Nur die Harten kommen in den Garten. Und in diesem Fall sogar: nur die Härtesten. Wir haben unter den absolut winterharten Stauden aus den Winterhärtezonen 1 und 2 einige besondere Schmuckstücke für Sie ausgewählt. Außerdem erfahren Sie in diesem Artikel alles Wichtige zur Einteilung der Zonen und inwieweit man diese in die Staudenplanung miteinbeziehen kann.
Karten, auf welchen die verschiedenen Winterhärtezonen der Erde verzeichnet sind, geben Auskunft darüber, wie kalt es durchschnittlich in einer Gegend werden kann. Dementsprechend haben mittlerweile auch viele Staudengärtnereien ihr Staudensortiment in Winterhärtezonen unterteilt (meist 11 Zonen). Jeder Zone ist dabei ein Temperaturbereich zugeordnet, der die für eine Region möglichen Tiefsttemperaturen angibt. In Deutschland sind die Zonen 6 (-23,4 bis -17,8°C), 7 (-17,8 bis -12,3°C) und 8 (-12,3 bis -6,7°C) vertreten. Das bedeutet, dass prinzipiell alle Stauden, die der Winterhärtezone 8 oder darunter zugeordnet sind, in Deutschland zu den winterharten Stauden gezählt werden.
Winterhärtezonen als Orientierungshilfe
Für Luft- und Bodentemperatur ist nicht ausschließlich die geografische Lage entscheidend. Viele andere Faktoren haben darauf Einfluss. Sogar im eigenen Garten kann es Unterschiede geben – freie Flächen sind beispielsweise frostgefährdeter als geschützte Stellen in Hausnähe.
Und nicht zuletzt können Sie natürlich auch mit Winterschutz-Maßnahmen die Überlebenschancen ihrer Stauden maßgeblich verbessern.
Die Winterhärtezonen sind demnach zwar von hoher Bedeutung, bieten aber letzten Endes auch nur eher grobe Anhaltspunkte für die Staudenplanung. Unsere sechs winterharten Gartenstauden sind so hart im Nehmen, dass Sie im nächsten Winter garantiert nicht um sie bangen müssen.
Niedrige Stauden eignen sich hervorragend als Verschönerung für Wegränder, denn in den vorderen Beetreihen formen sie einen harmonischen Übergang. Viele der winterharten Polsterstauden sind zudem pflegeleicht und benötigen keinen Winterschutz.
Hohe Stauden mit Wuchshöhen von 100 Zentimetern oder mehr nennt man in der Gartengestaltung auch Gerüst- oder Leitstauden. Am besten setzt man sie jeweils in Dreiergruppen über das Beet verteilt, um der Bepflanzung Struktur zu verleihen.
Ohnehin ist das Staudensortiment für sonnige Standorte riesig. Zahlreiche Prachtstauden, aber auch Wildblumen oder Sukkulenten zählen in diese Kategorie.
Aber auch für den Halbschatten lassen sich winterharte Staudenbeete arrangieren. Dabei muss es nicht nur verschiedenen Farnarten und grünen Blattschmuckstauden bleiben – so schön sie auch sind. Denn auch viele Blütenstauden fühlen sich bei spärlichem Lichteinfall wohl.
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Botanischer Name: Rhadiola rosea
Winterhärtezone: Z1
Standort: sonnig
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Rosenwurz wird als Holarktis bezeichnet. Dieses Areal schließt den Großteil der nördlichen Hemisphäre ein. Als Pflanze, die damit sogar bis in arktische Gefilde vorgedrungen ist, hat sich die Rosenwurz ihren Status als winterharte Staude redlich verdient.
Ihren Namen verdankt die Gebirgspflanze dem Geruch ihres Wurzelstocks. Schneidet man diesen an, liegt schnell darauf ein hauchzarter Rosenduft in der Luft. Ihre graugrünen, unverzweigten Triebe wirken fast sukkulent. Spitze Blätter und gelbe, rundliche Blütenstände verleihen der Rosenwurz ein robustes und dennoch attraktives Aussehen.
Die Gebirgspflanze eignet sich für sonnige, nicht zu nährstoffreiche und nicht zu trockene Standorte. Sie benötigt außerdem steinigen bis felsigen Boden – am besten nährstoffreich und mit leicht saurem pH-Wert.
Botanischer Name: Arctanthemum arcticum
Winterhärtezone: Z1
Standort: sonnig
Auch die Grönland-Margerite entstammt der arktischen Zone. Kälte und Frost können der Schönheit aus dem Norden also nichts anhaben. Eine Schwäche hat sie dennoch: Bei langanhaltender Staunässe verkümmert sie oft. Durchlässiger Boden ist darum ein Muss, am besten mit sandigen Bestandteilen – allerdings dennoch humos und nährstoffreich.
