Die Blauraute ist ein feingliedriger Halbstrauch, der ein wenig an Lavendel erinnert und einen aromatischen Duft verströmt. Sie sorgt für eine optische Abkühlung im sommerlichen Garten und begeistert mit langer Blütezeit.
Dem blauviolett blühenden Strauch machen heiße und trockene Sommer nicht viel aus. Kein Wunder: Die zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) zählende Blauraute (Perovskia atriplicifolia) ist in den Steppen und lichten Trockenwäldern Asiens beheimatet.
Perovskia erweist sich im Garten und auf dem Balkon als echter Dauerblüher: Von Mitte Juli bis in den Oktober zeigt sie ihre rispenartigen Blütenstände, die quirlförmig mit kleinen Lippenblüten besetzt sind. Auf ihnen tummeln sich von früh bis spät zahlreiche bestäubende Insekten.
Die Art wird auch Perowskie, Silberstrauch oder Russischer Lavendel genannt. Sie wächst locker und aufrecht als Halbstrauch – ihre Zweige verholzen also nur an der Basis. Bei guten Standortbedingungen kann sie über einen Meter hoch werden.
Das sommergrüne Gewächs besitzt weichtriebige Zweige mit einer graufilzigen Rinde und Blättern, die angenehm duften. Die lanzettlichen, tief eingeschnittenen Blätter werden drei bis sechs Zentimeter lang.
Bewährte Sorten der Blauraute
Die Blauraute mag einen vollsonnigen, warmen und geschützten Standort. Wohl fühlt sie sich im Steingarten, in der Nähe von Mauern oder in großen Pflanzgefäßen auf dem Balkon. Der Boden sollte durchlässig, mager und idealerweise kalkhaltig sein.
Fällt der Boden zu nährstoffreich aus, verführt das den Silberstrauch leicht zu einem mastigen Wuchs mit einem weichen, unausgereiftem Gewebe, welches die Winterkälte nur schlecht überdauert. Auch auf winternassen Standorten leidet die Perowskie beträchtlich und zeigt dann einen lagernden Wuchs sowie schlecht ausreifende Triebe. Einen schweren Boden sollten Sie daher durch die Zugabe von Sand oder Kies entsprechend vorbereiten.
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Pflanzen Sie eine Blauraute am besten im Frühjahr und setzen Sie sie dabei etwas tiefer in die Erde als sie vorher im Topf stand. Eine Pflanzung im Frühherbst ist ebenfalls möglich – im warmen Boden hat der Silberbusch noch genügend Zeit, vor dem Winter einzuwurzeln.
Die Art erweist sich als recht pflegeleicht, da sie nur wenige Nährstoffe benötigt. Eine Versorgung mit etwas Kompost vor dem Austrieb ist völlig ausreichend. Zudem liebt sie Trockenheit und Hitze, weshalb nur selten gewässert werden muss. In Zeiten ohne nennenswerten Niederschlag sollten Sie jedoch zusätzlich gießen. Staunässe darf dabei jedoch niemals auftreten – der Boden sollte zwischen den Wassergaben immer wieder abtrocken.
Von Jahr zu Jahr nimmt die Blauraute an Umfang zu und kann durch eine Teilung des Wurzelstocks vermehrt werden. Die Vermehrung kann auch über eine Aussaat oder durch Stecklinge erfolgen.
Nur bei jungen Pflanzen ist in den ersten Wintern eine schützende Schicht aus Laub und Reisig notwendig. Einen Silberstrauch im Topf sollten Sie in der kalten Jahreszeit mit etwas Vlies einpacken. So ist sichergestellt, dass der empfindliche Wurzelballen nicht durchfriert.
Die Steppenpflanze hat es in unseren Wintern nicht ganz leicht – sie friert mitunter bis zum Boden zurück. Doch kein Grund zur Sorge: Da der Halbstrauch am jungen Holz blüht, sollten Sie ihn ohnehin in jedem Frühling auf kurze Stummel stutzen (die Triebe werden etwa 10 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten). Auf diese Weise bleibt er kompakt und blühfreudig. Achten Sie beim Schnitt unbedingt darauf, dass die neuen Knospen nicht beschädigt werden! Aus diesen treibt das Zwerggehölz selbst nach einem Winterschaden zuverlässig wieder aus.
Eine Blauraute eignet sich gut für Steppen-, Gräser- und Steingärten sowie für Böschungen und Trockenmauern. Auch im Umfeld von Rosen macht sie eine gute Figur – dann muss jedoch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanzen geachtet werden. Der Strauch lässt sich zudem gut im Kübel kultivieren. Insbesondere auf sehr sonnigen und heißen Südbalkonen gedeiht er prächtig und benötigt nur wenig Aufmerksamkeit.
Ob mit Kugeln und Kerzen, knalligem Rot, Gelb oder pastellfarbenem Rosa: Eine Perowskie harmoniert mit vielen Blütenformen und -farben. Sie lebt in guter Nachbarschaft mit Rosmarin, Steppensalbei, Thymian, Bartiris oder Prachtkerze. Dabei gehört sie nicht unbedingt zu den großen Blütenstars. Mit der Vielzahl kleiner Blüten, dem eleganten Silberlaub und ihrem etwas ausladenden, luftig-leichten Wuchs bildet sie vielmehr die ideale Begleitung für die Hauptdarsteller im Staudenbeet.
Die Gestalt des silbrigen Mannstreus (Eryngium) wirkt vor dem blauen Flimmerteppich der Blauraute erst so richtig prägnant. Ohnehin kühlen silberfarbene Stauden wie Woll-Ziest (Stachys) und Garten-Wermut (Artemisia) zusammen mit Perovskia den sommerlichen Garten wunderbar herunter. Auch Gräser wie Blauschwingel (Festuca) oder Blaustrahlhafer (Helictotrichon) verweben ihre schlanken Halme und Stängel gerne mit ihrem silberfilzigen Laub.
Die Blauraute gesellt sich auch gerne zu einem Mönchspfeffer (Vitex) und Bleibusch (Amorpha), allesamt wertvolle Spätblüher im Staudenbeet.
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