Mit seinen weichen Blütenähren, die optisch an kleine Bürsten erinnern, und den wohlgeformten Horsten bereichert das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) Pflanzungen aller Art. Das winterharte Ziergras aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) erzielt überall eine große Wirkung und erweist sich dabei als recht pflegeleicht.
Lampenputzergras – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Das Lampenputzergras (oder Federborstengras) gehört zu den anmutigsten Ziergräsern überhaupt. Mit seinem lockeren Wuchs und den hübschen Blütenständen setzt es tolle Akzente in bunten Beeten. Der üppige, sommergrüne Blatthorst der mehrjährigen Staude besteht aus bogig überhängendem Laub, über dem im Spätsommer die attraktiven Blütenwalzen erscheinen. Die Herbstfärbung ist häufig goldorange mit einem rötlichen Schimmer. Selbst in der kalten Jahreszeit hat das Gras noch einen hohen Zierwert – bei Raureif und Schnee kann es sogar zu einem kleinen Kunstwerk werden.
Das Federborstengras hat seine Naturstandorte in Ostasien und Westaustralien. Als „Warm-Season-Gras“, das in den Savannen zuhause ist, lässt es sich mit dem jährlichen Neuaustrieb etwas Zeit. Ende Juli erscheinen dann die zartrosa überhauchten Blüten, die nach und nach einen gelblichen bis rotbraunen Ton annehmen und besonders im Sonnenlicht einen bezaubernden Anblick bieten.
Eine große Sortenauswahl bietet verschiedene, reizvolle Aspekte. Manche Vertreter können stattliche Wuchshöhen von über einem Meter erreichen. Es gibt auch Miniatur-Ausgaben von Pennisetum alopecuroides, zum Beispiel ’Little Bunny’.
Beliebte Lampenputzergräser
Das Lampenputzergras benötigt einen sonnigen, geschützten Standort mit einem durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Zu viel Wurzeldruck von Gehölzen mag das Ziergras nicht. Der pH-Wert liegt idealerweise im neutralen Bereich. Schwere Böden sollten Sie vor der Pflanzung mit Sand auflockern. Magere Sandböden verbessern Sie mit einer strukturstabilen Pflanzerde oder gut verrottetem Kompost.
Die kompakt bleibenden Sorten eignen sich auch für die Trog- und Kübelbepflanzung ab 10 Liter Erdvolumen. Der Zwerg-Lampenputzergras ‘Little Bunny’ findet bereits in einem 3-Liter-Topf ausreichend Platz.
Pflanzen Sie das Ziergras am besten im Frühjahr, sodass es sich vor der Blütezeit gut etablieren kann. Lockern Sie die Erde tiefgründig – eine Drainageschicht aus Kies oder Sand verhindert bei schweren, lehmigen Böden eine Vernässung. Wässern Sie das Ziergras anschließend gründlich. Bei einem vollsonnigen Standort sollten Sie in der Folgezeit darauf achten, dass der Boden nicht austrocknet – eine vorübergehende Trockenheit tolerieren nur ältere Exemplare. Zur Verminderung der Verdunstung kann eine Schicht Kompost oder Mulch ausgebracht werden.
Ein Federborstengras erweist sich als recht pflegeleicht. Bei einer Kübelhaltung sollten Sie allerdings regelmäßig gießen, auch im Freiland darf die Erde nicht vollständig austrocknen. Der Nährstoffbedarf von Pennisetum alopecuroides ist moderat. Im Garten freut sich das Gras über einen organischen Dünger im Frühjahr. Wird es im Topf kultiviert, verwenden Sie in der Wachstumszeit hin und wieder einen Flüssigdünger.
Führen Sie erst im Frühling (nach dem letzten Bodenfrost) einen Rückschnitt durch, denn die abgestorbenen Halme sind im Winter ein natürlicher Schutz vor Kälte und Nässe. Schneiden Sie die dürren Pflanzenteile eine Handbreit über dem Boden ab.
Im April wäre auch der richtige Zeitpunkt, um eine Vermehrung oder Verjüngung vorzunehmen. Das Ziergras vergreist nämlich leicht und wird dann etwas blühfaul. Aus diesem Grund sollten Sie es alle drei bis vier Jahre teilen. Hierfür graben Sie die Staude mit dem Spaten aus und pflanzen die Teilstücke an anderer Stelle wieder ein.
In rauen Lagen empfiehlt es sich, das Gras vor Frost zu schützen. Dafür legen Sie im Herbst Reisigzweige von Tannen oder Fichten großzügig um die Pflanze aus.
Ein Lampenputzergras im Kübel sollte kühl, aber möglichst frostfrei überwintern. Im Winterquartier kann es bereits im Herbst zurückgeschnitten werden. Ab Ende April bezieht die Pflanze dann wieder ihren geschützten Platz im Freien. Wird der Topf oder Kübel ausreichend isoliert, zum Beispiel mit Vlies und Noppenfolie, und die Erde mit Reisig gut bedeckt, kann er auch im Freien verbleiben. Von Zeit zu Zeit sollten Sie auch im Winter zur Gießkanne greifen, damit der Wurzelballen im Gefäß nicht völlig austrocknet.
Ob in sonnigen Rabatten, im Kiesbeet oder Steingarten: Erhält das Lampenputzergras genügend Raum für seine Entfaltung, erzeugt es überall eine schöne Optik. Es kommt sowohl in der Einzelstellung wunderbar zur Geltung als auch in einer Pflanzgruppe. Dort sorgt es für floral-schwingende Bilder und spielt insbesondere in der Kombination mit farbstarken Stauden oder Sommerblumen seine Leichtigkeit aus. Harmonische Inszenierungen ergeben sich beispielsweise mit Rudbeckia, Phlox, Mädchenaugen, Astern und Dahlien. Auch Rosen sind als Partner bestens geeignet.
SABINE FAASS
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