Die Einteilung in Winterhärtezonen kann bei der Gartenplanung helfen, denn sie geben Aufschluss über die Frostverträglichkeit Ihrer Pflanzen. So lassen sich gezielt Pflanzen auswählen, die gut an die Temperaturen in Ihrer Region angepasst sind. Hier lesen Sie, was Sie dabei beachten müssen.
Die Winterhärtezonen (oft mit WHZ abgekürzt) kennzeichnen alle Gebiete der Erde entsprechend ihrer mittleren jährlichen Minimumtemperaturen. Die Gebiete werden also anhand ihrer klimatischen Bedingungen unterschieden – man spricht hier auch von Klimaklassifikation.
Die Einteilung gilt als internationaler Standard in der Beurteilung der Frosthärte von Gewächsen. Solche Pflanzenarten, die den üblichen Minustemperaturen eines Gebiets im Winter standhalten, werden dementsprechend als winter- oder frosthart bezeichnet. In der jeweils den Pflanzen zugeteilten Zone besteht also eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie den Winter im Freiland ohne Schäden überstehen.
Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (US-Department of Agriculture), kurz USDA, hat im Jahr 1990 erstmals eine Karte für die Winterhärtezonen der USA herausgegeben, 2012 wurde die Zonierung dann neu erstellt. Die Temperaturwerte werden außerdem auch weiterhin stetig angepasst. Unterschieden werden dabei 13 Zonen, jeweils wiederum unterteilt in a und b, um eine genauere Aufgliederung zu gewährleisten.
Es wird wärmer in Europa. Dank einer großen Menge an Wetterdaten konnte jüngst gezeigt werden, dass die ursprüngliche Einteilung der Winterhärtezonen einer Aktualisierung bedarf. Die überarbeitete Winterhärtezonenkarte wurde von der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft veröffentlicht. Hierfür wurden die Zonen für Europa nun mittels Halbzonen genauer ausdifferenziert. Außerdem zeigt die Karte Verschiebungen der Zonen im Zeitraum von 1991 bis 2020 auf.
Und wie steht es um die Winterhärtezonen in Deutschland? In Deutschland sind laut der aktualisierten Karte nun die Winterhärtezonen von 7a bis 9a vertreten.
Winterhärtezone | Temperaturbereich* |
1a | –51,1 bis –48.3 °C |
1b | –48,3 bis –45,6 °C |
2a | –45,6 bis –42,8 °C |
2b | –42,8 bis –40 °C |
3a | –40 bis –37,2 °C |
3b | –37,2 bis –34,4 °C |
4a | –31,7 bis –28,9 °C |
4b | –31,7 bis –28,9 °C |
5a | –28,9 bis –26,1 °C |
5b | –26,1 bis –23,3 °C |
6a | –23,3 bis –20,6 °C |
6b | –20,6 bis –17,8 °C |
7a | –17,8 bis –15 °C |
7b | –15 bis –12,2 °C |
8a | –12,2 bis –9,4 °C |
8b | –9,4 bis –6,7 °C |
9a | –6,7 bis –3,9 °C |
9b | –3,9 bis –1,1 °C |
10a | –1,1 bis 1,7 °C |
10b | 1,7 bis 4,4 °C |
11a | 4,4 bis 7,2 °C |
11b | 7,2 bis 10 °C |
12a | 10 bis 12,8 °C |
12b | 12,8 bis 15,6 °C |
13a | 15,6 bis 18,3 °C |
13b | 18,3 bis 21,1 °C |
Die Karte der Winterhärtezonen kann als sinnvolle Planungshilfe bei der Pflanzenauswahl dienen. Zusätzlich bieten die Zonen auch gute Anhaltspunkte darüber, welche Pflanzen im Garten vielleicht einen Winterschutz benötigen.
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Beachten Sie allerdings auch das Kleinklima ihres jeweiligen Standortes. Das können die Winterhärtezonen nämlich nicht abbilden. Für Luft- und Bodentemperatur sind immer auch weitere Faktoren abseits der geografischen Lage entscheidend. So liegen beispielsweise die Temperaturen in der Stadt meist höher als die des Umlands. Unterschiede kann es aber auch schon innerhalb eines einzigen Gartens geben: Freie Flächen sind beispielsweise mehr der Kälte ausgesetzt als windgeschützte Standorte. Hauswände und Mauern speichern hingegen Wärme und können so den Einfluss strenger Fröste etwas abmildern.
Doch auch bereits bei einer einzelnen Pflanze kann die Frosttoleranz variieren. So spielen zum Beispiel auch die Bodenverhältnisse sowie die Wasser- und Nährstoffversorgung eine Rolle.
Vorsicht bei Kübelpflanzen
Der Wurzelballen ist bei Kübelpflanzen nochmal deutlich kälteexponierter als bei ausgepflanzten Gewächsen. Rechnen Sie daher eher etwas großzügig mit der nächst höheren Zone, um Frostschäden zu vermeiden.
Pflanzenarten sind meist für die klimatischen Bedingungen von fünf oder mehr Winterhärtezonen geeignet. Sollten Sie eine Pflanze in den Garten setzen wollen, die es im Winter eigentlich etwas wärmer benötigt, können Sie die Überlebenschancen aber auch noch mit anderen Maßnahmen erhöhen. Zum Beispiel kann es schon helfen, einen besonders geschützten Standort im Garten auszuwählen: windgeschützt hinter größeren Bäumen oder in der Nähe einer Hauswand. In Mulden ist die Temperatur stattdessen meist etwas kühler.
Reicht es nicht aus, einen günstigen Standort für die Freilandpflanzen zu wählen, hilft nur noch ein Winterschutz: Geeignete Maßnahmen sind unter anderem das Abdecken des Wurzelbereichs mit kältedämmendem Material (beispielsweise Laub, Reisig oder Stroh) oder das Einwickeln der oberirdischen Zweige mit lichtdurchlässigem Pflanzenvlies.
Empfindliche Kübelpflanzen, die nicht für die regionale Winterhärtezone gemacht sind, räumt man am besten in ein frostfreies Winterquartier, beispielsweise ein Gewächshaus oder einen Wintergarten.
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