Wer chaotisch-schöne Wildpflanzungen einem akkurat getrimmten Beet vorzieht, wird sich über die Flockenblumen freuen. Sie sind nicht nur insektenfreundlich, sondern auch absolut trockenresistent und pflegeleicht. Haben die Sommerblüher ihr Interesse geweckt? Wir stellen Ihnen die schönsten mehrjährigen Arten für den Garten vor.
Als Flockenblumen bezeichnet man die Gattung Centaurea aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), die mehrere hundert Arten umfasst. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt vorwiegend in Europa sowie in Vorderasien und Teilen des Mittelmeerraums, wenige Arten stammen auch aus Nordamerika. Eine gewisse blaublütige Feldblume trägt zwar im Deutschen nicht den Namen ihrer Gattung, gehört aber gewiss zu den bekanntesten Arten – die Kornblume (Centaurea cyanus).
Ist die Flockenblume mehrjährig? Ja! Es lohnt sich, den Blick für weitere Arten der Flockenblumen zu weiten. Denn sie sind nicht nur allesamt pflegeleicht, sondern auch wunderschön und dazu mehrjährig.
Ist die Flockenblume winterhart? Auch hier kann die Gattung punkten. Flockenblumen sind winterhart und benötigen keinen zusätzlichen Winterschutz.
Ist die Flockenblume giftig? Nein, Flockenblumen sind nicht giftig.
Heimische Arten wie die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) und die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) kann man wildwachsend am Waldrand oder aber auf regelmäßig gemähten Wiesen entdecken. Im Sommer sind die hohen Blüten in purpur bis rosa nicht zu übersehen, denn sie reichen teilweise fast bis zur Hüfte. Dank des Wildstaudencharakters lassen sich mit ihnen reizvolle Beetarrangements kreieren. Des Blühens werden diese Flockenblumen jedenfalls so schnell nicht müde.
Flockenblumen für den insektenfreundlichen Garten
Sie passen nicht nur optisch hervorragend in naturnahe Pflanzungen: Flockenblumen sind auch die ideale Wahl für einen insektenfreundlichen Garten. Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen kann man beim Anfliegen der runden Blütenköpfe beobachten. Besonders wertvoll sind die Arten, die noch bis in den Herbst blühen, wenn das Nahrungsangebot für Insekten langsam knapper wird.
Tipp: Schneidet man die Stiele der verblühten Flockenblumen ab, können viele Arten im Frühherbst ein zweites Mal blühen.
Nomen est omen? In diesem Fall schon. Denn die Zwerg-Flockenblume hat ihren Artnamen „bella“ redlich verdient. Centaurea bella bleibt mit einer Wuchshöhe von etwa 20 Zentimetern zwar bescheiden, dafür besticht die zarte Staude mit ihren unterseitig silbrig glänzenden Blättern. Im Sommer wagt sie sich dann doch nochmal in die Höhe, wenn sie ihre Blüten in rosa auf langen Stielen gen Himmel streckt.
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Die Stauden säen sich fleißig selbst aus und können so immer wieder für Überraschungen sorgen, wenn sie im Frühjahr plötzlich am anderen Ende des Gartens auftauchen. Die Kaukasus-Flockenblume (Centaurea dealbata) geht noch einen Schritt weiter und bildet zusätzlich Ausläufer, mithilfe derer sie sich horizontal ausbreitet. Ihre Blüten ähneln denen ihrer Verwandten, sind aber zweifarbig – außen sind die Röhren kräftig purpur, im Inneren schneeweiß.
Tipp: Die Blüten der Flockenblume sind nicht nur im Garten bezaubernd, sondern machen sich auch als Schnittblumen hervorragend. Schneiden Sie die Blütenstiele am besten noch vor dem Aufblühen, dann halten sie sich ganz besonders lange in der Vase.
Sie mögen es lieber pompös? Dann ist womöglich die Riesen-Flockenblume (Centaurea macrocephala) etwas für Sie. Denn diese wächst äußerst imposant und kann bis zu 150 Zentimetern hoch werden. Die Knospen der großen Blüten ähneln zunächst Artischocken, bis sie schließlich knallig gelbe Blütenblätter zeigen. Diese Flockenblumen wachsen unter anderem im Kaukasus.
Berg-Flockenblumen (Centaurea montana) entstammen ebenfalls Gebirgsregionen, in Mittel- und Südeuropa. Die unter Naturschutz stehende Art wächst buschig und aufrecht. Außerdem trägt sie hübsche blau- bis violettfarbene Blüten und besitzt dunkle, grüne Blätter. Weil sie Höhenlagen gewöhnt ist, stellen Minusgrade kein Problem dar. Und überdies verträgt sie, anders als andere Arten, auch schattigere Standorte. Zahlreiche Sorten begeistern zudem mit ungewöhnlichen Farben.
Art | Wuchshöhe | Blüte | Bodenansprüche | Verwendung |
Centaurea scabiosa | 40 cm – 90 cm | purpur Juni – August | trocken bis frisch, durchlässig, eher humusarm | Blumenwiese, Bienenweide |
C. jacea | 30 – 60 cm | purpur Juni – September | trocken bis frisch, eher humusarm | Blumenwiese, Bienenweide |
C. bella | 15 – 20 cm | zartrosa Juni – August | trocken, durchlässig, steinig | Steingarten, Bienenweide |
C. dealbata | 50 – 80 cm | weiß, purpur Juni – Juli | durchlässig, trocken bis frisch | Gehölzrand, Bienenweide, Rabatten |
C. macrocephala | 120 – 150 cm | gelb Juli – August | frisch, nährstoffreich, durchlässig | Gehölzrand, Bienenweide, Rabatten |
C. montana | 40 – 60 cm | blau Mai – Juni | frisch, durchlässig, humos | Gehölzrand, Bienenweide, halbschattige Rabatten |
Den gelungenen naturnahen Garten zeichnet seine Lebendigkeit aus. Gerade weil das leicht Chaotische zugelassen wird, kann eine besondere Art der Harmonie entstehen. Die mehrjährigen Flockenblumen-Arten sind hierfür wie gemacht. Weist man ihnen dann noch ein sonniges Plätzchen zu, geben sie sich meist schon zufrieden. Zeitintensives Hegen und Pflegen erübrigt sich daher. Die Stauden sind unabhängig und breiten sich dankbar aus – wenn man sie denn lässt. Im Garten benötigen sie weder regelmäßiges Gießen noch häufige Düngergaben. Die meisten Arten freuen sich über frischen Boden, kommen aber auch mit Trockenheit klar, ohne die Köpfe hängen zu lassen. Der Griff zur Gießkanne wird lediglich auf sehr sandigen Böden ab und an nötig, da hier wenig Wasser gehalten wird.
Tipp: Sollten Ihnen die Flockenblumen doch mal über den Kopf wachsen, kann ein bodennaher Rückschnitt vor Samenreife die Ausbreitungsfreude etwas bremsen.
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