Bereits ab März, noch vor dem Blattaustrieb, zeigt die Scheinhasel ihre ersten hellgelben Blüten. Dann verströmt sie ihren zarten Primelduft. Damit erfreuen die hübschen Ziersträucher nicht nur den Menschen. Zahlreiche Bienen, Hummeln und andere Insekten statten den Frühlingsglöckchen einen Besuch ab. Ob viel oder wenig Platz, im Boden oder in Kübeln – erfahren Sie hier, welcher Standort sich für welche Art der hübschen Zaubernussgewächse besonders gut eignet und was es beim Setzen zu beachten gilt.
Name
Corylopsis
Frucht
unscheinbare Kapselfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
sandig-lehmig, frisch, humos
Wuchshöhe
je nach Art 1 bis 4 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne bis Halbschatten
Wuchsbreite
1 bis 4 Meter
Verwendung
Solitärgehölz, in Strauchgruppen, Kübelpflanze
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
weitestgehend winterhart
Blüte
ährenförmig
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
ei- bis herzförmig
Die Gattung der Scheinhasel (Corylopsis) ist eine Verwandte der Zaubernuss (Hamamelis), beide gehören zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaeae). Beheimatet ist die Scheinhasel in Asien, wo sie vorwiegend auf nährstoffreichen Böden in Bergwäldern wächst.
Wenn Sie nur wenig Platz haben, pflanzen Sie am besten die Niedrige Scheinhasel (Corylopsis pauciflora), auch Armblütige Scheinhasel oder Glockenhasel genannt. Sie wächst langsam, sehr kompakt und wird selten über 1,5 Meter groß.
Mehr Raum braucht im Vergleich dazu die Hohe Scheinhasel (Corylopsis spicata), auch Ährige Scheinhasel genannt, um sich gut zu entwickeln. Sie kann bis zu 2,5 Meter hoch werden – und fast genauso breit. Ihre gelben, leicht duftenden Blütentrauben erscheinen von April bis Mai. Nach dem purpurfarbenen Laubaustrieb zieren dann im Sommer blaugrüne, metallisch schimmernde Blätter den Strauch. Die Chinesische Scheinhasel (Corylopsis sinensis) entwickelt sich zu einem aufrechten und locker wachsenden Gehölz von 3 bis 4 Metern in Höhe und Breite.
Das ist doch eine Forsythie … Nein, eben nicht! Auf den ersten Blick könnte man die Scheinhasel aber durchaus mit ihr verwechseln. Die Blüten der Scheinhasel (Corylopsis), ein zarter Hauch nur, sind im Gegensatz zum satten Gelb der Forsythie heller. Auch der Wuchs ist geschmeidiger. Die Blüten erscheinen noch vor dem rötlichen Laubaustrieb, meist ab März. Je nach Witterung beginnt die Blüte der Scheinhasel aber manchmal sogar schon Ende Februar. Im Gegensatz zur Forsythie locken die grazilen Glöckchen der Scheinhasel außerdem auch Bienen und andere Insekten an. Die längsten Blütenrispen bringt die Chinesische Scheinhasel hervor.
Warum die Forsythie Bienen nicht glücklich macht
Die Blüten der Forsythie sind – im Gegensatz zu denen der Scheinhasel – für Bienen und Insekten im Grunde völlig uninteressant. Zwar zieht das satte Gelb der frühen Frühlingsblüten zahlreiche Insekten an, auf der Suche nach Pollen und Nektar werden Bienen, Hummeln und Co. aber enttäuscht. In der Regel werden sie nicht fündig.
Das liegt daran, dass es sich bei Forsythien um sogenannte Hybride, also Kreuzungen, handelt. Und diese sind für gewöhnlich steril. Sie bilden weder Pollen noch warten sie mit Nektar auf. Auch Früchte setzen sie somit nicht an. Ausnahmen bestätigen indes die Regel: Als einzige Sorte der Forsythie bildet die Sorte ‘Beatrix Farrand’ Pollen aus – und gilt daher als insektenfreundliche Alternative.
