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Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Zimmertanne, Norfolk-Tanne: Pflege & Überwinterung

Von GartenFlora

Die exotisch anmutende Zimmertanne gehört zur Gattung der Araukarien und begeistert seit einiger Zeit wieder in unseren Wohnräumen. Sogar als Weihnachtsbaum-Alternative macht sie sich prächtig. Hier stellen wir Ihnen die extravagante Kübelpflanze näher vor und verraten, worauf es bei Pflege und Standort ankommt.

Zimmertanne – Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Wuchs und Eigenschaften

Eine Zimmertanne macht im Kübel eine gute Figur.
Eine Zimmertanne macht im Kübel eine gute Figur.
[Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war die Zimmertanne (Araucaria heterophylla) eine beliebte Zimmerpflanze. Die Art gedeiht nämlich am liebsten in einer kalten Stube, was ja in früheren Zeiten keine Seltenheit war. Im Advent kann man die Zimmertanne im Wohnzimmer aufstellen – allerdings am besten nur für eine kurze Zeit – und wie einen klassischen Weihnachtsbaum schmücken.

Die Norfolk-Tanne, wie Araucaria auch genannt wird, wächst mit konischer Form als immergrüner Baum. Die symmetrische Anordnung der Äste macht dabei den besonderen Reiz der Pflanze aus.

In der Natur ist eine Wuchshöhe von über 50 Metern keine Seltenheit. Als Kübelpflanze wächst die Zimmertanne allerdings recht langsam und erreicht selten mehr als 3 Meter. Die jungen Blätter erscheinen zunächst weich und nadelförmig, älteres Laub zeigt sich hingegen schuppenförmig.

Ihr Name Nordfolk-Tanne lässt es bereits erahnen, denn die Zimmertanne stammt von der Nordfolk-Insel, die östlich von Australien gelegen ist. Sie ist eng mit der aus Südamerika stammenden Andentanne (Araucaria araucana) verwandt. Während die chilenische Vertreterin frostige Temperaturen spielend erträgt, muss Araucaria heterophylla in unseren Breiten unbedingt geschützt überwintert werden.

Blüten der Zimmertanne

Araucaria heterophylla bildet keine Blüten aus, zeigt an ihrem natürlichen Standort aber größere circa 12 bis 18 Zentimeter lange weibliche und kleinere etwa 4 Zentimeter lange männliche Zapfen. Die Zimmertannen bilden diese jedoch in der Regel nicht aus.

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Standortbedingungen und Substrat

Trockene Heizungsluft schätzt die Zimmertanne nicht. Der ideale Standort fällt daher hell, aber eher kühl aus. Ein Fensterplatz ohne direkte Mittagssonne ist für die lichthungrige Art perfekt. Wenn Sie die Zimmertanne ins Freie stellen, mag sie es halbschattig. Dort sollte das Thermometer im Sommer auf maximal 22 °C klettern.

Auch in der kalten Jahreszeit wünscht sich die Pflanze viel Licht, die Temperaturen sollten allerdings 5 bis 10 °C nicht übersteigen. So legt die Zimmertanne zwischen Oktober und März eine Winterruhe ein.

 Die jungen Triebe der Norfolk-Tanne erscheinen hellgrün und sind symmetrisch angeordnet.
Die jungen Triebe der Norfolk-Tanne erscheinen hellgrün und sind symmetrisch angeordnet. [Foto: iStock_Nottpossible]

Das Substrat fällt leicht sauer, humusreich und durchlässig aus. Gut geeignet ist zum Beispiel Rhododendronerde, die Sie mit etwas Sand durchmischen können. Eine Drainage am Topfboden sorgt zusätzlich für einen guten Wasserabfluss der Zimmertanne.

Tipp: Überwintern Sie Ihre Zimmertanne am besten in einem ungeheizten Raum, zum Beispiel im Wintergarten oder im Treppenhaus.

Zimmertanne pflegen

In Bezug auf die Wassergaben gilt: Reichlich im Sommer, mäßig im Winter. Halten Sie den Topfballen in der Wachstumszeit immer feucht und verwenden Sie beim Gießen der Zimmertanne möglichst kalkfreies Wasser. Staunässe ist aber stets zu vermeiden – das Wasser darf also nicht tagelang im Untersetzer oder Übertopf stehen.

Im Winter ist außerdem ein häufiges Besprühen empfehlenswert – vor allem, wenn Sie die Zimmertanne in den Weihnachtstagen im warmen Wohnzimmer platzieren. Dann sollten Sie für ausreichend Feuchtigkeit sorgen.

Ab Anfang März gießen Sie Ihre Norfolk-Tanne wieder kräftiger. Düngen Sie zudem vom Frühjahr bis in den Spätsommer niedrig dosiert – gut geeignet ist zum Beispiel ein sauer wirkender Rhododendrondünger. Alternativ können Sie einmal im Monat einen Flüssigdünger verwenden.

Tipp: Die Zimmertanne möchte immer ausreichend hell stehen. Daher sollte die Beleuchtungsstärke im Raum ganzjährig mindestens 800 Lux erreichen.

Zimmertanne schneiden

Zimmertannen müssen und sollten im besten Fall auch nicht geschnitten werden. Falls Ihnen einzelne Seitentriebe dennoch zu lang erscheinen, können Sie diese vorsichtig kürzen. Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, die Triebe eines jeden Astquirls gleichmäßig zurückzuschneiden.

Nahaufnahme einer Zimmertanne [Foto: AdobeStock_sergey]
Zimmertannen sollten nicht geschnitten werden, da sie ihre ikonische Wuchsform kaum wiederherstellen können. [Foto: AdobeStock_sergey]

Vermehrung der Zimmertanne

Jungpflanzen können aus Samen herangezogen werden. Das Saatgut ist jedoch nicht leicht zu beschaffen. Auch eine Vermehrung über Kopfstecklinge mit einem Quirl ist möglich. Der Prozess dauert allerdings lange und setzt einen konstant warmen Boden voraus. Nur so können sich Wurzeln bilden. Schneiden Sie den Steckling der Zimmertanne 4 Zentimeter unterhalb des Astknotens ab.

Krankheiten und Schädlinge

Herabhängende Zweige sind eine Folge zu hoher Zimmertemperaturen oder zu reichlichen Gießens. Bei zu trockener Luft rieseln zudem die Nadeln. Auch Wollläuse stellen sich dann gerne ein. Im Sommer können ebenfalls Thripse für einen Schädlingsbefall infrage kommen. Leider hat eine einmal deformierte oder verkahlende Zimmertanne ihren schönen, grafischen Habitus meist für immer verloren.

Ist die Zimmertanne giftig?

Zimmertannen sind nicht giftig und stellen auch keine Gefahr für Haustiere dar. Kleinere Mitbewohner wie beispielsweise Vögel sollten trotzdem nicht an den Nadeln knabbern, da Pflanzen, die direkt aus dem Blumenhandel bezogen werden, mit Hormonen, Pestiziden oder Dünger behandelt sein können.

Genug über die Zimmertanne gelernt? Manche Fans ersetzen sogar ihren Weihnachtsbaum mit der hübschen Araukarie.

Für weitere Alternativen zur klassischen Tanne empfehlen wir Ihnen jedoch einen Blick in unseren Artikel zu Weihnachtsbaum-Alternativen.

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