Mit wenig Aufwand lassen sich Hortensien pflegen und kultivieren. Die meisten Hortensienarten sind vergleichsweise unkompliziert, sofern sie an einem passenden Standort wachsen. Wenn Sie beim Gießen und Düngen einige Dinge beachten, werden Sie mit dem Anblick der typischen, großen Hortensienblüten belohnt. Mit wenigen Kniffen in puncto Bodenpflege können Sie sogar die Blütenfarbe einiger Sorten beeinflussen.
Hortensien – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Wenn der Standort nicht stimmt, nützt leider auch die beste Pflege der Hortensien nichts. Denn ein passender Standort ist die Grundvoraussetzung für gesunde Pflanzen. Die meisten Arten fühlen sich in halbschattigen, geschützten Lagen am wohlsten. Für Hortensien auf Balkon oder Terrasse ist deshalb eine Ost- oder Nordausrichtung ideal. Einige Arten sind auch Sonne gegenüber tolerant, haben dann aber einen erhöhten Wasserverbrauch, wie zum Beispiel die Teller-, die Kletter- oder die Rispenhortensie.
Hortensien benötigen einen humosen, aber durchlässigen Boden. In den meisten Gärten sind diese Voraussetzungen zum Glück gegeben. Für Töpfe wird kalkfreie Kübelpflanzenerde verwendet, aber auch Rhododendronsubstrat oder spezielle Hortensienerde können zum Einsatz kommen. Ähnlich wie Rhododendren und Azaleen benötigen nämlich auch Hortensien einen sauren pH-Wert zwischen 3,5 und 5.
Falls der pH-Wert Ihres Gartenbodens für Hortensien zu hoch ist, muss bereits bei der Pflanzung saures Substrat, zum Beispiel Rhododendron- oder Hortensienerde, eingearbeitet werden. Auch bestimmtes organisches Material kann hierfür benutzt werden, etwa zerkleinerte Koniferennadeln oder Eichenlaub. Beides können Sie auch kompostieren, wodurch Sie eine eigene, saure Komposterde erhalten. Nadelerde, also die Erde unter Nadelbäumen, hat den gleichen Effekt. Verwenden Sie hier aber nur Erde unter Nadelbäumen aus ihrem eigenen Garten, denn Waldboden zu entnehmen, ist verboten. Damit der pH-Wert für die Hortensien über die Jahre stabil bleibt, sollte dieser Vorgang jährlich bis halbjährlich wiederholt werden.
Neben dem Hortensienschnitt regt auch die richtige Nährstoffzufuhr die Blütenbildung an. Hierfür gibt es spezielle, auf Hortensien zugeschnittene Produkte. Da Rhododendren und Hortensien ähnliche Ansprüche haben, können Sie aber auch hier wieder auf Dünger für Rhododendron zurückgreifen.
Für den Garten bietet sich Langzeitdünger an, welcher jährlich im Frühjahr ausgebracht wird. Kübelpflanzen können Sie auch sehr gut mit Flüssigdünger versorgen, den Sie während Frühjahr und Sommer regelmäßig über das Gießwasser verabreichen.
Vorsicht vor Überdüngung
Auch wenn es gut gemeint ist – zu stark dosierter Dünger kann Pflanzen schädigen. Durch eine zu hohe Ionen-Konzentration der Düngesalze im Boden können die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen, bei einer starken Überdüngung wird ihnen sogar Wasser entzogen. Fester Dünger sollte nie direkt am Stamm der Sträucher platziert, sondern im Außenbereich der Wurzeln verteilt werden. Flüssigdünger muss meist verdünnt werden. Überdüngung zeigt sich durch verwelkte Blattränder. Durch ausgiebiges Gießen kann die erhöhte Salzkonzentration wieder gesenkt werden.
Sehr beliebt sind mitunter blaublühende Bauern- oder Tellerhortensien. Die kräftige, blaue Farbe kann allerdings erst durch die Kombination eines sauren pH-Werts sowie einer gewissen Konzentration von Aluminium im Boden zustandekommen. Zu diesem Zweck gibt es Kombinationspräparate, die Sie ganz einfach wie einen Dünger verabreichen können. Die Blaufärbung ist nur bei rosafarbenen Sorten möglich. Zur Erhaltung der blauen Farbe ist ein stabiler, saurer pH-Wert nötig, denn bei höherem pH-Wert werden die Blüten wieder langsam rosa. Weiße oder rotblühende Sorten werden durch den Säuregrad des Bodens nicht beeinflusst.
Bei der Pflege von Hortensien ist vor allem eine ausreichende Wasserzufuhr entscheidend. Halten Sie den Boden oder das Topfsubstrat im besten Fall gleichmäßig feucht. Die Wassermenge hängt auch von der Temperatur und Sonneneinstrahlung ab. Bei langanhaltender Hitze im Hochsommer kann es darum nötig werden, zweimal täglich zu wässern. Gießen Sie Hortensien idealerweise mit kalkfreiem Wasser, zu Beispiel Regenwasser, um den pH-Wert des Substrats nicht anzuheben.
Auch wenn Hortensien viel Wasser brauchen, Staunässe vertragen sie nicht. Verdichteter Gartenboden sollte deshalb vorsichtig aufgelockert werden und Kübel sollten unbedingt Löcher für den Wasserabfluss besitzen. Überprüfen Sie die Töpfe, während Sie die Hortensien pflegen, auf aufgestautes Wasser.
Wenn Sie einen passenden Standort gewählt haben und Ihre Hortensien gut pflegen, treten normalerweise keine Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten auf. Falls Sie doch einen Befall bemerken, ist das oft ein Hinweis auf eine geschwächte Pflanze. Bevor Sie das Schadbild gezielt behandeln, sollten Sie daher zunächst die Pflege überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
Durch einen zu hohen pH-Wert können unter anderem Chlorosen auftreten, welche durch einen Mangel an Chlorophyll in den Blättern entstehen. Oft geht der zu hohe pH-Wert auch mit einem Eisenmangel einher. Dies kann mit einem Eisendünger behoben werden. Der pH-Wert im Gartenboden lässt sich durch das Einarbeiten von saurer Erde oder organischem Material wie Tannennadeln senken.
Bei sehr ausgetrockneten Hortensien besteht außerdem eine erhöhte Gefahr für Spinnmilbenbefall. Die Spinnmilben sind meist schon mit bloßem Auge zu erkennen, denn sie bilden auffällige Gespinste an den Blattunterseiten oder in den Blattachseln. Oft können Sie die Hortensien aber schon mit einer kräftigen Dusche von den Milben befreien. Auch ein Pflanzenstärkungsmittel kann zur Erholung beitragen und den Pflanzen neue Kraft geben.
LUISA ROTH
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