Die Zaubernuss bereichert den Garten als Winterblüher auch in der kalten Jahreszeit mit hübschen Blüten. [Foto: AdobeStock_Amy Buxton]

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Winterblüher: Schöne Arten für den Garten

Von GartenFlora

Spätestens wenn auch die letzten Blätter in feuriger Herbstfärbung von den Laubgehölzen fallen, bestimmen gedämpfte Farben das Gartenbild. Das ist die Chance für Winterblüher, die sich dann von ihrer besten Seite zeigen und sich auch durch Eis und Schnee nicht vom Blühen abhalten. Wir möchten Ihnen einige der schönsten Arten und Sorten vorstellen.

Winterblüher: Große Vielfalt für unterschiedliche Zwecke

Noch leuchtet der Herbst in seinen schönsten Farben, doch das ändert sich schon bald. Das Farbenfrohe wird weichen und einer tristeren Farbwelt Platz machen müssen. Bis in den Februar hinein scheint sich der Garten dann in einer Art Winterschlaf zu befinden. Die meisten Pflanzen durchlaufen nun eine Ruhephase und haben das Wachstum eingestellt. Doch die Auswahl an Winterblühern ist nicht zu unterschätzen. Sie haben ihre Blütezeit zwischen Ende November und Anfang Februar – sowohl Stauden als auch Gehölze bieten sich an.

Sie blühen vielleicht nicht so üppig wie viele Bäume und Sträucher, die im Frühling oder Sommer ihre Blüten öffnen. Doch weil viele Gehölze jetzt keine Blätter haben, sind auch kleinere Blüten noch gut zu sehen und bringen Farbe in den grauen Gartenwinter.

Winterblumen: Blühende Stauden in der kalten Jahreszeit

Der absolute Klassiker unter den Winterblumen ist die Christrose (Helleborus niger). Ab Dezember zeigt sie ihre weiße Blütenpracht, weshalb sie auch als typische Weihnachtspflanze gilt. Achten Sie auf einen frischen und nährstoffreichen Boden, damit die Christrose möglichst lange blüht – bis zum März kann die Blütezeit andauern. Ebenfalls äußerst populär ist die nahe verwandte Lenzrose (Helleborus orientalis). Sie ist mit einer Blütezeit ab Februar etwas später dran als die Christrose, aber mindestens ebenso schön anzusehen. Neben weißen und cremefarbenen Blüten gibt es bei beiden Arten auch auch rosa-, pink- oder sogar dunkelrote Sorten.

Christrose Foto: AdobeStock_andre
Die Christrose blüht selbst bei Eis und Schnee. [Foto: AdobeStock_andre]

Auch viele Stauden, die im zeitigen Frühjahr blühen, bieten je nach Witterung die Chance auf eine Winterblüte. Das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) blüht typischerweise von Januar bis März, kann aber bei milderen Temperaturen auch schon ab Dezember blühen und so auch ersten Insekten Nahrung bieten. Zierliche Waldstauden wie das violettblaue Siebenbürger Leberblümchen (Hepatica transsilvanica) und der gelbe Winterling (Eranthis hyemalis) blühen ebenfalls ab Januar.

Zwergsträucher: Blütenteppiche im Winter

Ein auffallender immergrüner Winterblüher ist die Winter- oder Schneeheide (Erica-carnea-Sorten), die mit kleinen Blütenglöckchen der Kälte trotzt. Dieser langsam wachsende Zwergstrauch bildet dichte, bis etwa 30 Zentimeter hohe Blütenteppiche in den unterschiedlichsten Farbtönen. Das Spektrum der Blütenfarben reicht von reinem Weiß über die unterschiedlichsten Rosanuancen bis hin zu dunklem Rotviolett.

Die Blütezeit der Schnee- oder Winterheide beginnt je nach Sorte schon im November und endet im April. Wer Sorten kombiniert, die zu verschiedenen Zeitpunkten blühen, kann sich den ganzen Winter über an blühenden Pflanzen erfreuen. Es weist die unterschiedlichsten Grüntöne auf, sodass die Schneeheide auch außerhalb der Blütezeit reizvoll ist. Bei einigen Sorten verfärbt es sich in der kalten Jahreszeit sogar dekorativ bronzegrün.

Landschaftsgärtner*innen kombinieren die Winterheide mit der Sommerheide, einzelnen Wacholderbüschen und Natursteinen und bilden so die Landschaft der Lüneburger Heide nach. Besonders in größeren Gärten sind Heidebeete beliebt, denn sie sind pflegeleicht und bieten das ganze Jahr über immer wieder andere Ansichten.

