Der Gartenhibiskus, auch Straucheibisch genannt, zählt zu den beliebtesten Gehölzen im Ziergarten. Dabei besitzen vor allem seine malvenartigen, großen Blüten einen besonderen Charme. Nicht grundlos fand der Hibiskus aus Ostasien über die Seidenstraße bis in unsere heimischen Gärten. Wir unterstützen Sie beim Pflanzen und Pflegen des exotischen Kleinstrauchs.
Name
Hibiscus syriacus
Frucht
Kapselfrucht
Bodenverhältnisse
sandig bis lehmig, mäßig trocken bis frisch
Wuchshöhe
150–300 cm
Lichtverhältnisse
sonnig bis halbschattig
Wuchsbreite
100–200 cm
Verwendung
Ziergehölz, Blätter und Blüten als Würz- und Heilkraut, Blüten als Dekoration
Wuchsform
Kleinstrauch
Winterhärte
winterhart
Blüte
trichterförmig, rosa, rot, violett, blau, weiß
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
dreilappig, eiförmig, spitz
Der Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus) ist ein sommergrünes Gehölz, das zu den Malvengewächsen gezählt wird. Der Zierstrauch wächst aufrecht und wird bis zu drei Meter hoch.
Die Art stammt ursprünglich aus den gemäßigten Gebieten Ostasiens. Von den Gärten Chinas gelangte sie über die Seidenstraße früh in den Vorderen Orient. Dort etablierte sich der Hibiskus zunächst in den türkischen und arabischen Gärten und fand schließlich gegen Ende des 16. Jahrhunderts den Weg nach Mittel- und Westeuropa.
Zeigt der Hibiskus Blüten, passiert das recht spät im Jahr. Seine tropisch anmutende Blütenpracht präsentiert sich von Juli bis Ende September. Auch mit dem Blattaustrieb im Frühling lässt sich der Hibiskus etwas Zeit.
Ist ein Hibiskus immer winterhart?
Neben dem Gartenhibiskus sind auch andere Hibiskus-Arten in Kultur. Die Gattung zählt mehrere hundert Arten. In unseren Breiten ist jedoch nur der Gartenhibiskus winterhart und übersteht einen frostigen mitteleuropäischen Winter. In wintermilden Regionen kommt dieser Hibiskus sogar ohne Schutz aus.
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Die beste Pflanzzeit für den Garteneibisch ist von Februar bis August. So hat der Hibiskus ausreichend Zeit, vor dem Winter einzuwurzeln.
Stimmen beim Hibiskus Standort und Boden, belohnt er Sie in der Regel mit einer üppigen Blütenpracht. Doch welchen Standort braucht der Hibiskus? Besonders wohl fühlt er sich an einem warmen, sonnigen Platz im Garten. Steht die Pflanze zu schattig, fallen das Wachstum und die Blütenentwicklung eher schwach aus. Ideal ist ein nahrhafter und durchlässiger Boden.
Wenn Sie Ihren Hibiskus pflegen, kommt es vor allem auf die Wassergaben an. Hat sich die Pflanze im Boden gut etabliert, ist zusätzliches Gießen nur auf sehr leichten Böden und bei lang anhaltender Trockenheit notwendig.
Bei einer Kultivierung im Kübel sollten Sie hingegen auf regelmäßige Wassergaben achten. Wenn Sie Ihren Hibiskus gießen, sollte dies durchdringend und in größeren Zeitabständen geschehen.
Steht zu wenig Wasser zur Verfügung, reagiert der Strauch schnell mit Knospenabwurf. Deshalb ist es empfehlenswert, die Erde rund um den Strauch zu bedecken. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten. Beinwell ist zum Beispiel eine hervorragende Mulchpflanze, die reichlich Blattmasse produziert.
Ein Gartenhibiskus möchte regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Er freut sich daher über eine erste Düngergabe im Frühjahr (März). Im Garten können Sie Ihren Hibiskus düngen, indem Sie Kompost oder einen anderen organischen Dünger verwenden.
Eine weitere Versorgung mit Nährstoffen erfolgt dann im Juli oder August. Anschließend sollten Sie die Düngung aber unbedingt einstellen. Es besteht nämlich die Gefahr, dass bei einem Überangebot an Nährstoffen zahlreiche weiche Triebe entstehen, die im Winter schnell erfrieren.
Einer Kübelpflanze verabreichen Sie in der Wachstumszeit einmal wöchentlich einen Flüssigdünger. Im Spätsommer reduzieren Sie die Nährstoffgabe stetig – bis diese im Herbst und Winter schließlich ganz pausiert wird.
In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist es nicht erforderlich, dass Sie Ihren Hibiskus schneiden. Abgestorbenes Holz, abgeknickte oder unschöne Zweige können Sie natürlich stets entfernen.
Später sollten Sie alle zwei bis drei Jahre einen Schnitt durchführen, um die Blütenentwicklung zu fördern. Der Hibiskus entwickelt nämlich seine Blüten am diesjährigen Holz. Wird er niemals mit der Schere bearbeitet, erscheinen diese längerfristig nur noch an den Triebenden.
