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Oleander: Mittelmeer-Flair für Garten und Balkon

Selina Menke
Online-Redakteurin

Der reich blühende Strauch wurde bereits im 14. Jahrhundert vor Christus auf kretischen Wandgemälden festgehalten. Und auch Vincent van Gogh war äußerst angetan, als er die sattgrünen Blätter und rosaroten Blüten in seinem Stillleben einfing. Dank seines pflegeleichten Gemüts und seiner unermüdlichen Blühkraft wurde der Oleander zu einer der bekanntesten Kübelpflanzen im mediterranen Garten. Wir zeigen Ihnen, was es bei der Pflege zu beachten gibt.

Steckbrief

Name

Nerium oleander

Frucht

Balgfrüchte, Samenschoten

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

nährstoffreich, lemig, tonig

Wuchshöhe

2 bis 3 Meter

Lichtverhältnisse

hell und sonnig

Wuchsbreite

bis 3 Meter

Verwendung

Solitär- und Kübelpflanze, Wintergärten, mediterrane Gärten und Balkone

Wuchsform

Kleinstrauch

Winterhärte

nicht winterhart

Blüte

Trugdolden

Giftigkeit

stark giftig

Blatt

lanzettlich, lineal

Herkunft des Oleanders

Der Oleander (Nerium oleander) ist die einzige Art seiner Gattung und zählt zu den Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae). Der üppig blühende Strauch, auch Rosenlorbeer genannt, zählt zu den populärsten sowie ältesten mediterranen Kübelpflanzen. Längst findet er sich nicht mehr nur in seinen Heimatländern, Marokko und Südspanien. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich heute über den gesamten Mittelmeerraum bis nach Indien und China.

Oleander waechst in Griechenland [Foto: AdobeStock_Ivan]
Dieser Oleander wächst in der Nähe einer griechischen Küste und versprüht Urlaubsstimmung. [Foto: AdobeStock_Ivan]

In Deutschland schmückte er zunächst ausschließlich die Orangerien reicher Bürger und Adelsfamilien. Das ist allerdings schon etwa 500 Jahre her. Mittlerweile ist er in vielen mediterranen Ziergärten zu finden.

Ist Oleander giftig?

Da Oleander zu den Hundsgiftgewächsen gehört, ist er stark giftig. Bei Schnittarbeiten sollten Sie immer Handschuhe tragen. Der austretende Milchsaft ist stark hautreizend.

Wuchs und Aussehen

Der Oleander ist ein immergrüner Strauch, der eine Wuchshöhe von zwei bis drei Metern erreichen kann und bis zu drei Meter breit wird. Die verholzten Äste sind flexibel und leicht gummiartig.

Blätter, Blüten und Früchte

Die Blätter des Oleanders sind lanzettförmig und besitzen eine feste, leicht ledrige Oberfläche. Sie werden bis zu 20 Zentimeter lang und etwa zwei bis vier Zentimeter breit. An jedem Triebknoten stehen jeweils drei Blätter.

Wo sich die Triebspitzen verzweigen, bilden sich von Juni bis September Trugdolden aus mehreren Blüten. Während die Wildformen typischerweise mit fünf Blütenblättern in zartem Rosé oder Weiß erblühen, finden sich unter den facettenreichen Züchtungen mittlerweile mehr als 400 Sorten, die neben Weiß und Rosé auch mit Tönen wie Lachs, Hellgelb, Rot und Magenta verzaubern. Ganz besonders: Sorten mit gefüllten oder duftenden Blüten.

Der Oleander bildet lange Schotenfrüchte aus, auch Balgfrüchte genannt, die im reifen Stadium aufplatzen und den Samen freigeben.

Die Blüten sind von Juni bis September zu sehen.

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Die Schotenfrüchte des Oleanders enthalten die Samen.