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Gehölze: Winterliche Gartenschätze

Es gibt eine ganze Reihe attraktiver Gehölze, die den Garten in der kalten Jahreszeit mit Blüten bereichern, zum Beispiel Zaubernuss (Hamamelis), Seidelbast (Daphne), Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusi) oder die Kornelkirsche (Cornus mas). Die Kornelkirsche ist wegen ihrer frühen Blütezeit eine wertvolle Nahrungsquelle für Hummeln, Bienen und andere Insekten. Auch einige Schneeball-Arten blühen im Winter, zum Beispiel der Winterschneeball (Viburnum x bodnantense). Die kleinen Blüten dieser interessanten Winterblüher machen zusätzlich mit einem sehr intensiven Duft auf sich aufmerksam.

Schneebedeckte Blüten des Winterschneeballs. Foto: AdobeStock_oranguta007
Der Winterschneeball wird auch Bodnant-Schneeball oder Duftschneeball genannt. [Foto: AdobeStock_oranguta007]

Eine wenig bekannte winterliche Schönheit ist der aus Ostasien stammende Winterjasmin (Jasminum nudiflorum). Seine leuchtend gelben Blüten erinnern an Forsythien. Die botanische Artbezeichnung nudiflorum heißt übersetzt nacktblütig und weist darauf hin, dass dieser Jasmin bereits vor dem Blattaustrieb blüht. Seine auffallenden Blüten erscheinen je nach Witterung von Dezember bis April. Am besten entwickelt sich dieser aparte Winterblüher in geschützter, sonniger bis halbschattiger Lage. Die biegsamen grasgrünen Triebe lassen sich gut an Spalieren festbinden und können so etwa drei bis vier Meter hoch klettern und Hauswände, Mauern oder Pergolen verschönern. Lässt man ihn ohne Kletterhilfe wachsen, bildet er breite, niedrig bleibende Büsche.

Zwei weitere ansehnlich blühende Sträucher im Winter sind die immergrüne und mit leuchtendgelben Blütentrauben geschmückte Mahonie (Mahonia media ‘Winter Sun’) sowie die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) mit ihren gelben Sternblüten. Beide blühen von Januar bis März.

Gelbblühende Mahonie im Winter. Foto: AdobeStock_Will Perrett
Mahonia media wächst bevorzugt an halbschattigen Standorten. [Foto: AdobeStock_Will Perrett]

Pflege: Rückschnitt fördert Blütenbildung

Der Winterjasmin sollte regelmäßig ausgelichtet werden, indem man zu dicht stehende Triebe entfernt. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr, im Turnus von zwei bis drei Jahren, fördert die Blühfreudigkeit. Auch bei der Schneeheide regt ein leichter Rückschnitt nach der Blüte die Bildung neuer Blütentriebe an.

Andere Ziersträucher benötigen im Normalfall keinen Rückschnitt. Die Kornelkirsche beispielsweise wächst langsam und wird üblicherweise nicht zurückgeschnitten. Die Zaubernuss wächst ebenfalls langsam. Dieser Winterblüher hat von Natur aus einen so schönen Wuchs, dass ein Schnitt sogar nachteilig sein kann.

Hinweis: Grundsätzlich sind alle Winterblüher nur nach der Blüte, also im zeitigen Frühjahr zu schneiden, sofern sie überhaupt einen Schnitt benötigen. Die dann in der nächsten Vegetationszeit wachsenden Zweige tragen die Blütenknospen für das nächste Jahr.

Mehr als Winterblüher: Gestaltungstipps

Landschaftsgärtner*innen pflanzen attraktive Winterblüher eher dezenten in die Nähe der Terrasse oder an häufiger benutzte Gartenwege. Doch nicht immer ist man zwingend auf winterblühende Pflanzen angewiesen, um auch im Winter einen lebendigen Garten bestaunen zu können: Rosen schmücken sich mit weithin leuchtenden Hagebutten, Gehölze wie die Stechpalme (Ilex) oder die Schönfrucht (Callicarpa bodinieri) zieren sich mit Früchten, Koniferen zeigen ihre Zapfen und Ziergräser tragen glitzernde Raureif-Perlenketten. Selbst im tiefsten Winter ist in einem gut geplanten und fachmännisch angelegten Garten also einiges zu sehen!

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