Haselnusssträucher sind äußerst schnittverträglich und treiben stets problemlos wieder aus. Um mit einem Schnitt den Ertrag zu steigern oder alte Pflanzen zu verjüngen, müssen aber einige Punkte beachtet werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Haselnuss schneiden können.
Haselnuss schneiden – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Prinzipiell ist es nicht unbedingt nötig, Ihre Haselnuss zu schneiden. Vor allem Ziersorten, bei denen der Ertrag eine untergeordnete Rolle spielt, müssen nicht zwingend geschnitten werden. Das hat auch einen Vorteil für diverse Gartenbesucher: Kleine Nagetiere und viele Vogelarten können sich in dichtwachsenden Gehölzen optimal verstecken. Sollen allerdings die Ernte gesteigert oder alte Sträucher verjüngt werden, dürfen Sie natürlich auch zum Werkzeug greifen.
Der beste Zeitpunkt zum Schneiden Ihrer Haselnuss liegt ungefähr zwischen Anfang Oktober und Ende Februar. In diesem Zeitraum ist der Rückschnitt aus mehreren Gründen vorteilhaft. Zum einen umgehen Sie so mit Sicherheit die Blütezeit und riskieren keine Ernteausfälle. Zum anderen haben Sie, vor allem bei älteren und länger nicht geschnittenen Sträuchern, so freie Sicht auf den Strauchaufbau, da die Gehölze ihr Laub schon abgeworfen haben. Wählen Sie zum Schneiden am besten einen frostfreien, trockenen, aber bewölkten Tag.
Verboten ist das Schneiden der Haselnuss ohnehin in der anderen Jahreshälfte. Invasive Schnittmaßnahmen, das Auf-den-Stock-setzen und Roden von Gehölzen ist im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September ohnehin untersagt – so legt es das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) fest. So sollen Kleintiere, vor allem aber brütende Vögel geschützt werden.
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Haselnusssträucher tragen hauptsächlich an ihren waagrechten Trieben Früchte. Um den Ertrag zu optimieren, ist es daher sinnvoll, sie regelmäßig auszulichten – schneiden Sie Ihre Haselnuss am besten einmal jährlich. So entstehen mit der Zeit breitere und reich verzweigte Büsche. Steilwachsende Triebe werden zugunsten der flacheren Äste entfernt, direkt über dem Boden. Damit die Hasel vital bleibt, können Sie alle paar Jahre auch einige der ältesten Triebe entnehmen, damit jüngere Zweige und die Früchte daran wieder mehr Licht erhalten. Quer ins Strauchinnere wachsende oder beschädigte Triebe sollten Sie ebenfalls zurücknehmen.
Sogar das Auf-den-Stock-setzen verträgt die Haselnuss problemlos. Muss ein Strauch also beispielsweise aus Platzgründen verkleinert werden, können Sie sämtliche Ruten der Haselnuss auf bis zu 30 Zentimeter über dem Boden zurückschneiden. Mit der nächsten Ernte leckerer Haselnüsse ist dann für die nächsten drei bis vier Jahre allerdings nicht zu rechnen.
Tipp: Für jegliche Schnittmaßnahmen sollten Sie auf saubere und glatte Schnitte achten. Je dicker der Ast, umso wichtiger ist dies für die Wundheilung. Setzen Sie die Schere am besten immer so an, dass ein Schnitt genügt. Denn sobald mehrmals angesetzt werden muss, entstehen unsaubere Schnittstellen, was die Wundheilung erschwert.
Für Haselnusssorten, die eher als Ziergehölze gedacht sind, ist ein regelmäßiger Schnitt eher nicht von Bedeutung. Trotzdem können Sie bei Korkenzieherhasel, Bluthasel und Co. ähnlich vorgehen wie bei Nutzsorten der Gattung Corylus. Einmal jährlich nimmt man einige der ältesten Triebe bodennah zurück, damit die Sträucher vital und jung bleiben. Sind manche Äste zu lange geraten, können Sie diese um bis zu zwei Drittel ihrer Länge einkürzen.
Verwenden Sie beim Zurückschneiden der Haselnuss stets geschärfes Werkzeug. Für die meisten Sträucher genügt eine gute Rosen- beziehungsweise Gehölzschere. Sollten Sie dickere Äste entnehmen müssen, können eine Astschere oder eine kleine Handbaumsäge zum Einsatz kommen. Säubern Sie Ihr Werkzeug vor dem Schnitt, da Sie sonst Krankheiten im Garten übertragen könnten.
LUISA ROTH
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