Ein Pflegeschnitt wirkt sich zudem positiv auf die Verzweigung aus und sorgt für eine schöne Form. Kürzen Sie im zeitigen Frühjahr die abgeblühten Triebe des Vorjahres um etwa ein Drittel ein, wenn Sie den Hibiskus schneiden. Schwache sowie nach innen wachsende Triebe nehmen Sie ganz heraus. Der Schnitt sollte stets vor dem Austrieb der Blätter erfolgen.
Zu große oder ältere, bereits vergreiste Exemplare erhalten darüber hinaus einen Verjüngungsschnitt. In diesem Fall ist ein Rückschnitt bis ins alte Holz problemlos möglich.
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In seiner Jugend ist der Garteneibisch noch etwas frostempfindlich. Daher sollten Sie in den ersten Jahren nach der Pflanzung rund um das Gehölz eine Schicht Rindenmulch oder Kompost ausbringen. Alternativ bietet sich auch eine Verwendung von getrocknetem Laub oder Nadelreisig an.
Später ist der Hibiskus besser gegen die klirrende Winterkälte gewappnet. Dann kommt er kurzzeitig sogar mit Temperaturen bis -20 Grad zurecht.
Ein Gartenhibiskus im Kübel sollte im Winter am besten an einer geschützten Hauswand platziert werden. Eine Ummantelung mit Noppenfolie, Jute oder Vlies sorgt für einen guten Schutz des Wurzelballens. Zusätzlich ist es empfehlenswert, den Topf auf eine Unterlage aus Holz oder Styropor zu stellen. Alternativ kann der Strauch an einem hellen, kühlen Ort im Haus überwintern, wo er nur sporadisch und sparsam gegossen wird.
Im Handel gibt es zahlreiche Züchtungen, die mit unterschiedlichen Blütenfarben und -formen daherkommen. Neben den typisch strauchig wachsenden Formen können auch Bäumchen mit variablen Stammhöhen erworben werden. Diese eignen sich auch für kleine Gärten oder eine Kultivierung im Topf.
Wer bei seinem Hibiskus Sorten mit einfachen Blüten vorzieht, darf sich meist über eine größere Blütenfülle freuen als bei Züchtungen mit halb gefüllten und gefüllten Blüten.
‘Blue Bird’ zeigt beispielsweise schalenförmige, blauviolette Blüten mit purpurrotem Mittelfleck und hat eine besonders gute Frostresistenz.
‘Pink Giant’ präsentiert sich in Rosarot mit weinroter Mitte. ‘Blue Chiffon’ ist eine Neuzüchtung, die mit halb gefüllten blauen Blüten mit violetter Mitte besticht, ‘White Chiffon’ punktet mit reinweißen Blüten.
Der Hibiskus ist ein ideales Solitärgehölz. Zudem können mehrere Pflanzen des Hibiskus Hecken bilden und in Gruppen gepflanzt werden. Passende sommerblühende Partner sind zum Beispiel ein Sommerflieder, eine Blauraute oder ein Spierstrauch. Zwei Halbstämme im Kübel können Sie auch wirkungsvoll am Hauseingang oder an der Seite eines Gartenpavillons platzieren.
Aus den Blüten, Blättern und Stängeln des Gartenhibiskus kann eine schwarze oder grüne Farbe gewonnen werden. Je nach Sorte liefern die Blüten auch einen orangen, braunen oder sogar blauen Farbstoff.
Die verschiedenen Pflanzenteile des Gartenhibiskus stecken zudem voller Vitamine und Antioxidantien. Seine Blätter und Blüten lassen sich zum Beispiel als Tee verwenden. Als Dekoration sehen die essbaren Blüten bezaubernd aus. Ihr Geschmack ist mild und weist eine dezente, süßliche Note auf.
Ist Hibiskus giftig?
Allgemein wird Hibiskus als ungiftig eingestuft. Da er diverse Säuren beinhaltet, sollte er jedoch mit Bedacht verzehrt werden, denn zu viel kann Magenprobleme verursachen.
Zudem ist es wichtig, zu wissen, dass sich nicht jede Sorte für den Verzehr eignet. Der hier beschriebene Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus), die Blüten von Hibiscus rosa-sinensis und Hibiscus moscheutos sind jedoch schmackhaft.
Hibiskusblüten sind ausgesprochen dekorativ …
[Foto: AdobeStock_Alexandra Schuh]
[Foto: AdobeStock_Bsanchez]
… und ein paar von ihnen schmecken zusammen mit Hibiskusblättern als Tee.
Erstaunlicherweise schmecken die Blätter des Hibiskus ähnlich wie Kopfsalat. Ihre Konsistenz fällt allerdings etwas zäher aus. Experimentierfreudige können sie roh oder gekocht verwenden.
Falls Sie Appetit auf mehr bekommen haben, erfahren Sie hier, welche essbaren Blüten sich neben Hibiskusblüten noch als dekorativer Blickfang auf dem Tisch eignen.
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