Allen Glockenblumen gemeinsam sind ihre wohlgeformten Blüten, deren Farbe immer irgendwo zwischen Violett und Blau liegt. Abseits davon sind die Glockenblumen aber erstaunlich vielfältig. Es existieren schätzungsweise zwischen 300 und 500 Arten. Darunter finden sich unterschiedliche Wuchsformen und -höhen, außerdem verschiedenste Standortansprüche. Hat es Ihnen die Glockenblume auch schon angetan? Dann haben wir eine gute Nachricht für Sie, denn für beinahe jeden Gartenstandort findet sich auch die passende Glockenblumen-Art. Wir helfen Ihnen, die richtige zu finden.
Unsere kleine Übersicht stellt Ihnen einige der schönsten Glockenblumen-Arten für die unterschiedlichsten Ansprüche vor. Die abgebildeten Blütezeiten und Wuchshöhen können dabei je nach Standort, Witterung sowie Temperatur abweichen.
Glockenblumen-Arten
Unter den Glockenblumen-Variationen ist nicht nur das typische blau-violette Farbspektrum zu finden, sondern auch wunderschöne weißblühende Sorten bestechen mit ihren eleganten Glockenblüten. Dazu zählen beispielsweise Campanula carpatica ‚Weiße Clips‘ oder die Campanula persicifolia ‚Alba‘. Die reinweißen Varianten verleihen jedem Beet eine edle Note.
So unterschiedlich das Erscheinungsbild der verschiedenen Arten, so vielfältig sind dementsprechend auch deren Standortbedürfnisse. Einige besiedeln vorwiegend Wälder und Wiesen, andere sind wiederum in Hochgebirgszonen zu finden. Für die meisten von ihnen können Sie mit einem durchlässigen, lockeren und frischen Gartenboden zwar nichts falsch machen – doch die eine mag es trockener, die andere vielleicht auch etwas nährstoffärmer. Der ideale pH-Wert bewegt sich entsprechend der Art ungefähr zwischen 8 und 10. Bei schweren Lehm- und Tonböden, in denen sich leicht Staunässe bildet, sind sich die Arten aber einig, denn die mögen sie alle gar nicht.
Sonne oder Schatten?
In Sachen Lichtverhältnisse sollten Sie sich vor dem Kauf über die jeweiligen Ansprüche der Glockenblumen-Art informieren. Denn auf der einen Seite lieben viele von ihnen die direkte Sonne (darunter Campanula carpatica, C. cochleariifolia, C. portenschagiana und C. glomerata). Andere bevorzugen hingegen ein absonniges oder halbschattiges Plätzchen, zum Beispiel Campanula latifolia oder C. persicifolia.
Glockenblumen pflanzen Sie am besten im Frühjahr, also je nach Witterung und Temperatur etwa zwischen März und April. Sand und Kompost sind sinnvolle Zugaben beim Pflanzen, denn sie verbessern die Bodenstruktur. Entfernen Sie außerdem grobe Steine, damit die Pflanzen ungehindert einwurzeln können.
Zu anderen Pflanzen sollten Sie dabei je nach Art einen Pflanzabstand zwischen 20 und 30 Zentimeter einplanen. Für Arten, die sich entsprechend rasch in die Breite vergrößern, darf es aber auch etwas mehr sein. Nachdem Sie die Pflanzen eingesetzt haben, drücken Sie die oberste Erdschicht vorsichtig an, damit keine Luftlöcher bleiben. Schließlich wird mit einem feinen Gießaufsatz angegossen.
Auch Schnecken finden jedoch Gefallen an den hübschen Glockenblumen. Anders als Gärtner*innen haben hungrige Schnecken es aber weniger auf die farbenfrohen Blüten, sondern vielmehr auf das für die Tiere sehr schmackhafte Laub abgesehen. Besonders niedrigwachsenden Arten macht der Schaden durch den Schneckenfraß oft schwer zu schaffen, weshalb ein Schneckenschutz angebracht werden sollte.
Die meisten Glockenblumen benötigen keine üppigen Nährstoffgaben. Eine jährliche Kompostdüngung ist dementsprechend völlig ausreichend. Manche reagieren sogar negativ auf zu viele Nährstoffe, zum Beispiel die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica).
Auch beim Gießen sollten Sie bedarfsgerecht vorgehen. Gelegentliches Wässern ist meist schon ausreichend. Bevor erneut gegossen wird, sollte die oberste Erdschicht abgetrocknet sein. Dagegen werden einige Arten sogar nur in Trockenperioden gegossen, wie etwa Campanula latifolia.
Greifen Sie auch bei Glockenblumen in Topfkultur auf ein lockeres, am besten sandig-humoses Substrat zurück, das genügend Wasser halten kann ohne Staunässe entstehen zu lassen. Außerdem muss unbedingt ein Wasserabzugsloch vorhanden sein. Etwas Kies oder Blähton am Topfboden bilden eine zusätzlich eine Drainageschicht. Während der Wachstumsperiode sollten Sie die Pflanzen gleichmäßig feucht halten und Verblühtes zeitnah entfernen, um möglichst lange an der Blütezeit Freude zu haben. Topfpflanzen sollten außerdem frostfrei überwintern.
Im Winter ist ein Kälteschutz durchaus sinnvoll, denn nicht alle Glockenblumen sind zuverlässig winterhart. Neben den hierfür oft verwendeten organischen Materialien wie Reisig oder Laub, kann man die Beete dabei auch einfach mit einer Schicht Kompost bedecken. So schützen Sie die Glockenblumen vor Frost und Fäulnis, außerdem verbessert der Kompost ganz nebenbei die Bodenstruktur.
Ihre wohlgeformten Glockenblüten in unterschiedlichsten Blautönen machen die Campanula-Arten zu liebenswürdigen Pflanzen, die jedes Beet verschönern. Ganz besonders erfreulich sind dabei ihre langen Blütezeiten. Besonders die kleinen, polsterbildenden Sorten entwickeln sich sogar oftmals zu ganzen Blütenteppiche, an denen man sich gar nicht satt sehen kann.
Glockenblumen lassen sich zudem auf vielfältige Arten in den Garten integrieren, sei es in Balkonkästen, zwischen Blütenwiesen, im Steingarten oder auch als Bodendecker unter Laubgehölzen. Man hat es also mit echten Garten-Allroundern zu tun.
Die hübschen Blühstauden machen sich nicht nur hervorragend in gemischten Staudenpflanzungen, sondern sind unter anderem auch beliebte Pflanzpartner für Rosen. Denn die blauen Blüten schaffen wahrlich schöne Kontraste zur breiten Farbpalette der Rosensorten. Im Staudenbeet kann man sie beispielsweise mit Rittersporn (Delphinium), Frauenmantel (Alchemilla mollis), Akeleien (Aquilegia), Silberkerzen (Actaea) oder Iris-Arten kombinieren. Im Steingarten oder an Trockenmauern kommen sie hingegen mit Thymian (Thymus), Hornkräutern (Cerastium), Nelken (Dianthus) oder horstbildenden Gräsern (zum Beispiel Festuca ovina) besonders gut zur Geltung.
Viel Spaß beim Gestalten!
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