Als unverwüstlicher Tausendsassa erweist sich die Ahornblättrige Platane bereits seit dem 19. Jahrhundert. Auf Hochtouren laufende Dampfmaschinen färbten den Londoner Himmel zur Zeit der Industriellen Revolution pechschwarz. Ruß und Staub füllten die Luft … die Platanen hielten stand. Wir haben uns die Besonderheiten dieser Art genauer angesehen.
Name
Platanus x acerifolia
Frucht
kugelförmige Sammelfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
tiefgründig, durchlässig
Wuchshöhe
20 bis 30 Meter
Lichtverhältnisse
sonnig
Wuchsbreite
15 bis 20 Meter
Verwendung
Stadtbaum, Straßenbaum, große Gärten
Wuchsform
Baum
Winterhärte
winterhart
Blüte
unscheinbar
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
handförmig, fünflappig
Die Ahornblättrige Platane (Platanus x acerifolia) ist eine Hybride. Man vermutet, dass sie aus einer Kreuzung der Nordamerikanischen (Platanus occidentalis) und der in Südwestasien beheimateten Orientalischen Platane (Platanus orientalis) hervorgegangen ist – etwa im 17. Jahrhundert.
Leistungsstark dank Heterosis-Effekt
Der Heterosis-Effekt, auch Heterosis oder Hybridvorteil bezeichnet, beschreibt das Phänomen, dass Hybride, die aus der Kreuzung zweier Tier- oder Pflanzenarten hervorgegangen sind, ihre Elterngeneration oftmals in „Fitness“ bzw. Leistungsfähigkeit übertreffen. Besonders auffällig lässt sich dieser Effekt bei Pflanzenhybriden beobachten, so auch bei der Ahornblättrigen Platane, die ihren beiden Elternarten in Widerstandsfähigkeit und Vitalität überlegen ist.
Die Ahornblättrige Platane ist ein imposanter sommergrüner Baum mit ausladender Krone. Als Herzwurzler kombiniert sie flache und tiefe Wurzeln, die sie optimal mit Wasser versorgen. Mit den Jahren blättert die Rinde einer Platane in rundlichen Platten vom Stamm ab, was ihr die charakteristische Rindenstruktur verpasst.
Wie groß wird eine Ahornblättrige Platane? Die Größe einer Ahornblättrigen Platane kann je nach Umweltbedingungen und Standort variieren. Im Allgemeinen kann die Art jedoch beachtliche Wuchshöhen von bis zu 30 Metern oder mehr erreichen. Platanen sind darüber hinaus für ihre Schnellwüchsigkeit bekannt. Eine optimale Bodenqualität, ausreichende Wasserzufuhr und genügend Sonneneinstrahlung steigern diese noch.
In städtischen Umgebungen, in denen Platanen oft als Straßen- oder Stadtbäume gepflanzt werden, kann die Höhe demnach auch etwas geringer ausfallen – beispielsweise aufgrund von begrenztem Wurzelraum oder anderen Einschränkungen.
Die gestielten Blätter der Ahornblättrigen Platane sind handförmig und fünflappig. Ihr Durchmesser ist mit etwa 25 Zentimetern beachtlich. Sie stehen wechselständig an den Zweigen.
Ist die ahornblättrige Platane giftig? Platanen zählen nicht zu den giftigen Pflanzen. Allerdings besitzen sie an ihren Blattunterseiten und den jungen Trieben eine feine Behaarung, sogenannte Sternhärchen. Diese Haare können leicht abbrechen, in die Atemwege gelangen und so mitunter Husten- und Niesreiz auslösen. Bei Hautkontakt kann es ebenfalls zu Reizungen kommen. Dieser „Platanenhusten“ ist vorübergehend, dennoch sollten Sie bei Arbeiten an der Pflanze einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
„Platanenstaub“ meiden
Um bei Pflegearbeiten an Platanen möglichst wenig in Kontakt mit den sich lösenden feinen Härchen zu kommen, helfen folgende Maßnahmen:
Die einhäusig getrenntgeschlechtliche Platane bildet ab Mai männliche Kätzchen und weibliche Blüten, aus denen sich später schließlich die Früchte entwickeln. Der Wind übernimmt die Bestäuberrolle und trägt die Pollen zu den weiblichen Blütenkugeln.
