Der Fächerahorn ist ein kleiner, laubabwerfender Baum mit eleganten, tief gelappten Blättern. Das herbstliche Laub setzt im Garten spektakuläre Farbakzente. Manche Sorten bestechen aber auch ganzjährig mit einer seltenen Blattfarbe, zum Beispiel in Feuerrot oder mit rosarotem Austrieb.
Name
Acer palmatum
Frucht
geflügelte Nussfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
frisch bis feucht, humos, durchlässig
Wuchshöhe
4 bis 6 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne bis Halbschatten
Wuchsbreite
4 bis 6 Meter
Verwendung
Einzelstellung, Kübelpflanze
Wuchsform
Kleinbaum
Winterhärte
winterhart
Blüte
unauffällige Dolden
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
mehrlappig, je nach Sorte auch geschlitzt
Der Fächerahorn (Acer palmatum) stammt aus Gebieten Koreas, Japans und Chinas. Er ist eine von über 100 Ahorn-Arten und Teil der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). In der traditionellen japanischen Gartengestaltung ist der elegante Baum bereits lange ein wichtiges, strukturgebendes Element. Mittlerweile kommt er aber beinahe weltweit als Ziergehölz zum Einsatz.
Den Artnamen palmatum hat der Fächerahorn der charakteristischen Form seiner Blätter zu verdanken. „Palma“ ist Lateinisch für ‚Handfläche‘. Die tief gelappten Blätter erinnern optisch tatsächlich entfernt an eine menschliche Hand. Viele der Sorten sind außerdem fünflappig, besitzen also immer genau fünf ‚Finger‘.
Der Fächerahorn wächst äußerst langsam zu einem Großstrauch oder Kleinbaum heran. Ein Jahrestrieb schafft es in der Länge meistens nicht über 25 Zentimeter hinaus, häufig sogar weniger. Und wie groß wird der Fächerahorn? Ausgewachsene Exemplare erreichen Höhen zwischen vier und sechs Metern.
Unbestritten zeichnet den Fächerahorn allem voran sein malerischer Habitus aus. Die schirmartige, breite Kronenform bestimmt Frühjahr, Sommer und Herbst – im Winter besticht das oft mehrstämmige Gehölz dank seiner glatten, grauen Borke aber unverändert mit Eleganz und Harmonie.
Die Blätter von Acer palmatum wirken sehr grazil. Sie sind tief gespalten, dabei können sie zwischen fünf und elf Lappungen aufweisen. Die Blattfarbe der Ursprungsart ist ein frisches Grün. Verschiedene Sorten bieten aber alternativ auch unter anderem feuerrotes, pinkfarbenes oder gelbes Laub an. Die Herbstfärbungen unterscheiden sich je nach Sorte, bewegen sich in den meisten Fällen aber zwischen kräftig leuchtenden Rot-, Gelb- und Orangetönen.
Die unauffälligen, rötlichen Blütentrauben präsentieren sich nach dem Laubaustrieb, zwischen Mai und Juni. Aus ihnen bilden sich anschließend die für Ahorn-Arten so typischen beflügelten Samenpaare.
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Sonnige bis halbschattige sowie windgeschützte Standorte sind ideal für Fächerahorne. Ausreichend Helligkeit ist für die Ausbildung kräftiger Laubfarben wichtig. Andererseits mag das aus Asien stammende Gehölz aber auch eine etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit. Ganz besonders gut gefällt es den Ahornen darum in der Nähe von kleinen Gewässern. Wer damit nicht dienen kann, kann auch ab und zu zur Sprühflasche greifen. Eine Mulchschicht kann ebenfalls die Luftfeuchtigkeit erhöhen und schützt zusätzlich vor Austrocknung.
Starke Mittagssonne vermeiden
Die direkte Mittagssonne wird vom Fächerahorn meist nicht gut vertragen. Unter den vielen Sorten gibt es aber auch Ausnahmen. Rotlaubige Sorten mögen es meistens gerne etwas sonniger.
Humose, durchlässige Böden bekommen dem Fächerahorn am besten. Staunässe sollte nicht auftreten. Falls Ihr Boden verdichtet ist, müssen Sie diesen vor der Pflanzung auflockern und zusätzlich Sand unter die Gartenerde mischen. In Sachen pH-Wert darf es gerne etwas kalkhaltig sein. Bei Werten zwischen 6 und 8 liegt alles im grünen Bereich.
Der Fächerahorn ist winterhart. Frisch gepflanzte Exemplare sind aber noch frostempfindlich. Ein Winterschutz ist daher in den ersten Jahren zu empfehlen.
