Was dem Gartenboden durch Nutz- oder auch Zierkulturen entzogen wird, muss dem Erdreich früher oder später zurückgegeben werden, um es nicht dauerhaft auszulaugen. Eine besonders ökologische Methode, den Boden wieder aufzuwerten, ist die Gründüngung. Die Gründüngung im Herbst bringt viele Vorteile mit sich und sollte zudem jederzeit dem Brachliegen von Beeten über den Winter vorgezogen werden.
Gründüngung bezeichnet keine Düngung im herkömmlichen Sinne, sondern eine Art Zwischenkultur, die der Anreicherung mit Nährstoffen und der generellen Aufwertung des Bodens dienen soll. Hierfür kommen verschiedene Gründüngungspflanzen zum Einsatz, die unterschiedliche Zwecke erfüllen können. Zum Abschluss der Kultur werden die Pflanzen dann üblicherweise gemulcht und in den Boden eingearbeitet. Daraus ergeben sich gleich mehrere Vorteile:
Eine Gründüngung können Sie im Prinzip von Frühjahr bis Herbst aussäen. Welcher Zeitpunkt der richtige ist, hängt immer davon ab, welche Kulturen Sie in Ihrem Garten anbauen. Die Gründüngung im Herbst ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Beete bis zum Herbstbeginn abgeerntet beziehungsweise verblüht sind und Sie über den Winter keine Folgekultur planen.
Wichtig ist, die Gründüngung möglichst rasch auszusäen, damit sie vor dem Winter noch ausreichend anwachsen kann – zwischen Ende August und Anfang September gilt als guter Zeitpunkt. Eine Gründüngung stellt eine sinnvolle Möglichkeit dar, Anbaupausen zu überbrücken. Der Boden wird vor Wind und Wetter geschützt und erhält neue Nährstoffe. Die Gründüngung können Sie dann vor der neuen Aussaat im Frühjahr in den Boden einarbeiten.
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Wer dem Gartenboden eine ganz besonders intensive Kur gönnen möchte, setzt die Gründüngung für ein ganzes Jahr an. Hierfür wählt man winterharte und mehrjährige Pflanzen und arbeitet diese im nächsten Herbst oder sogar erst im darauffolgenden Frühjahr in den Boden ein.
Soll stattdessen im Spätherbst bereits die nächste Kultur folgen, wollen Sie also zum Beispiel Wintergemüse anpflanzen, sollten Sie schnell wachsende Pflanzen wählen, die Sie dann noch vor dem Winter in den Boden untergraben können. Zwischen dem Einarbeiten der Blattmasse in den Boden und dem Anpflanzen der nächsten Kultur sollten aber mindestens drei bis vier Wochen Zeit vergehen.
Gründündung im Herbst – statt Umgraben
Lange Zeit war es gang und gäbe, die Gemüsebeete im Herbst der Ernte umzugraben und den Winter über sich selbst zu überlassen. Dies bringt allerdings große Nachteile mit sich: Der Boden erodiert, Nährstoffe werden ausgewaschen und das Bodenleben leidet dementsprechend. Die Gründüngung ist hier einfach durchzuführende und ökologisch wertvolle Alternativpraxis.
Für eine kurzfristige Gründüngung, die noch im selben Jahr oder direkt im Frühjahr untergegraben werden soll, müssen nicht zwingend winterharte Pflanzen zum Einsatz kommen. Buchweizen, Sommerwicken, Lein oder Rauhafer sind hervorragend für eine schnelle Verbesserung des Bodens vor der nächsten Kultur geeignet. Gelbsenf oder die Rainfarn-Phazelie wachsen schnell, sodass sich die Aussaat vor dem Winter noch lohnt.
Soll die Gründüngung hingegen ein Jahr oder länger bestehen bleiben, greift man besser auf winterharte Pflanzen zurück. Hier bieten sich beispielsweise Winterwicke, Rotklee sowie Inkarnat-Klee, Winterroggen oder Winterweizen an.
Auch eine Mischung aus winterharten und abfrierenden Pflanzenarten ist möglich. Zudem bietet der Fachhandel bereits Saatmischungen, die verschiedene Arten sinnvoll aufeinander abstimmen, sodass alle Vorteile einer Gründüngung zum Tragen kommen.
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