Neben ihrer ausgesprochenen Winterhärte zählt aber auch die späte und üppige Blüte zu ihren Stärken. Zwischen September und Oktober reckt Arctanthemum arcticum ihre strahlenförmigen Blütenköpfe der Sonne entgegen. Gemeinsam mit zahlreichen schwirrenden Besuchern verlängert sie so außerdem jeden Sommer. Die winterharte Staude eignet sich für die verschiedensten Pflanzkompositionen, zum Beispiel in Staudenrabatten und bunten Wiesen.
Botanischer Name: Polemonium caeruleum
Winterhärtezone: Z2
Standort: sonnig bis halbschattig
Die blaublühende Himmelsleiter kommt in Sibirien, Teilen Europas, dem Kaukasus und Asien vor. Auch in Deutschland ist sie heimisch, weshalb sie sich besonders gut für naturnahe Pflanzungen eignet, beispielsweise in Bauerngärten. Ihr natürliches Habitat sind Auwälder, frische Wiesen oder Flure, aber auch Bäche und Flussläufe. Im Garten fühlt sie sich in Teichnähe oder unter Gehölzen wohl.
Die aufrechten Blütenstände strecken sich stolz in die Höhe und präsentieren sich meist von Juni bis Juli. Dabei werden sie oft von zahlreichen Insekten umschwirrt und bringen Leben in den sommerlichen Garten.
Botanischer Name: Geum triflorum
Winterhärtezone: Z1
Standort: sonnig bis absonnig
Nelkenwurz-Arten sind weit verbreitet. Sowohl in Europa als auch in Südafrika, außerdem in Nord- und Südamerika sind Exemplare vorzufinden. Das Herkunftsgebiet von Geum triflorum liegt im Westen der USA sowie in mittel- und westkanadischen Gebieten. In den kanadischen Provinzen British Columbia und Alberta herrscht ein kontinentales Klima, weshalb die Dreiblütige Nelkenwurz dort meist rauen Wintern standhalten muss.
Ganz entzückend sind die rötlichen Glockenblüten, welche die Nelkenwurz zwischen Mai und August schmücken. Aus ihnen gehen schließlich charakteristische Samenstände hervor, die an kleine Haarschöpfe erinnern.
Steinige und durchlässige Böden bieten den kleinbleibenden Stauden außerdem ideale Wachstumsbedingungen. Die Dreiblütige Nelkenwurz trotzt nicht nur Eiseskälte, sondern übersteht auch trockene und heiße Sommer unbeschadet. Man kann sie zum Beispiel als Bodendecker einsetzen oder auch in abwechslungsreiche Steingartenpflanzungen integrieren.
Botanischer Name: Achillea millefolium
Winterhärtezone: Z2
Standort: sonnig
Die Gewöhnliche Schafgarbe wird auch Gemeine Schafgarbe oder Wiesen-Schafgarbe genannt. Sie ist eine auch in Deutschland heimische Wildstaude, außerdem eine traditionelle Heilpflanze. Die Art war ursprünglich in Europa, Asien und Amerika anzutreffen, heute ist sie aber beinahe weltweit verbreitet.
Das fein gefiederte Laub und die langen Stiele sind dezent und lassen sich daher hervorragend in wild anmutende Blumenwiesen einbinden. Bienen und andere Insekten profitieren außerdem von der langen Blütezeit der Schafgarbe. Das schwebende, weiße Blütenmeer zeigt sich zuerst im Juni und kann teilweise noch bis in den September anhalten.
Die Gewöhnliche Schafgarbe bevorzugt einen mageren und steinigen bzw. sandigen Gartenboden. Außerdem sollte er gut durchlässig sein, damit keine Staunässe entstehen kann.
Botanischer Name: Dryopteris filix-mas
Winterhärtezone: Z2
Standort: halbschattig bis schattig
Der Wurmfarn ist auf fast allen Kontinente der Erde vertreten. Er ist eine typische Waldstaude und wächst dementsprechend häufig im tiefen Unterholz oder lichten Schatten von Bäumen. Aber auch das ein oder andere Gebirge hat die Art erklommen.
Er zählt nicht nur zu den ganz besonders winterharten Stauden, sondern ist auch einer der anpassungsfähigsten und tolerantesten Farne. Aus kleinen, eingerollten Blattschnecken entfaltet er dann seine sattgrünen Wedel, die bis zu 130 Zentimetern hoch werden. Diese stattliche Erscheinung ist eine tolle Ergänzung für Schattenbeete mit frischem Gartenboden.
Die Auswahl an winterharten Stauden ist zwar groß, doch vielen anderen Pflanzen bekommt Frost leider nicht gut. Daher haben wir Tipps für Sie gesammelt, wie Sie Ihren Garten winterfest machen.
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