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Standort und Boden

Welcher Standort ist für Oleander am besten? Stimmen beim Oleander Standort und Boden, ist er im Vergleich zu anderen mediterranen Kübelpflanzen eher anspruchslos. Sonne und lichter Halbschatten sind mögliche Standorte für Nerium oleander. Es gilt jedoch: Je sonniger er steht, desto mehr Blüten sind zu erwarten. Ist der Sommer kühl oder regnerisch, blüht ein Oleander in der Regel nicht so üppig, wie in sonnigen und warmen Sommern. Wählen Sie den Standort für Oleander daher bedacht.

Besitzt der Oleander gefüllte Blüten ist ein regengeschützter Standort die beste Wahl, da die Blüten nicht schnell genug trocknen und es zu Fäulnis kommen kann. Außerdem empfiehlt sich ein sicherer und fester Stand, denn die ausladende Krone des Oleanders und die große Laubfläche stellen für die Kübelpflanzen bei Wind ein hohes Risiko dar, umzukippen.

An seinem Naturstandort wächst Oleander in Flussauen auf kalkhaltigen und schweren Böden. Handelsübliche Blumenerde ist daher nicht gut geeignet. Das Substrat sollte strukturstabil und nährstoffreich sein sowie am besten einen hohen Ton- oder Lehmanteil aufweisen, um viel Wasser speichern zu können.

Oleander gießen und düngen

Wie pflege ich einen Oleander? Die Pflege des Oleanders besteht vor allem aus regelmäßigen Wassergaben, denn die Sträucher sind sehr durstig, stehen sie ja auch in ihrem natürliches Standort an Flussauen. Ganz besonders während heißer und trockener Perioden ist stetiges Gießen daher unerlässlich (vor allem bei Kübelpflanzen).

Bei besonders hohen Temperaturen sollten große Sträucher sogar mehrmals täglich gegossen werden. Achten Sie dabei darauf, die Pflanzen nicht abzubrausen, sondern gießen Sie Oleander bodennah. Sollte Wasser im Untersetzter stehen, macht ihm das nichts. Der Oleander kann auf diese Weise über den Tag hinweg die Menge aufnehmen, die er benötigt. Falls Sie vorhaben, in den Sommerurlaub zu fahren, könnte eine Urlaubsbewässerung vielleicht eine nützliche Lösung sein.

Achtung

Nutzen Sie Regenwasser nicht dauerhaft, um ihren Oleander zu gießen. Das Substrat wird so schnell zu sauer. Kalkhaltiges Wasser ist die bessere Lösung. Lauwarmes Wasser fördert zudem die Blütenbildung.

Für ein gesundes Wachstum, kräftige Blütenneubildung und dichtes Laub empfiehlt es sich, den Oleander von März bis September wöchentlich mit Flüssigdünger zu versorgen.

Oleander schneiden

Ein gesunder Oleander ist schnellwüchsig und gut schnittverträglich. Um ihn zu schneiden, gibt es zwei Möglichkeiten, den Verjüngungsschnitt oder den Rückschnitt. Während beim Verjüngen Triebe gekappt werden, um einen buschigen und kompakten Wuchs zu fördern, empfiehlt sich ein Rückschnitt unter anderem, um größere Exemplare zu verkleinern.

Schneidet man seinen Oleander nicht, kann es passieren, dass die Äste typischerweise nach oben wachsen und in den unteren Bereichen verkahlen, was wiederum dazu führt, dass alleinstehende Kübelpflanzen nackt aussehen. Bei gesunden Pflanzen ist in der Regel ein Neuaustrieb aus dem Wurzelballen zu erwarten. Ein radikaler Rückschnitt, bei dem die Äste deutlich zurückgeschnitten werden, ist daher durchaus möglich. Der beste Zeitpunkt für einen solch radikalen Rückschnitt ist der Spätwinter. Eine Blüte ist anschließend leider erst im Folgejahr zu erwarten, da Oleander bei einem Rückschnitt bis ins alte Holz ausschließlich vegetative, blütenlose Triebe bildet.

