist, setzt ein Drahtgerüst in den Topf ein und schneidet an diesem entlang.
Dem natürlichen Wuchscharakter läuft das zuwider, doch das ist Geschmackssache – ebenso wie die temporäre Nutzung als Weihnachtsbäumchen.
Das Vermehren der Zimmerzypresse ist durch Kopfstecklinge zwar möglich, jedoch unter Heimbedingungen nicht immer erfolgreich. Wer es dennoch versuchen möchte, muss besondere Bedingungen schaffen: Ausreichende Bodenwärme und eine gespannte Luft sind zur Wurzelbildung der Zypressen nötig. Oder man überlässt es den professionellen Gärtner*innen und kauft sich ein kleines Pflänzchen.
Die Zimmerzypresse zeichnet ihre Robustheit und Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen aus. Meist sind Schadbilder auf unpassende Standorte oder Pflegefehler zurückzuführen. Am zu warmen Winterplatz stellen sich beispielsweise ab und an Schädlinge ein – Spinnmilben zuerst.
Zypressen sorgen für mediterranes Flair in Haus oder Garten. Obwohl die Zimmerzypresse, anders als es ihre Bezeichnung nahelegt, bei milden Temperaturen auch gerne im Freien wächst, macht sie sich einfach hervorragend als Zimmerbaum. Ganz besonders beliebt ist die Sorte ‘Goldcrest’ mit goldgelben Nadeln.
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