Wenn die Blumenwiese erstmal etabliert ist, zählt sie zu den genügsamsten Blumenbeeten. Mit den Jahren wird sie eigentlich nur noch schöner! Auch Überraschungen hält so eine bunte Wiese immer wieder bereit. Nur das Mähen darf nicht vergessen werden – ein- bis zweimal pro Jahr genügt. Wie genau Sie eine eigene Blumenwiese anlegen können, erfahren Sie hier.
Blumenwiese anlegen – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten
Noch vor einigen Jahren gehörten weitläufige Blumen- und Wildkräuterwiesen fest zum Landschaftsbild dazu. Die artenreiche Blumenwiese ist ein Kulturerzeugnis: Viehweiden oder Streuwiesen, die nur einmal im Jahr gemäht werden, entwickeln sich mit der Zeit zum mageren Trockenrasen. Heute sieht man sie leider seltener. Grund genug also, ein eigenes buntes Blütenparadies im Garten anzulegen!
Wenn Sie eine Blumenwiese anlegen, sind Ihnen tierische Besucher jedenfalls garantiert: Allerlei Insekten, aber auch Vögel oder Reptilien werden sich in Ihrer Wiese wohlfühlen. Selbst ein kleines Stückchen tut schon viel für die Artenvielfalt. Für uns Menschen ist das Blühspektakel außerdem ein Fest für alle Sinne.
Je nährstoffärmer und trockener der Standort ist, desto vielfältiger wird die Blumenwiese!
Die typische Wildblumenwiese wächst auf trockenem, mageren Boden. Entscheidend ist, dass es gut durchlässig ist, damit keine Staunässe entstehen kann. Schweres, verdichtetes Erdreich bietet keine gute Grundlage zum Anlegen einer Blumenwiese. Und auch der eigentlich so hoch geschätzte Kompost sollte in diesem Fall sparsam eingesetzt werden. Zur Bodenvorbereitung sollte stattdessen Sand eingearbeitet werden, um die Durchlüftung und den Wasserabfluss zu verbessern. Ist Ihr Boden sehr humos und nährstoffreich, kann sogar eine ganze Schicht sandigen Substrats auf dem Oberboden ausgebracht werden. Außerdem zu empfehlen: ein vollsonniger Standort!
Zwei Ausgangslagen eignen sich zum Anlegen einer Blumenwiese. Auf einem vorbereiteten Beet mit noch freiem Boden können Sie direkt mit der Aussaat beginnen. Alternativ lässt sich aber auch einen Teil der Rasenfläche Stück für Stück in eine Blütenoase verwandeln.
Wer es schnell und einfach möchte, kann sich einfach ein bis zwei Samentütchen mit einer Wildblumenmischung aus dem Gartenfachhandel besorgen. Sie können sich Ihre wilde Wiese aber natürlich auch selbst zusammenstellen, je nach Lust und Laune beziehungsweise Geschmack. Das Anlegen der Blumenwiese funktioniert im Prinzip ähnlich wie Rasensäen. Zur Vorbereitung können Sie eine dünne Schicht aus einem Sand-Humus-Gemisch ausbringen. Nach der Aussaat muss man das Saatgut dann erstmal gleichmäßig feuchthalten.
Wenn es nicht eilt, kann aber auch ein kleines Experiment aus dem vorbereiteten Beet werden. Überlässt man die zukünftige Wiese erst einmal sich selbst, kann das für interessante Überraschungen sorgen, was sich da so alles ansiedelt. Später kann immer noch eingegriffen werden, indem punktuell die gewünschten Blumensamen eingestreut werden. Durch das Abwarten erreicht man, dass zuerst eine große Vielfalt an Wildkräutern im Beet auftaucht. Allerdings ist es damit meist nicht getan, denn wie es in der Natur so ist, setzen sich mit der Zeit einige Arten durch, während andere zurückgedrängt werden.
Tipp: Damit die Blumenwiese ein vielfältiges, aber doch auch gleichmäßiges Bild ergibt, kann es in den ersten Jahren nötig sein, immer mal wieder unterstützend einzugreifen. Arten, die Überhand nehmen, werden eingedämmt und andere neu ausgesät.
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Ein Stück Rasen lässt sich ganz leicht und ohne viel Aufwand zur Blumenwiese umwandeln – und das ganz ohne Umgraben. Zwar ist etwas Geduld gefragt, doch mit der Zeit werden sich typische Blumenwiesenarten ganz von alleine etablieren. Zunächst wird einfach das Mähen für eine ganze Weile eingestellt. Sobald das Gras dann schon richtig hoch geworden ist, kürzt man es wieder ein. Wichtig dabei: Auch das Schnittgut entfernen! Im nächsten Jahr wird etwa zwei- bis dreimal gemäht, ungefähr ab dem dritten Jahr genügt auch noch ein- bis zweimal.
Extra-Tipp: Beim Anlegen der Blumenwiese können auch Blumenzwiebeln eingebunden werden. So sind früh im Jahr schon erste Farbtupfer zu sehen. Wie wäre es beispielsweise mit Krokussen, Wildtulpen oder Narzissen?
Wann mäht man eine Blumenwiese eigentlich? Das Abmähen beziehungsweise Schneiden der Wiese sollte immer erst dann erfolgen, wenn die Wildblumen und Gräser bereits ihre Samen streuen konnten. Soll zweimal im Jahr gemäht werden, sind Anfang Juli und Anfang September gute Anhaltspunkte.
Blumenwiesen kommen ohne Dünger und zusätzliche Bewässerung aus. Viel eher ist es wichtig, dass der Boden weiterhin schön mager ist und nicht irgendwann vernässt. Magerwiesenblumen versorgen sich über ihre tiefreichenden Wurzelsysteme selbstständig mit Wasser.
Das jährliche Mähen ist der entscheidende Schritt, damit die Blumenwiese eine Blumenwiese bleibt. Indem man das Schnittgut abträgt (das Heu kann zum Beispiel auf den Kompost oder für andere Beete als Mulchschicht dienen), entzieht man dem Boden Nährstoffe – perfekt für Trocken- und Halbtrockenrasenpflanzen! Außerdem verhindert das Mähen der Blumenwiese, dass sich Gehölzsämlinge ausbreiten können.
Das Anlegen einer Blumenwiese ist ein ständiger Prozess – wenn man möchte. Es lohnt sich auch, etwas zu experimentieren. Mit der Zeit werden Sie herausfinden, welche Arten sich bei Ihnen besonders wohlfühlen.
Für Bienen und Hummeln sind Wildblumenwiesen das reinste Paradies. Wer den eigenen Garten noch insektenfreundlicher gestalten möchte, kann zum Beispiel ein Insektenhotel bauen, Insektentränken aufstellen oder auch blütenreiche Staudenbeete anlegen!
Wir freuen uns auf Sie!
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