Oleander mit kahlen Aesten [Foto: AdobeStock_The-Toidi]
Auch Triebe, die quer durchs Kroneninnere wachsen, sollten entfernt werden. [Foto: AdobeStock_The-Toidi]

Eine Verjüngungsschnitt erfolgt im Frühling. Schneiden Sie dabei um maximal ein Drittel Trieblänge zurück. Vereinzelte kaputte, herabhängende, verkahlte oder auch durchs Kroneninnere wachsende Äste lassen sich jederzeit über das Jahr verteilt entfernen.

Aber Vorsicht: Da der austretende Milchsaft des Oleanders giftig ist, sollten Sie bei den Schnittmaßnahmen keinesfalls auf Handschuhe verzichten.

Oleander überwintern

Ist ein Oleander winterhart? Die Antwort lautet nein, in unseren Regionen ist er das in der Regel nicht, denn die Sträucher sind nur bis etwa -5 Grad Celsius frosthart. Bekommt Oleander Frost, führt dieser zu gravierenden Schäden, die die Schönheit der Pflanze spürbar beeinträchtigen.

Das bedeutet, dass Sie Oleander überwintern sollten. Ideal sind ein kalter Wintergarten oder auch ein unbeheiztes Gewächshaus. Kann darauf nicht zurückgegriffen werden, besteht die Möglichkeit, den Oleander dunkel im kühlen und gut gelüfteten Keller oder in der Garage zu überwintern. Die Temperaturen sollten dort aber nicht höher als 10 Grad Celsius sein. Beim Überwintern von Oleander gilt, je dunkler das Winterquartier, desto niedriger sollte die Temperatur sein.

Bevor die Pflanze ins Winterquartier umzieht, sollten verwelkte Blüten, welke Blätter und beschädigte Äste entfernt werden. Prüfen Sie die Pflanze auf Schädlinge und reagieren Sie notgedrungen mit einem Rückschnitt oder Pflanzenschutzmitteln.

Kalt (also unter 10 Grad Celsius) überwinterte Oleander können schon Mitte April aus dem Winterquartier geräumt werden, wärmer überwinterte Pflanzen erst Anfang Mai.

Den Oleander umtopfen

Unmittelbar nach dem Ausräumen sollte umgetopft werden, bei jungen Pflanzen möglichst jedes Jahr. Ein Topf mit fünf bis sieben Zentimetern mehr Durchmesser ist ideal. Denn Oleander gehört zu den Kübelpflanzen mit besonders starkem Wurzelwachstum. Wird nicht rechtzeitig umgetopft, ersticken sich die Wurzeln selbst, die Nährstoffe verteilen sich nicht richtig und schlimmstenfalls kann es zu Sauerstoffmangel und Fäulnis kommen.

Allerdings: Wird jedes Jahr der Topf größer, können Sie Ihre Pflanze irgendwann nicht mehr bewegen. Bei älteren Exemplaren empfiehlt es sich daher, den Wurzelballen auszustechen und die Pflanze dann in den alten Topf zurückzusetzen. In die entstandenen Lücken wird frische Erde gefüllt. Auch so wird das Wurzelwachstum angeregt und der Oleander vital gehalten. 

Tipp: Sehr große Sträucher können vor dem Umtopfen zusammengebunden werden. So lassen sie sich besser greifen.

Verwendung

Dank seines hohen Zierwertes eignet sich Oleander sehr gut als Solist. Im Kübel ziert er helle Ecken auf Balkonen oder Terrassen. Auch in kalten Wintergärten fühlt er sich wohl. Für Liebhaber*innen mediterraner Gärten ist ein Oleander meist unverzichtbar. In Kombination mit Zitrusbäumchen, anmutigen Feigen– und knochigen Olivenbäumen oder Bougainvilleen, Palmen und Feigenkakteen holen Sie sich das Mittelmeer in die eigene Gartenoase.

Sie haben bereits einen Oleander und suchen nach anderen Kübelpflanzen für Garten, Balkon oder Terrasse? Dann lesen Sie doch mal unseren Beitrag über Balkonpflanzen für jede Größe und Lage.

Wir freuen uns auf Sie!

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