Eine Dipladenia, allgemein auch als Mandevilla bekannt, punktet über viele Monate mit farbintensiven Blüten und glänzendem, dunkelgrünem Laub. Hier kommen unsere Tipps zur Pflege und Überwinterung der attraktiven Tropenpflanze.
Dipladenia – voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
Ob auf der Terrasse, im Wintergarten oder in der Rabatte: Eine Dipladenia sorgt überall für südliches Flair. Die immergrüne Kletterpflanze aus den Dschungeln Mittel- und Südamerikas präsentiert sich mit auffällig gefärbten, trompetenförmigen Blüten und sattgrünen, ledrigen Blättern. Meist steht sie bereits ab Mai in voller Blüte und zeigt ihre Pracht bis in den Herbst hinein.
Lange Zeit galt der Schling- und Kletterstrauch ausschließlich als dekorative Zimmerpflanze. Seit Beginn des Jahrtausends hat die Dipladenie jedoch auch zunehmend Balkone und Beete erobert. Kein Wunder: Die Exotin kann äußerst vielfältig verwendet werden – sie macht sowohl im Kübel als auch in einer schmucken Blumenampel ganz viel her. Selbst in einem mediterran gestalteten Garten kommt der Blütenstar bestens zur Geltung. Aufrecht wachsende Vertreter (meist Mandevilla sanderi) sorgen dort für einen schönen Blickfang.
Winterhart ist eine Mandevilla allerdings nicht. Dennoch hat sie das Potenzial für einen Dauergast: Wer sie rechtzeitig einräumt und an einem passenden Standort weiterpflegt, wird mit einem prächtigen Flor im Folgejahr belohnt.
Vielfältige Gattung
Die Gattung Mandevilla umfasst über hundert Arten. Es handelt sich zumeist um hängende, immergrüne Kletterpflanzen – einige Vertreter wachsen jedoch auch buschig-aufrecht. Häufig werden die nach Henry John Mandeville (britischer Minister in Buenos Aires, 1773-1861) benannten Pflanzen noch unter ihrem alten botanischen Namen Dipladenia geführt. Als Mitglieder der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) sind sie in allen Teilen giftig.
Neben ausgewählten Ursprungsarten sind im Handel zahlreiche üppig blühende Hybriden erhältlich. Auch gestauchte Züchtungen gehören zum Angebot. Diese bleiben allerdings nur in der Anfangszeit kompakt. Nach einer Überwinterung ist das Stauchmittel in der Regel nicht mehr wirksam, so dass der Wuchs im zweiten Jahr deutlich kräftiger ausfällt.
Dipladenien gibt es in vielen leuchtenden Farben. Meist handelt es sich um Rot- und Weißtöne in verschiedenen Schattierungen. Seit einigen Jahren sind sogar gelb blühende Sorten zu haben.
Die Sundaville-Serie besteht aus einer Gruppe von Hybriden, die in Japan gezüchtet wurden. Die rankenden Sorten sind meist auf die Wildart Mandevilla sanderi zurückzuführen. Sie punkten mit einer schönen Verzweigung und bleiben vergleichsweise klein.
Die Jade-Serie ist Teil der Diamantina™ Collection, die in Frankreich entstanden ist. Diese sonnenliebenden Busch-Sorten blühen recht früh und zeichnen sich durch eine gute Hitze- und Trockenheitstoleranz aus. Meist können sie ohne Spalier gepflanzt werden. Als Saisonflor im Beet entfalten sie so eine schöne Wirkung.
Hängende Sorten für die Ampelbepflanzung finden sich zum Beispiel in der Diamantina Topaze-Serie sowie in der Sundavilla Classic-Serie.
Beliebte Dipladenien
Als Gewächs der Subtropen und Tropen bevorzugt eine Dipladenia einen warmen, sonnigen Platz im Freien. Je mehr Licht und Wärme sie erhält, desto üppiger fällt ihre Blüte aus. Steht sie zu dunkel, reagiert sie schnell mit gelben Blättern. Platzieren Sie die Blütenschönheit am besten an einem luftfeuchten Standort, der etwas Schutz vor der prallen Mittagssonne bietet. Temperaturen um 20 Grad Celsius und mehr sind ideal. Auch Hitze macht ihr nicht viel aus.
Pflanzen Sie eine Dipladenie in eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde. Vorsicht: Staunässe nimmt das Gewächs übel – verwenden Sie unbedingt einen Topf mit Wasserabzug. Eine Schicht aus Blähton erzeugt zudem eine gute Drainage im Pflanzgefäß. Auch im Beet sollten Sie für einen durchlässigen Boden sorgen: Lockern Sie die Erde vor der Pflanzung gründlich. Ist der Boden sandig und nährstoffarm, empfiehlt es sich, reifen Kompost einzuarbeiten. Wässern Sie nach dem Einpflanzen durchdringend.
Ein stabiles Rankgitter für eine Dipladenia ist meist ein bis zwei Meter hoch. Die Größe richtet sich auch nach der gewünschten Endhöhe, da die Pflanze durch gezielte Schnittmaßnahmen kompakt gehalten werden kann. Leiten Sie die windenden Triebe immer wieder durch das Gitter und befestigen Sie diese bei Bedarf. Auch eine eher buschig wachsende Sorte sollten Sie am besten etwas stützen. Hierfür eignet sich ein Staudenhalter oder ein Stützstab.
