Leitstauden sind das Rückgrat einer Pflanzung. Zur Blütezeit und auch lange danach sorgen sie mit ihrer auffälligen Gestalt für Struktur und bestimmen den Charakter des Beetes.
Blütenpracht von April bis Oktober – so überzeugt ein gut geplantes Staudenbeet. Doch das ist nur die halbe Miete. Damit Blütenfarben und -formen auch richtig zur Geltung kommen, braucht Ihr Beet Struktur. Hier hat es sich bewährt, die Pflanzen nach Leitstauden, Begleitstauden, Füllpflanzen, Bodendeckerstauden sowie Zwiebel- und Knollenpflanzen zu ordnen und zu verwenden.
Das Augenmerk soll dieses Mal auf die Leitstauden gelenkt werden. Sie bilden das Gerüst der Pflanzung, weshalb man sie manchmal auch Gerüstbildner nennt. Leitstauden sind deutlich gößer als ihre Begleiter und blühen sehr lange. Weil sie sich zudem durch auffällige Blütenfarben, -formen oder außergewöhnlichen Wuchs auszeichnen, bestimmen sie den Charakter einer Pflanzung.
Idealerweise sind sie sehr standfest. Im Herbst, wenn im Garten die bunte Blütenpracht langsam vergeht, gewinnen sie damit zunehmend an Bedeutung. Ob Stauden mit bizarren Frucht- und Blütenständen oder üppige, meist aufällig gefärbte Gräser. Ihre Hauptrolle im Beet ist augenfällig.
Viele Leitstauden zeigen bis in den Winter verblüffendes Stehvermögen. Raureif- überzogen oder schneehäubchenbedeckt, verzaubern sie uns mit ihrer aparten Schönheit. Schneiden Sie die abgeblühten Stauden und Gräser also nicht schon im Herbst zurück. Sie verpassen etwas!
Eine Leitstaude par excellence ist die Schafgarbe (Achillea filipendula). Besonders überzeugt die goldgelbe Sorte ‘Parker’. Sie ist standfest und robust, blüht von Juni bis August, und ihre Blütenstände sind noch im Winter schön anzusehen.
Pflanzen mit gerüstbildendem Charakter sind außerdem Agastachen, Stauden-Sonnenblumen, Silberkerzen, Sonnenbraut, Raublatt- und Glattblatt-Astern, Fackellilien, Blaustrahlhafer, Riesen-Segge und Blaues Pfeifengras.
In größeren Beeten werden Leitstauden einer Art beziehungsweise Sorte mit einigem Abstand wiederkehrend verwendet. Auf kleineren Flächen kann man sie auch solitär einsetzen. Ihr Anteil in einer Pflanzung sollte bei 10 bis 15 Prozent liegen.
Zu den Leitstauden kombinieren Sie die Begleiter. Das sind mittelhohe Stauden mit zurückhaltender Erscheinung. Im Jahresverlauf sorgen sie für wechselnde Pflanzenbilder. Zusammen mit den Bodendeckern machen sie den überwiegenden Mengenanteil im Beet aus.
Füllpflanzen, die in der Regel kurzlebig sind, schließen vorrübergehend die Lücken im Beet – entweder durch Selbstaussaat oder gezielt ausgesät. Denken Sie außerdem an Zwiebel- und Knollenpflanzen. Die wirken zwar nur wenige Wochen, sind aber wichtig für den Frühjahrsaspekt.
Monica Lietzau