Verschiedene Arten der Silberkerze bereichern die Zeit zwischen Sommer und Herbst mit ihrem schweren, süßlichen Duft. Der ist zwar nicht für jeden etwas … doch Insekten werden in jedem Fall davon angelockt. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge tummeln sich emsig um die filigranen Blütenstände. Man fragt sich, weshalb die elegante Staude noch eher unbekannt ist. Hier klären wir alles Wichtige zu Pflanzung und Pflege.
Für Berufs- wie Hobbygärtner*innen kommt es nicht selten zu Verwirrung, wenn sich in der Botanik neue Erkenntnisse auftun und alte Gewissheiten über die Verwandtschaften der Arten ins Wanken geraten. Dann ändern sich nämlich auch die botanischen Namen der Pflanzen. So geschehen ist das auch bei der Silberkerze: Ursprünglich wurden sie mit Cimicifuga als eigene Gattung aufgeführt, inzwischen fasst man sie aber mit den Christophskräutern (Actaea) zusammen. Bis sich die Änderungen überall durchsetzen, dauert es aber eine Zeit. Viele Gärtnereien verwenden auch bewusst noch den alten Namen. Die wichtigsten Arten lassen sich nach ihren Blütenzeiten unterscheiden:
Juli-Silberkerze, auch Traubensilberkerze genannt (Actaea racemosa)
August-Silberkerze (A. cordifolia)
September-Silberkerze (A. ramosa)
Oktober-Silberkerze (A. simplex)
Silberkerzen sind mehrjährige Stauden, die je nach Art und Sorte zwischen 100 und 200 Zentimetern in der Wuchshöhe erreichen können. Im Boden befinden sich die Rhizome der Pflanzen, also ihre unterirdisch wachsenden Sprossachsen. Sie dienen als Speicherorgan und zur Ausbreitung.
Die Blätter der Silberkerzen besitzen in der Regel einen dunklen Grünton und sind dekorativ, drei- bis fünflappig oder gefiedert. Die Stauden bilden aufrechte Blütenkerzen – meistens reinweiß oder cremeweiß, aber je nach Sorte auch rosa angehaucht (zum Beispiel ‘Pink Spike‘ oder ‘Chocoholic‘).
Ein besonderer Hingucker ist Actaea simplex ‘Brunette‘ mit ihrem gefiederten schwarz-roten Laub und ebenfalls leicht rosafarbigen Blütenständen. Nach der Blüte bilden sich die kleinen Balgfrüchte aus.
Insekten bestäuben die feinen Einzelblüten.
[Foto: AdobeStock_Perovskia]
Und im Herbst reifen die Samenstände aus.
Silberkerzen mögen humose und nährstoffreiche Gartenböden. Außerdem bevorzugen sie den Halbschatten und eher kühle Standorte. A. cordifolia ist hier die robuste Ausnahme, für die auch sonnige Lagen in Frage kommen.
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Doch selbst am idealen Standort gilt für Gärtner*innen: Bringen Sie etwas Geduld mit, denn die Stauden benötigen eine Weile, bis sie richtig angekommen sind und sich voll entfalten können. Dann werden sie aber von Jahr zu Jahr größer und vitaler.
Im Sommer heißt es: gießen, gießen, gießen! Silberkerzen mögen frischen bis feuchten Boden. Und in Trockenzeiten wird der Wassernachschub dann natürlich umso wichtiger. In der Sommerhitze leidet zuerst das Laub. Nach ersten schlappen Blättern zeigen sich auch schnell Vertrocknungen. Als Dünger eignet sich reifer Kompost, ein- oder zweimal jährlich.
Tipp: Zwischen Juli und August ist der Bedarf am höchsten. Auch für den Sommerurlaub sollte daher für die Silberkerze eine Möglichkeit zur Bewässerung gegeben sein.
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Silberkerzen können im Frühjahr durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge vermehrt werden. Mit der Teilung sollten Sie aber warten, bis die Stauden wirklich gut angewachsen und am Standort etabliert sind.
Wenn Standort und Pflege passen, müssen Sie sich nicht vor Krankheiten oder Schädlingen an der Silberkerze fürchten. Die gesunden Pflanzen sind sehr widerstandsfähig. Auch Nacktschnecken statten der Silberkerze für gewöhnlich keinen Besuch ab.
An schattigen oder halbschattigen Plätzen im Garten leuchten die Blütenstände der Silberkerze wunderschön. Wenn Sie mehrere Arten kombinieren, können Sie die Blütezeit ausdehnen. Denkbar ist auch ein Standort in Wassernähe. Dort ist der Boden feucht und die Silberkerze fühlt sich wohl.
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