Der Gattungsname des Gummibaums, Ficus, verrät dessen nahe Verwandschaft zum Feigenbaum. Seinen Artnamen wiederum, elastica, verdankt er der Beschaffenheit seines Milchsaftes, aus welchem Naturkautschuk gewonnen werden kann. Die großen Blätter, die bei guter Pflege dunkelgrün glänzen, machen den immergrünen Baum zur einmaligen Zimmerpflanze. Auch auf die Wuchsform können Sie Einfluss nehmen – wir erklären Ihnen, wie man einen Gummibaum schneiden sollte.
Von Natur aus wächst der Gummibaum zunächst lange Zeit einstämmig. Erst ab einer gewissen Höhe und nur sofern der Standort seinen Bedürfnissen gerecht wird, bildet er von alleine erste Verzweigungen. Diese liegen dann aber meistens in Stammhöhen von etwa 1,5 oder 2 Metern. Ob man die Verzweigungen gerne schon weiter unten bevorzugt, ist Geschmackssache. Auch der einstämmig-aufrechte Wuchs des Zimmerbaumes kann sich sehen lassen.
Sollte der Baum allerdings trotz passendem Standort und guter Pflege so gar keine Anstalten zur ersten Verzweigung machen oder wünscht man sich den Wuchs von Beginn an gerne etwas üppiger, kann man den Gummibaum problemlos schneiden. Das Gehölz ist robust und schnittverträglich, es treibt auch aus dem alten Holz wieder aus.
Generell gilt: Es gehört nicht zum Pflichtprogramm, einen Gummibaum zu schneiden. Erst falls die Zimmerpflanze zu groß geworden ist, er nicht mehr harmonisch wächst, Sie Verzweigungen anregen möchten oder kranke Pflanzenteile entfernt werden müssen, können beziehungsweise sollten Sie zur Schere greifen.
Was den richtigen Zeitpunkt für größere Schnittmaßnahmen betrifft, ist das Schneiden im zeitigen Frühjahr zu empfehlen. Zu dieser Zeit steht der Baum am Beginn seiner Vegetationsperiode. Wachstum und Saftfluss sind noch nicht in vollem Gange, weshalb Schnitte besser vertragen werden. Trotzdem dauert es nicht mehr lange, bis der Gummibaum den ersten Austrieb des Jahres bildet.
Der richtige Standort
Gummibäume mögen es hell, der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Vermeiden Sie allerdings direkte Mittagssonne. Die Temperatur liegt im Idealfall ganzjährig zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit sollte leicht erhöht sein – vor allem im Winter muss dementsprechend trockener Heizungsluft entgegengewirkt werden.
Sollte Ihr Baum zu hoch gewachsen und schon kurz davor sein, an der Decke anzustoßen, können Sie die Spitze bedenkenlos an einer gewünschten Höhe kappen. Dort werden sich dann sehr wahrscheinlich Verzweigungen bilden. Falls ein Gummibaum schon älter ist und bereits eine vollausgebildete Krone hat, kann es auch passieren, dass diese ein wenig zu ausladend wächst, sodass er in Zimmer oder Wintergarten nicht mehr genügend Platz findet. Auch dann darf großzügig eingekürzt werden – jeder Trieb der Krone kann um bis zu einem Drittel zurückgenommen werden. Schneiden Sie dabei immer auf ein Blatt, beziehungsweise ein Auge, zurück.
Wenn Sie Ihren Gummibaum schneiden, wird er unterhalb der Schnittstelle erneut austreiben. Dieser Vorgang ist auch schon das ganze Geheimnis. Wenn ein Gehölz regelmäßig geschnitten wird, bilden sich tendenziell auch immer mehr neue Seitentriebe. Somit können Sie die Höhe des gewünschten Kronenansatzes frei festlegen. Schneiden Sie dabei immer schräg auf ein schlafendes Auge zu.
Um abgestorbene oder erkrankte Triebe zu entfernen, müssen Sie nicht bis zum Frühjahr warten. Diese können ganzjährig entfernt werden. Schneiden Sie dabei immer bis ins gesunde Holz zurück, sodass die betroffenen Stellen wieder gut verheilen.
Vorsichtsmaßnahmen
Der aus den Schnittwunden des Gummibaums austretende, klebrige Milchsaft kann nicht nur Flecken auf Textilien hinterlassen, sondern ist auch giftig. Tragen Sie darum Handschuhe und verlegen das Schneiden gegebenenfalls ins Freie.
Schneiden Sie Ihren Gummibaum mit einer geschärften Rosen- oder Baumschere. Stumpfes Werkzeug kann dickeres Holz nicht mehr sauber abtrennen, sodass ausgefranste Schnittstellen oder Quetschungen am Holz entstehen. Je sauberer und glatter der Schnitt, desto schneller und besser kann die Wunde verheilen. Besonders beim Zurückschneiden erkrankter Triebe ist außerdem Sauberkeit wichtig. Andernfalls könnten Sie die Erreger über das Werkzeug verteilen.
LUISA ROTH
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