Rosen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen. Schon Konfuzius berichtet im fünften Jahrhundert vor Christus von Rosenpflanzungen in den königlichen Gärten in Peking. In Mitteleuropa waren Wildrosen, vor allem die Hundsrose, Rosa canina, aber auch Rosa alba oder Rosa damascena über viele Jahrhunderte als Heilpflanzen sowie zur Parfümherstellung in Klostergärten in Kultur. Bis weit in die Neuzeit kannte man allerdings nur die einmalblühenden Wildrosen.
Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurden in Europa mehrmals blühende Rosen gezüchtet. Berühmte Rosenzüchter gab es vor allem in Frankreich und Deutschland. Bis heute sind weltweit mehr als 30.000 Rosensorten bekannt … und es kommen jedes Jahr neue dazu. Zuchtziele sind natürlich immer wieder neue Farben, Düfte und Wuchsformen, vor allem aber Gesundheit und Resistenz gegenüber typischen Rosenkrankheiten wie Mehltau. Viele der alten Sorten sind nur noch in historischen Pflanzungen oder den sogenannten Rosarien erhalten.
Bekannte Rosarien sind beispielsweise das Europa-Rosarium in Sangershausen, das Deutsche Rosarium in Dortmund, Europas Rosengarten in Zweibrücken oder der Ostdeutsche Rosengarten in Forst. Auch auf den Bundes- und Landesgartenschauen sind Rosengärten Besuchermagneten. Kein Zufall, denn Rosen gelten auch heute noch als der Deutschen liebste Gartenpflanze. In jedem Garten steht mindestens eine Rose – in den meisten sogar ganze Rosenbeete.
Gartenrosen gibt es heute in großer Vielfalt an Wuchsformen und Blütenfarben. Das Spektrum umfasst alle Farben bis auf reines Blau und Schwarz. Die Blüten stehen einzeln oder in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen. Allen Rosen gemeinsam aber ist der fünfzählige Blütenaufbau. Dieses Charakteristikum zeichnet nicht nur die Rosen selbst aus, sondern auch alle anderen Mitglieder der Familie der Rosengewächse. Zu dieser Familie, die botanisch Rosaceaen heißt, gehören auch viele Obstarten, zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen und viele Beerenobstarten. Daneben sind auch manche Ziergehölze, die unsere Gärten schmücken, enge Verwandte der Rosen, wie Ebereschen, Spiersträucher, Scheinquitten, Cotoneaster und sogar viele Staudenarten.
Je nach Verwendungszweck und nach Vorliebe der Gartenbesitzer sind unterschiedliche Rosen für die Pflanzung im Garten geeignet. Die gärtnerische Einteilung der Rosenarten und -sorten unterscheidet Edelrosen (Teehybriden) von Beetrosen (Polyantharosen), bodendeckende Rosen und Kletter- bzw. Ramblerrosen.Edelrosen sind die Klassiker in jedem Rosengarten. Sie haben sehr große, edel geformte Blüten, die einzeln auf Stielen stehen. Sie eignen sich bestens auch als Schnittblumen: der Strauß aus dem eigenen Garten ist unbedingt der Schönste! Die meisten Sorten blühen mehrmals im Jahr und sind besonders als Solitärpflanzen, zum Beispiel an exponiertem Ort vor dem Hauseingang oder an der Terrasse, hervorragend geeignet.
Beetrosen sind dagegen ideal für die Pflanzung in Gruppen. Viele Sorten blühen den ganzen Sommer über. Typisch für Bodendeckerrosen ist, wie der Name schon sagt, dass sie niedrig wachsen und einen dichten, flächendeckenden Wuchs haben – Unkraut hat unter ihnen kaum eine Chance. Dabei sind sie blühfreudig und anspruchslos – bestens geeignet auch unter lichten Bäumen. Kletterrosen wachsen je nach Sorte zwei bis zehn Meter hoch, es gibt einmal und mehrmals blühende Sorten.
Wer in seinem Garten eine Rosensammlung anlegen will, findet besonders im Herbst im Fachhandel eine große Auswahl. In Baumschulen werden sie im Herbst oft wurzelnackt, also ohne Topf bzw. Erdballen verkauft. Diese Pflanzen werden in den Baumschulen gleich nach der Rodung auf dem Feld entweder im Kühlhaus gelagert oder in lockere Erde eingegraben und sind so bestens für gutes Anwachsen vorbereitet. Gartenbesitzer sollten sie möglichst direkt nach dem Kauf im Garten einpflanzen.
Wichtig ist, dass Rosen ausreichend tief gepflanzt werden. Die Veredlungsstelle, zu erkennen als Verdickung am Übergang zwischen Wurzel und Verzweigung, sollte unter der Erde liegen, damit die Rose sich bestmöglich entwickelt. Gründliches und wiederholtes Angießen sorgt für den so genannten Bodenschluss. Dann bildet die Pflanze noch während des Winters feine Faserwurzeln und treibt im Frühjahr kräftig aus.
Gleiches gilt im Übrigen auch für Rosen, die im Topf gekauft werden. Die Veredlungsstelle liegt bei diesen Rosen kurz über dem Wurzelballen, deshalb sollte dieser einige Zentimeter unter der Bodenkante liegen. Wer unsicher ist, fragt gleich in der Baumschule nach der richtigen Pflanztiefe und auch nach dem späteren Schnitt der Rosen. Wenn die Rosen im Herbst gut eingepflanzt werden, ist schon im ersten Gartenjahr mit Blütenflor zu rechnen. Kenner wissen, dass eine Rose mit zunehmendem Alter, gute Pflege vorausgesetzt, immer reicher und schöner blüht. Zu empfehlen ist, beim Kauf nach robusten und krankheitsresistenten Sorten zu fragen.
Als allgemein anerkanntes Zeichen für gesunde und geprüfte Sorten hat sich „ADR“ etabliert. ADR steht für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung – dahinter steht ein Arbeitskreis aus Vertretern des Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. und von Rosenzüchtern sowie unabhängigen Experten (www.adr-rose.de). Deren Prüfung orientiert sich an Merkmalen wie Wirkung der Blüte, Duft, Wuchsform, Reichblütigkeit und Winterhärte. Das wichtigste Bewertungskriterium der ADR aber ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten. In der ADR-Rosen-Liste sind aktuell 157 Sorten enthalten – Gartenbesitzer finden darin Sorten aller Blütenfarben und Wuchsformen.