Corylopsis gehört zu den Zaubernussgewächsen, die nicht nur im Frühling einen schönen Anblick bieten. Häufig sind diese auch später im Jahr ein wahrer Blickfang, zeigen sie doch dann ihre farbenprächtige Herbstfärbung. So auch die Scheinhasel, deren Laubkleid in intensives Gelb bis Orange wechselt. Die Blätter der Scheinhasel sind ei- bis herzförmig.
Die Scheinhasel blüht schon früh im Jahr in Hellgelb und verströmt zarten Primelduft.
[Foto: AdobeStock_christiane65]
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Im Gegensatz zu Forsythien bieten die Blüten der Scheinhasel Bienen, Hummeln und Co. ein reiches Buffet.
Platzieren Sie Scheinhasel-Arten stets an sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standorten, da Blüten und Laubaustrieb spätfrostgefährdet sind. Generell mögen Corylopsis einen sandiglehmigen, frisch humosen Boden. Wichtig ist ein lockeres Substrat, damit sich die Wurzeln leichter ausbreiten können. So wächst die Pflanze auch schneller an. Vor allem die Niedrige Glockenhasel verträgt keinen Kalk, einen leicht sauren pH-Wert bevorzugen ohnehin alle Arten.
Scheinhaseln sind weitestgehend winterhart. Sehr frühe Blütenstände können aber Frostschäden erleiden. Ein windgeschützter Standort ist generell von Vorteil. Eine Ausnahme ist die Chinesische Scheinhasel, sie ist wärmeliebend und benötigt daher einen Wärmeschutz, wenn es kälter als -15 °C wird.
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Pflanzen Sie die Scheinhasel im Frühjahr oder Herbst in den Garten. In den ersten zwei bis drei Jahren ist ein Winterschutz zu empfehlen, besonders dann, wenn Sie im Herbst pflanzen. Gehen Sie bei der Wahl des Standorts wohlüberlegt vor, denn ist die Scheinhasel einmal angewachsen, sollte sie nicht mehr verpflanzt werden.
Die Scheinhasel ist im Grunde pflegeleicht, am besten lässt man sie einfach in Ruhe gedeihen – dies gilt besonders für den Boden rund um das Gehölz. Da Scheinhaseln ein nur recht oberflächliches Wurzelgeflecht ausbilden, sollten Sie hier auf die Bodenbearbeitung verzichten. Trockenheit vertragen sie dagegen nicht gut. Worauf Sie daher immer ein Auge haben sollten, ist die Bodenfeuchte in den warmen Monaten. Im besten Fall bleibt die Erde immer leicht feucht. In trockenen Phasen muss daher zur Gießkanne gegriffen werden.
Die Scheinhasel benötigt keinen regelmäßigen Rückschnitt. Sie bildet mit ihren grazilen Ästen ganz natürlicherweise eine elegante Kronenform aus. Störende Äste entfernen Sie am besten kurz vor der Blüte.
Zaubernussgewächse sind in der Regel resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Selten kann aber Mehltau an den Blättern auftreten.
Setzt man das Zwerggehölz in die Nähe des Hauses oder auf die Terrasse, nimmt man den süßlichen Primelduft, den die hellgelben Blüten verströmen, intensiver wahr. Zudem lässt die Glockenhasel sich auch gut in ausreichend großen Kübeln halten.
Da die Scheinhasel generell als eher konkurrenzschwach anzusehen ist, sollte man sie im Garten lieber einzeln oder in lockeren Strauchgruppen pflanzen, beispielsweise im Moorbeet mit Rhododendron und Lavendelheide kombiniert. Auf diese Weise lassen die Immergrünen den filigranen Blüher besonders leuchten. Um farbliche Akzente zur hellen Blüte zu setzen, können Sie das Gehölz mit blauen oder violetten Frühjahrsblühern unterpflanzen.
Ein hübsches Quartett bilden Scheinhaseln auch mit:
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