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Rispenhortensie: Blühfreude für alle Fälle

Von GartenFlora

Rispenhortensien zeigen mit ihren großen, wohlgeformten Blütenkerzen eine starke Präsenz im Garten und sind noch dazu ausgesprochen pflegeleicht. Die meisten Sorten sind auch im Herbst noch ansehnlich wie eh und je! Sie suchen eine Hortensie für alle Fälle, die sich unkompliziert pflanzen, pflegen und schneiden lässt? Da gibt es nur eine Antwort: die Rispenhortensie!

Steckbrief

Name

Hydrangea paniculata

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

durchlässig, humos, neutral bis sauer

Wuchshöhe

2 bis 4 Meter

Lichtverhältnisse

Halbschatten, (Sonne)

Wuchsbreite

1 bis 4 Meter

Verwendung

Solitärstrauch, gemischte Pflanzung, Kübelpflanze

Wuchsform

Strauch

Winterhärte

winterhart

Blüte

Rispen

Giftigkeit

ungiftig

Blatt

eiförmig

‘Grandiflora‘: Rispenhortensie aus Japan

Schon vor 150 Jahren erkannte Philipp Franz von Siebold, der bayerische Arzt, Botaniker und Naturforscher, den Gartenwert der Rispenhortensie (Hydrangea paniculata). Er brachte 1867 als erster die noch heute populäre Sorte ‘Grandiflora’ aus Japan mit nach Europa. Sie blieb für lange Zeit die einzige kultivierte Sorte, denn erst im späten 20. Jahrhundert kamen weitere Sorten wie ‘Kyushu’, ‘Tardiva’ oder ‘Unique’ dazu. Man sah sie in großen Parkanlagen, botanischen Gärten und zunehmend auch in Privatgärten.

Der Startschuss für die häufigere Verwendung im Hausgarten und den Beginn einer intensiven und gezielten Züchtungsarbeit fiel 1990. Dann kam die neue Sorte ‘Limelight’ des holländischen Züchters Zwijneburg auf den Markt. Seine Auslese brachte gleich mehrere Vorzüge mit sich: Die Pflanze hatte nun einen sehr gleichmäßigen, gut verzweigten Aufbau. Darüber hinaus zeigt sie einen kegelförmigen, schön geschlossenen Blütenstand, der auch sehr regenbeständig ist. 

Weißblühende Rispenhortensie in einem Garten. Foto: AdobeStock_Lyubov
Die Rispenhortensie ‘Limelight‘ bildet limonengelbe bis cremeweiße Rispen. [Foto: AdobeStock_Lyubov]

Damit schaffte die Rispenhortensie den Durchbruch. In Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich entstanden im Laufe der Zeit viele neue, attraktive Sorten der Rispenhortensie.

Hydrangea paniculata: Zierstrauch mit langer Blütezeit

Die Rispenhortensie ist ein echter Blütentraum. Im Hochsommer öffnet sie ihre vielen kleinen Einzelblüten und beeindruckt mit einem changierenden Farbenspiel, das dann bis in den Herbst hinein zu bestaunen ist. Besonders groß – etwa 25 Zentimeter lang – fallen die Rispen der beliebten Sorte ‘Grandiflora‘ aus. Selbst im Verblühen sind die Prachtblüten noch äußerst dekorativ. Als erste zweifarbige Sorte der Rispenhortensie gilt ‘Pink Winky‘: Edles Weiß und ein strahlendes Pink, teilweise mit rötlichem Einschlag, ergänzen sich hervorragend.

Hydrangea paniculata, so der botanische Name, treibt relativ spät aus, so dass ihr Frost wenig anhaben kann. Generell punktet sie mit einer guten Winterhärte und Trockenheitsverträglichkeit. Darüber hinaus warten neuere Züchtungen, wie zum Beispiel ‘Limelight‘, mit besonders regenstabilen Blüten auf.

Bienenfreundliche Sorten

Die Verteilung fertiler (fruchtbarer) und steriler (unfruchtbarer) Blüten ist sortenspezifisch. Während die fruchtbaren Blüten eher unscheinbar sind, haben die sterilen Schaublüten kronblattartig vergrößerte Kelchblätter. Letztere sind für den Schmuckwert der Rispen zuständig. Unter den Rispenhortensien gibt es wahre Insektenmagneten: Wer Bienen, Hummeln und Schmetterlinge in den Garten locken möchte, setzt auf Sorten wie ‘Kyushu’ oder ‘Tardiva’. Diese weisen einen hohen Anteil fertiler Blüten auf.

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Rispenhortensie: Standort und Boden

Eine halbschattige Lage ist für eine Rispenhortensie ideal – sie gedeiht jedoch auch an einem sonnigen Standort, was für Hortensien etwas Besonderes ist. Wichtig ist dann eine gute Wasserversorgung. Der Boden sollte durchlässig, humusreich und frisch bis feucht sein. Hydrangea paniculata benötigt nicht unbedingt einen sauren Boden wie etwa die Bauernhortensie. Ist der Boden allerdings sehr kalkhaltig, sollte etwas Moorbeeterde eingearbeitet werden.

Die locker aufgebauten Rispen der Sorte ‘Kyushu‘ sind bei Insekten sehr beliebt. [Foto: AdobeStock_skymoon13]

Können Rispenhortensien in der Sonne stehen? Ja, Rispenhortensien können in der Sonne stehen. Im Vergleich zu anderen Hortensienarten sind Rispenhortensien relativ robust und tolerieren deutlich mehr Sonne. Sie können aber auch im Halbschatten gedeihen, solange sie dennoch genügend Licht erhalten.

Ist die Rispenhortensie winterhart? Rispenhortensien sind in der Regel winterhart. Auch hier liegt die Rispenhortensie im Vergleich zu einigen anderen Hortensienarten wieder vorne: Sie verträgt Temperaturen von bis zu – 20 °C. Dennoch ist es wichtig, dass junge Pflanzen in den ersten Jahren nach dem Pflanzen einen zusätzlichen Schutz erhalten, beispielsweise durch Abdecken mit Mulch oder Vlies. Damit wird das Wurzelsystem isoliert und vor Frostschäden geschützt. Die kartografische Einteilung in Winterhärtezonen hilft, einen Überblick zu gewinnen, welche Pflanzen für Ihre Region geeignet sind. Die Rispenhortensie ‘Vanille-Fraise‘ gilt als besonders winterhart – und auch als äußerst tolerant gegenüber Trockenheit.

Kann man eine Rispenhortensie im Kübel kultivieren? Die Blütensträucher können im Garten Wuchshöhen bis zu vier Metern erreichen – durch einen regelmäßigen Schnitt bleiben sie jedoch kompakt. Zwergformen wie etwa ‘Diamant Rouge’ eignen sich auch für die Kübelkultur. In voller Blüte stehend kann eine Rispenhortensie überhängen.

Rispenhortensie pflanzen und pflegen

Wann sollte man eine Rispenhortensie in den Garten pflanzen? Rispenhortensien können in der Regel von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden. Frühjahr und Herbst bieten günstige Bedingungen für die Entwicklung neuer Wurzeln, da die Bodentemperaturen zu diesen Zeiten moderat sind. Im Sommer besteht erhöhte Gefahr für Trockenstress und es muss dementsprechend sorgfältiger gewässert werden.

Vor der Pflanzung arbeiten Sie am besten reichlich Kompost in den Boden ein. Bei der Anlage einer Hecke wählen Sie einen Pflanzabstand von einem Meter. Der Boden darf nie austrocknen – mit einer ausreichenden Bewässerung sorgen Sie für einen starken Wuchs und eine üppige Blütenpracht. An nährstoffärmeren Standorten sollten die Sträucher jedes Frühjahr etwas Kompost oder Hornspäne erhalten.

Da die großen Rispenblüten recht schwer ausfallen können, empfiehlt es sich, diese bei Bedarf zu stützen.

Rispenhortensien schneiden

Bei Hortensien gibt es verschiedene Schnittgruppen. Rispenhortensien blühen am diesjährigen Holz – das heißt an den jungen, im Frühjahr gebildeten Trieben. Der Schnitt hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Wer möglichst schnell einen großen, eleganten Strauch haben möchte, verzichtet auf einen Rückschnitt. Schwächere oder tote Triebe sollten Sie aber stets entfernen.

Rosafarbene Rispenhortensie im Garten
Hydrangea paniculata ‘Pink Diamond‘ zeigt einen schönen Farbverlauf. [Foto: iStock_pcturner71]

Wann sollte man die Rispenhortensie schneiden? Wird die Hortensie kurz vor dem Austrieb (Ende Februar oder März) auf etwa 30 Zentimeter eingekürzt, entstehen besonders große Blütenrispen und der Strauch verkahlt nicht von unten.

Krankheiten und Schädlinge

Rispenhortensien sind zwar robust, können aber dennoch von verschiedenen Schädlingen betroffen sein. Unter anderem können Blattläuse, die Weißen Fliege oder Spinnmilben auftauchen. Auch Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Wurzelfäule sind mögliche Probleme. Das Vermeiden von Staunässe und die regelmäßige Überprüfung auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten beugen aber gut vor. Auch eine gute Belüftung minimiert das Risiko.

Verwendung von Hydrangea paniculata

Rispenhortensien bilden attraktive Blütenhecken und lassen sich zum Beispiel mit Rhododendren sehr schön kombinieren. Im Beet harmonieren sie mit hohen Stauden wie etwa dem Rittersporn. Aber auch in der Einzelstellung sorgen sie für einen schönen Blickfang. Kompakte Züchtungen der Rispenhortensie wie ‘Bobo‘ oder ‘Pinky Winky‘ lassen sich zudem auch im Kübel kultivieren.

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