Die beliebten Kissenprimeln sind fröhliche Frühlingsboten auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Vorgarten. In der großen Familie der Primelgewächse (Primulaceae) gibt es aber noch viele weitere Arten, die zum Gestalten einladen.
Etliche der mehr als 500 Primelarten sind gartentaugliche Gesellen oder wurden es – dank der Arbeit fleißiger Züchter. Primeln kommen in vielen Regionen der Nordhalbkugel vor, etwa die Hälfte aller Arten wächst in China. So mannigfaltig ihre Verbreitung ist, so unterschiedlich sind dementsprechend auch ihre Ansprüche an den Standort. Was viele nicht wissen: Die Mehrzahl der Primeln sind winterharte Stauden, die nur wenig Pflege benötigen. Meist gedeihen sie im Beet ebenso gut wie im Topf.
Wenn der Frühling kommt, ist die Sehnsucht nach einem bunten Farbenreigen groß. Wie gut, dass dann Kissenprimeln (Primula vulgaris-Hybriden) mit ihrer regenbogengleichen Farbpalette allerorten im Angebot sind! Ihre fünfzähligen Blüten leuchten auf der Fensterbank oder übermitteln einen fröhlichen Willkommensgruß in Haustürnähe.
Primula vulgaris-Hybriden mögen grundsätzlich einen mäßig hellen bis halbschattigen Standort. Gerne stehen sie etwas kühler und schätzen deshalb auch im Haus eine Raumtemperatur von etwa 15 Grad Celsius. Nach dem Verblühen sind sie keineswegs eine Wegwerfware, da sie durchaus den Winter im Garten überstehen können! Kissenprimeln in Töpfen sollten Sie an einem hellen Ort kalt, aber frostfrei, überwintern.
Nostalgisch wirkende Primula-Vertreter wie zart bepuderte Aurikeln (P. auricula-Hybriden) oder auch die blühgewaltigen Becher-Primeln (P. obconica) lassen sich in Gefäßen und auf Etageren ebenfalls charmant in Szene setzen. Die wintergrünen Aurikeln existieren in unzähligen Farben und Formen – mit und ohne „Bemehlung“ der Blüten. Manche Sorten behaupten sich hervorragend im Steingarten. Sie gedeihen am besten an einem leicht sonnigen Standort, jedoch ohne direkte Mittagssonne. Dort möchten sie vor Winternässe gut geschützt werden – sie benötigen also dringend einen durchlässigen Boden.
Doch auch in Pflanzgefäßen erweisen sich Primula auricula-Hybriden als nässeempfindlich. Daher sollten Sie die Feuchtigkeit regelmäßig kontrollieren und ein lockeres Substrat mit einem mineralischen Anteil verwenden. Topf-Aurikeln können Sie problemlos auf dem Balkon oder der Terrasse überwintern, sofern sie nicht heftigen Kahlfrösten ausgesetzt werden.
Die liebenswerten „Himmelsschlüssel“ (Primula veris) entfalten in der Frühlingssonne ihre gelb leuchtenden Blüten. Ihr besonderes Merkmal sind die orangefarbenen Flecken, welche sich am Schlund der Kronblätter befinden. Echte Schlüsselblumen gedeihen in der Natur auf kalkhaltigen, frischen Wiesen. Im Garten passen sie sehr gut in naturnahe Pflanzungen.
Hohe Schlüsselblumen (Primula elatior) besitzen etwas größere, zart duftende Blüten mit goldgelbem Schlund. Sie wachsen auf lockerem Lehmboden mit reichlich Humusauflage in lichten Laubwäldern, deshalb eignen sie sich daher bestens für Gehölzunterpflanzungen.
Die gelbe Alpen-Aurikel (Primula auricula) ist eine Bewohnerin der Kalk-Alpen und somit eine Zierde im Steingarten. Allerdings sollte sie an ihrem Gartenstandort nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden.
Manche Primeln kommen in Teichnähe oder Feuchtbeeten bestens zur Geltung. Dabei werden nicht alle Vertreter ihrem Ruf als Frühblüher gerecht – Etagenprimeln zeigen ihre Pracht erst im Mai oder Juni.
Das sind die Top-Themen: