Schon früh im Jahr zieren die Felsenbirnen ihre weißen Blütentrauben, anschließend tragen sie saftige, kleine Beeren und den Herbst besiegeln sie schließlich mit ihrem fulminanten flammend-orangeroten Herbstlaub. Ihr Wuchs ist eher locker aufgebaut, die meisten Arten bilden eine ovale bis trichterförmige Krone aus und wachsen eher langsam. Falls sie stellenweise zu dicht wächst, können Sie Ihre Felsenbirne schneiden, sollten dabei aber zurückhaltend sein und nicht das alte Holz einkürzen.
Sinnvoll ist es, wenn Sie Ihre Felsenbirne (Amelanchier) nach der Blüte schneiden. Der Schnitt kann zwar auch im Frühjahr, vor Beginn der Blüte, angesetzt werden, allerdings fällt die Blüte dann natürlich etwas weniger üppig aus. Nach der Blüte befindet sich das Gehölz zudem bereits mitten in der Wachstumsperiode, weshalb Schnittwunden besonders schnell verheilen.
Standortansprüche der Felsenbirne
Viele Arten der Felsenbirne haben empfindliche Wurzeln, die nicht gut in verdichteten Böden wachsen. Der Boden sollte frischfeucht, leicht humos, aber auch durchlässig sein. Der pH-Wert liegt am besten im leicht sauren Bereich. Felsenbirnen mögen Sonne, vertragen aber auch lichten Schatten.
Manche Gehölze benötigen einen regelmäßigen Schnitt, damit sie nicht irgendwann blühschwach oder kahl werden. Die Felsenbirne wird hier aber glücklicherweise nicht dazugezählt. Denn auch ohne ständiges Nachhelfen ist ihr Wuchs ausgeglichen und die Blühfreude lässt selbst nach vielen Jahren noch nicht nach. Um eine gesunde und harmonische Krone zu erhalten, kann dennoch ein gelegentliches Auslichten sinnvoll sein.
Mit dem Auslichten wird verhindert, dass viele engstehende Triebe sich gegenseitig beschatten und zu stark um Nährstoffe und Wasser konkurrieren, wodurch Gehölze oftmals an Wuchskraft einbüßen. Gleichzeitig werden selbstverständlich abgestorbene, verletzte oder erkrankte Äste entfernt, da sie die Pflanze viel Kraft kosten. Wenn genügend Licht und Luft auch das Innere der Krone erreichen, ist das Resultat eine gesunde, schädlings- und krankheitsresistente Pflanze. Auch die Optik spielt natürlich eine Rolle, denn der Wuchs soll möglichst ausgeglichen sein und die natürliche Wuchsform unterstützt werden.
Schneiden Sie an Ihrer Felsenbirne alle Äste ab, die in Richtung des Kroneninneren wachsen, um dadurch ein harmonisches Gesamtbild zu erhalten. Eine Krone sollte sich immer nach außen öffnen, statt kreuz und quer oder ineinander wachsen. Außerdem werden besonders steile Triebe entfernt, denn Äste, die in einem zu steilen Winkel stehen, rauben den anderen viele Nährstoffe. Auch Äste, die eng nebeneinander stehen, konkurrieren um Nährstoffe. Es genügt also, wenn einer der beiden weiterwachsen darf.
Grundlegend werden alle Äste immer am sogenannten Astring entfernt. Das ist die kleine Verdickung zwischen Verzweigungen, an denen besonders viele teilungsfähige Zellen sitzen. Dieses Gewebe wird als Kambium bezeichnet und ist im Prinzip für die Wundheilung zuständig. Wenn Sie einen Schnitt an dieser Stelle ansetzen – also keinen „Huthaken“ stehenlassen und auch nicht zu tief in den Nebenast schneiden – kann die Heilung besonders schnell und reibungslos ablaufen.
Felsenbirnen sollten Sie nicht stark zurückschneiden, denn ihre Regenerationsfähigkeit ist bei Schnitten ins alte Holz nicht gerade vielversprechend. Allerdings wird das zum Glück meistens auch gar nicht notwendig. Falls es sich gar nicht vermeiden lässt, muss das Verjüngen unbedingt auf mehrere Jahre verteilt werden.
Lichten Sie stattdessen lieber regelmäßig aus und entfernen Totholz zeitnah, damit querwachsende Triebe auch gar nicht erst besonders dick werden und keine anderweitigen Schäden entstehen können. Denn auch große Schnittflächen vertragen die Amelanchier-Arten nicht gut.
Art/Sorte | Wuchs und Blätter | Blütezeit | Frucht | Besonderheiten |
Amelanchier lamarckii | trichterförmige Krone, elliptische Blattform | ab Ende April | blauschwarz, leicht süß | silbriger Austrieb, orangerote Herbstfärbung |
Amelanchier laevis | rundwüchsige Kronen elliptische Blattform | Ende April bis Anfang Mai | blauschwarz bis rötlich, süß-saftig | treibt rötlich aus, gelb-orangefarbene Herbstfärbung |
Amelanchier alnifolia ‘Obelisk‘ | säulenförmig, elliptische Blattform | Ende April bis Mai | blauschwarz, süßlich | zahlreiche Blüten, flammenfarbene Herbstfärbung |
Amelanchier arborea ‘Robin Hill‘ | eiförmig bis rundlich, kurze Zweige, elliptische Blattform | März bis April | purpurfarben, nur schwaches Aroma | duftende Blüten, auffällige Herbstfärbung |
Amelanchier rotundifolia | ausladender Wuchs, kreisrunde Blätter | Anfang Mai | länglich rund und schwarz, leicht süßlich | unempfindlich, silbrig-wolliger Austrieb, rote Herbstfärbung |
LUISA ROTH
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