Eine Dipladenie erweist sich bei der Pflege als recht anspruchslos. Sie gilt sogar als ausgesprochen hitzetolerant. Das sie in ihren Blättern und rübenartigen Wurzeln das Wasser gut speichern kann, ist sie zum Glück niemals überaus durstig. Gießen Sie Ihre Mandevilla daher moderat, aber regelmäßig – am besten mit kalkarmem Wasser. Wie häufig gewässert werden muss, hängt natürlich auch vom Standort und dem vorhandenen Erdvolumen ab. Die Faustregel beim Gießen: Der Wurzelballen sollte immer gut durchfeuchtet sein. Allerdings darf überschüssiges Wasser niemals im Topf oder Untersetzer verbleiben – Staunässe ist bekanntlich ein Feind vieler Pflanzen. Nach der Blütezeit sollten Sie die Wassergaben reduzieren.
Verblühtes zupfen Sie am besten regelmäßig aus. Somit kann die Pflanze ihre ganze Energie in die weitere Blütenbildung stecken.
Ist der Topfballen nach zwei bis drei Jahren vollständig durchwurzelt, ist es an der Zeit, die Blütenschönheit umzutopfen. Größere Exemplare verzeihen es auch, wenn Sie den Wurzelballen einfach etwas verkleinern, so dass das alte Pflanzgefäß wieder zum Einsatz kommen kann.
Tipp: Für eine gute Verzweigung ist es ratsam, Jungpflanzen häufiger zu entspitzen. Brechen Sie hierfür die Triebspitzen unter dem ersten Blattpaar per Hand aus.
Als Blühwunder benötigt die Dipladenia recht viele Nährstoffe. Etwa sechs Wochen nach der Pflanzung ist es empfehlenswert, mit einem flüssigen Blumendünger zu starten. Düngen Sie die Pflanze während der Sommermonate am besten alle zwei Wochen. Im Spätsommer reduzieren Sie die Nährstoffgabe stetig. Im Winterquartier wird die Düngung komplett eingestellt.
Ein wichtiger Teil der Pflege sind gelegentliche Schnittmaßnahmen. Aber Achtung: Eine Mandevilla blüht an den jungen Treiben, daher sollten Sie im Sommer möglichst nicht zur Schere greifen. Der beste Schnittzeitpunkt ist im Spätwinter (Februar oder März). Dann wird ein zu groß gewordenes Exemplar erfolgreich in Form gebracht. Ein Rückschnitt wirkt sich zudem positiv auf den Neuaustrieb und die Blütenbildung aus.
Möchten Sie beim jährlichen Pflegeschnitt die Wuchshöhe bewahren, schneiden Sie lediglich die von den Haupttrieben abgehenden Seitentriebe direkt am Ansatz zurück.
Zur Verjüngung oder zur Begrenzung des Höhenwachstums können Sie die ganze Pflanze kräftig herunterschneiden – meist wird sie um die Hälfte eingekürzt. Bei der Verjüngung können Sie die Schere sogar etwas tiefer ansetzen.
Beim Einwintern wird der Strauch ebenfalls leicht beschnitten. Entfernen Sie hierfür lange Triebe und achten Sie darauf, dass er noch einen Großteil seines Blattwerks behält. Wer wenig Platz hat, kann die Pflanze auch stark zurückschneiden. Lassen Sie jedoch bei den Haupttrieben mindestens zwei Augen stehen.
Tipp: Tragen Sie beim Schneiden stets Handschuhe, da der Milchsaft zu Hautreizungen führen kann.
Eine Dipladenie ist aufgrund ihrer Herkunft sehr kälteempfindlich – nur die Art Mandevilla laxa erweist sich als vergleichsweise robust. Wenn im Herbst die Temperaturen auf 8 Grad Celsius in der Nacht fallen, zieht die Pflanze in ein sicheres Winterquartier um. Dieses ist im Idealfall hell und kühl (10 bis 15 Grad Celsius). Es muss keine direkte Sonne vorherrschen, jedoch darf der Standort nicht zu dunkel ausfallen. Von Oktober bis März legt die Mandevilla dann eine Ruhepause ein.
An einem kühlen Ort sollten Sie nur äußerst sparsam gießen, sodass der Wurzelballen zwischendurch gut abtrocknen kann. Achten Sie zudem auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum und lüften Sie an frostfreien Tagen. Ein regelmäßiges Besprühen der Blätter ist förderlich für die Pflanzengesundheit.
Ab März greifen Sie wieder häufiger zur Gießkanne und verabreichen auch den ersten Dünger. Nach der kalten und dunklen Jahreszeit ist es empfehlenswert, die Pflanze schrittweise an die Freilandbedingungen zu gewöhnen. Bei Temperaturen von mindestens 15 bis 18 Grad Celsius darf sie schließlich dauerhaft ihren Sommerstandort beziehen.
Vor allem im Überwinterungsquartier stellt sich häufig ein Blattlausbefall (Wollläuse) ein. Kontrollieren Sie regelmäßig das Laub und brausen Sie die Pflanze bei Bedarf gründlich mit Wasser ab. Bei einem starken Auftreten der Schädlinge können Sie eine Dipladenie im Spätwinter auch einfach radikal beschneiden. Bei lang anhaltender Hitze ist mitunter die Weiße Fliege anzutreffen. Gelbtafeln oder Gelbsticker locken die Tiere an – diese bleiben dann an der geleimten Oberfläche haften. Auch Rapsöl- oder Neem-Präparate sind als Bekämpfungsmethode empfehlenswert.
Bei gelben Blättern kommen unter anderem die folgenden Ursachen in Frage:
SABINE FAASS
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