Die holzigen Kugelfrüchte hängen in Paaren oder kleinen Gruppen von den Zweigen herab. Die Samen befinden sich in kleinen Nüssen, die dicht an dicht rund um die Kugelkörper angeordnet sind.
Die Ahornblättrige Platane bevorzugt einen vollsonnigen Standort. Ideal ist ein tiefgründiger, durchlässiger Boden, doch die Art ist sehr anpassungsfähig. Sie toleriert Hitze, Trockenheit und Salz im Boden. Der pH-Wert darf leicht sauer oder auch leicht alkalisch sein.
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Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung von Platanen ist im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr, wenn der Boden nicht gefroren ist. Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so tief und doppelt so breit wie der Wurzelballen des Baumes ist. Besonders wichtig ist das gründliche Angießen nach der Pflanzung, damit auch kleine Luftlöcher mit Erde gefüllt werden und alle Feinwurzeln Bodenkontakt erhalten. Eine Mulchschicht kann dabei helfen, Feuchtigkeit im Boden zu bewahren. Für Jungpflanzen und frisch gesetzte Exemplare empfiehlt sich zudem ein Winterschutz aus Reisig oder Laub rund um die Wurzelscheibe.
Darüber hinaus ist die Ahornblättrige Platane äußerst genügsam und kommt auch ohne gärtnerisches Zutun bestens zurecht. Zudem ist sie bekannt für ihre Schnittverträglichkeit. Auf regelmäßige, starke Beschneidung und Formgebung reagiert sie problemlos und ohne Schäden. Die Dachform ist besonders beliebt, man nennt sie auch „Dachplatanen“.
Die Vermehrung der Ahornblättrigen Platane erfolgt in der Regel durch vegetative Methoden wie das Schneiden von Stecklingen, da die Samen von hybriden Arten meist unfruchtbar sind. Durch die Stecklingsvermehrung können die gewünschten Merkmale der Elternpflanze beibehalten werden.
Die Platane ist robust und kann sich gut an verschiedene Umgebungen anpassen kann. Dennoch können einige Schädlinge und Krankheiten auftreten und die Baumgesundheit beeinträchtigen. Dazu gehören beispielsweise Gallmilben, Miniermotten oder Schmierläuse. Die sogenannte Platanennetzwanze ernährt sich von den Pflanzensäften der Bäume und kann durch ihre Stiche Verformungen und Flecken auf den Blättern hinterlassen.
Darüber hinaus können Platanen auch von der Massariakrankheit heimgesucht werden – ein Pilzerreger, der Wucherungen auf den Zweigen verursacht und dessen Befall bis hin zu Astbrüchen führen kann. Im öffentlichen Stadtbild hat sich an den Platanen in den letzten Jahren auch eine weitere Pilzart bemerkbar gemacht. Die vom Pilz Apiognomonia veneta ausgehende Blattbräune-Krankheit sorgt zunächst für fleckiges Laub, oft kommt es auch zum Blattfall.
Mit beinahe architektonischer Stattlichkeit prägt die Ahornblättrige Platane als Straßenbaum das Stadtbild. Ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit an die vielfältigen Herausforderungen urbaner Umgebungen verleiht ihr hier einen ganz besonderen Status. Diese Baumart trotzt der Luftverschmutzung, begrenztem Wurzelraum, Hitze und Trockenheit.
Da sie so schnell heranwächst, dient die Ahornblättrige Platane bereits kurze Zeit nach der Pflanzung als großflächiger Schattenspender. Unter das dichte Blattwerk können sich Großstädter*innen im Hochsommer aus der Sonne flüchten.
Wer Gefallen an der charakteristischen Rinde und den großen Blättern der Platane gefunden hat, kann sich die Sorte ‘Alphens Globe’ genauer ansehen. Das ist eine eher kleinbleibende Kugelplatane für kleine Gärten.
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