Um keine Frostschäden zu riskieren, ist eine Pflanzung im späten Frühjahr zu empfehlen, sobald die letzten Spätfröste abgeklungen sind. Bei einer Freilandpflanzung des Fächerahorns ist zum einen wichtig, dass Sie das Pflanzloch groß genug ausheben, zum anderen, dass Sie den Wurzelballen nicht zu tief einsetzen. Bei Containerkulturen können Sie sich am bisherigen Bodenniveau orientieren, bei Ballenware am Wurzelhals der Pflanze. Im Zweifel setzt man den Ahorn lieber etwas zu hoch ein als zu tief. Direkt nach der Pflanzung wird gründlich angegossen.
Nicht nur um seine Blätter hat der Baum gerne ein humides Klima, auch sein flaches Wurzelwerk möchte gerne durchgehend feucht gehalten werden. Im Sommer sollten Sie einen Fächerahorn darum regelmäßig wässern.
Für eine Pflanzung im Kübel ist eine Drainageschicht am Gefäßboden essenziell. Bei einer Kübelpflanzung sind die Gießintervalle entsprechend kürzer, da das begrenzte Topfvolumen die Erde schneller austrocknen lässt. Wenn Sie den Fächerahorn düngen möchten, ist die Verwendung eines Depotdüngers ratsam, da er über lange Zeit kontinuierlich Nährstoffe an die Erde abgibt.
Den Japanischen Fächerahorn müssen Sie nicht schneiden. Der Rückschnitt ist nicht notwendig, da der Baum weder besonders wüchsig ist, noch in seiner Wuchsform unterstützt werden muss. Kleinere Schnittmaßnahmen können zwar die Verzweigung fördern, sollten aber sparsam eingesetzt werden, um den natürlichen Habitus zu erhalten.
Es sei denn natürlich, Sie möchten den Fächerahorn als Bonsai ziehen. Acer palmatum und seine verschiedenen Sorten sind besonders beliebt in der japanischen Kunst des Heranziehens von Miniaturbäumen. Regelmäßiges Schneiden und Pinzieren sind hierfür nötig.
In Baumschulen wird der Fächerahorn fast ausschließlich mittels Veredelungen vermehrt. Denn andere vegetative Vermehrungsarten haben sich bei dem delikaten Gehölz nicht bewährt. Aus diesem Grund ist die eigene Vermehrung unter Hobbygärtner*innen auch weniger gebräuchlich. Die Stecklingsmethode ist aber prinzipiell möglich.
Erhöhtes Auftreten von Krankheiten und Schädlingen ist beim Fächerahorn meist ein Indikator für einen unpassenden Standort oder falsche Pflegemaßnahmen. Mehltau-Pilze treten beispielsweise vermehrt bei langanhaltender Sommertrockenheit auf. Aber auch zu häufiges Wässern der Blätter kann Probleme mit sich bringen. Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben sind meist ebenfalls auf ungeeignete Standorte zurückzuführen.
Eine weitere Pilzkrankheit, die Verticillium-Welke, kann den Fächerahorn ebenfalls befallen. Weil die Erreger über den Boden in die Gehölze eindringen, kann es helfen, den Fächerahornbaum umzupflanzen und betroffenes Substrat großzügig auszutauschen. Auch das Zurückschneiden der infizierten Triebe sollte erfolgen, außerdem können Pflanzenstärkungsmittel unterstützend eingesetzt werden. Die Verticillium-Welke ist nicht immer leicht zu erkennen. Meistens beginnt sie mit vertrockneten Blättern und plötzlich auftretendem Triebsterben, das nicht durch andere Umstände erklärt werden kann.
Kranke Äste nicht auf den Kompost
Um Krankheiten nicht weiter zu verbreiten, sollten Sie erkranktes Schnittgut nicht über den Kompost, sondern im Hausmüll, entsorgen.
Derart harmonische und ansprechende Wuchsformen, wie sie der Fächerahorn zu bieten hat, kommen insbesondere in Einzelstellung zur Geltung. Der vielseitige Baum kann hervorragend als Herzstück kleinerer Gärten oder Balkone fungieren.
Traumhaft blutrot ist das Laub der Sorte ‘Bloodgood‘.
[Foto: AdobeStock_small boat sailor]
[Foto: AdobeStock_barmalini]
‘Shaina‘ ist leuchtendrot und gelblich im Austrieb.
Die vielen Züchtungen sind aber vor allem auch aufgrund der Bonsaikultur entstanden, für die unter anderem in Japan gerne Acer palmatum genutzt wird. Beliebte Sorten des Fächerahorns sind beispielsweise ‘Katsura‘, ‘Orange Dream‘, ‘Shaina‘, ‘Dissectum‘, ‘Skeeter’s Broom‘ oder auch Roter Fächerahorn wie ‘Bloodgood‘.
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