Die Eberraute ist eine pflegeleichte Gartenpflanze mit Würz- und Heilkraft, die im Steingarten oder am Beetrand eine gute Figur macht. Sie verträgt Trockenheit und ist somit für heiße Sommer bestens gerüstet. Eine Besonderheit stellt das Colakraut dar, welches sich beispielsweise wunderbar für die Herstellung von Erfrischungsgetränken eignet. Wie genau Sie Artemisia abrotanum verwenden zeigen wir Ihnen unter anderem in einem Rezept für leckere Kindercola. Außerdem teilen wir unsere Tipps zur Pflege der vielseitigen Pflanze.
Eberraute – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten
Bereits in der Antike wurden aus der wohlriechenden Eberraute heilende Essenzen gewonnen. Zudem galt sie als natürliches Aphrodisiakum. Auch heute noch kann sie mit ihren herben zitronenartigen Geschmacksnuancen als Küchenkraut punkten.
Die Eberraute ist eine wintergrüne Pflanze, deren Triebe im unteren Bereich verholzen. Sie zeigt einen aufrechten, strauchartigen Wuchs und kann eine Höhe von über einem Meter erreichen. Ab dem Spätsommer zeigen sich kleine, nickende, hellgelbe Blütenköpfe in dichten Rispen.
Die Varietäten der Eberraute
Die Eberraute gedeiht gerne an einem sonnigen Standort und bevorzugt einen trockenen, kalkhaltigen sowie humosen Boden. Generell sollten Sie sie vor übermäßiger Nässe schützen. Schwere, lehmige Böden lockern Sie daher mit etwas Sand.
Tipp: Bei einer Kultivierung im Topf sollte das Gefäß unbedingt über Abzugslöcher am Boden verfügen. Eine zusätzliche Drainageschicht verhindert ebenfalls, dass die Wurzeln der Eberraute lange Zeit im Wasser stehen.
Pflanzen Sie Ihre Artemisia am besten im Frühjahr nach den letzten Frösten und achten Sie auf einen Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern. Obwohl die Art als trockenheitsverträglich gilt, benötigt eine Jungpflanze im ersten Jahr ausreichend Wasser.
Später sollten Sie nur noch in einer lang anhaltenden Trockenperiode zur Gießkanne greifen. Bei Bedarf freut sich die Eberraute über eine Kompostgabe, wobei eine gezielte Düngung meistens nicht nötig ist.
Die Triebe des Halbstrauchs lassen sich im Frühjahr problemlos einkürzen. Durch die vielen Augen treibt er nach dem Rückschnitt wieder willig aus.
Sie fragen sich, ob man Colakraut überwintern muss? Die Antwort ist Nein, denn das an Cola erinnernde Kraut sowie die anderen Varietäten der Eberraute sind in der Regel winterhart und recht pflegeleicht, weswegen sie nicht eingeräumt werden müssen.
Damit die zarten Triebe in kalten Lagen trotzdem keinen Frostschaden davontragen, empfiehlt es sich, die Pflanze mit etwas Laub und Reisig zu schützen. Bei einer Topfkultur ist es empfehlenswert, das Pflanzgefäß im Spätherbst zusätzlich mit Noppenfolie oder Vlies zu isolieren.
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Die verschiedenen Varietäten (Unterarten) und Züchtungen der Eberraute – zu denen auch das beliebte Colakraut gehört – sind eine Bereicherung im sommerlichen Garten. Vielleicht haben Sie sich ja schon mal gefragt, ob man Cola pflanzen kann?
Artemisia abrotanum var. maritima, das Colakraut, könnte tatsächlich eine gute Alternative für den eigenen Garten sein. Außerdem fügen sich die Pflanzen mit ihrem graugrünen, fein zerteilten Laub wunderbar in den Steingarten ein und sorgen für Harmonie in farbintensiven Pflanzkombinationen. Mit anderen Halbsträuchern wie der Blauraute ergeben sich ebenfalls schöne Bilder.
Selbst als Hecke oder Beeteinfassung entfaltet die Pflanze eine zierende Wirkung und erweist sich dabei als gut schnittverträglich. Man kann die Eberraute aber auch problemlos in einem ausreichend großen Topf auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren.
Die aromatischen Triebe der Eberraute enthalten ätherische Öle und hohe Anteile an Bitter- und Gerbstoffen. Zugegeben: Die vorherrschende Geschmacksnote der Artemisia-Art ist recht bitter. Dennoch wird sie als Gewürz für fette Fleischspeisen sehr geschätzt und kann sogar Beifuß oder Salbei das Wasser reichen. Allerdings sollten Sie sie stets zurückhaltend einsetzen.
Ist Colakraut giftig?
Nein, das feinfiedrige Limokraut sowie die anderen Varietäten der Eberraute sind nicht giftig. Ganz im Gegenteil, die Pflanzen haben eine lange Tradition als Heil- und Würzpflanzen. Wegen ihrer ätherischen Öle und Bitterstoffe können sie bei Bronchitis, Magenbeschwerden, Schlafstörungen und Regelschmerzen eingesetzt werden.
Doch verwenden Sie die Eberraute immer nur sparsam in der Küche, da sie ebenso wie der Wermut, Beifuß und Echter Salbei Thujone enthält, die beim Verzehr großer Mengen gesundheitsschädlich sein können.
Insbesondere die Zitronen-Eberraute eignet sich sehr gut zum Füllen von Geflügel. Aber auch vegetarische Gerichte, zum Beispiel Omelettes, erhalten mit einer kleinen Prise den besonderen Pfiff.
Wer aus Eberraute Tee zubereiten möchte, erhält aus den Blättern ein beruhigendes Mittel bei Magen- und Darmbeschwerden. Zudem wird der Tee zur Stärkung der Abwehrkräfte empfohlen.
Die zarten Triebspitzen der Eberraute können Sie den ganzen Sommer über frisch ernten – das beste Aroma haben die Blätter im Hochsommer. Ihre Zweige hängen Sie am besten an einem luftigen Ort zum Trocknen auf. Später wird das Kraut möglichst luftdicht aufbewahrt.
Doch was kann man mit Colakraut machen? Auch wenn es keine klassische Cola wird: Mit den Triebspitzen des Colakrauts, das übrigens auch Limokraut genannt wird, lässt sich eisgekühltes Wasser wunderbar aufpeppen. Lassen Sie die Pflanzenteile aber eine Weile ziehen, bevor Sie den Durstlöscher genießen.
Wenn Colakraut Rezepte verfeinern soll, wird es recht spannend. Grillsaucen können beispielsweise gut und gerne mit Colakraut gewürzt werden, denn wo sonst ein Spritzer sprudelnde Cola eingesetzt wird, kann das Kraut mit deutlich weniger Kalorien punkten. Geben Sie einfach eine Handvoll des Krauts in einem Tee-Ei in die heiße Sauce und lassen sie alles zusammen einen Moment ziehen. Besonders Barbecue-Saucen entwickeln dank des herb-süßen Krauts einen gewissen Pfiff.
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