Es ist nicht verwunderlich, dass die Amaryllis ganz oben auf der Liste der beliebtesten Pflanzen für die Adventszeit steht. Schließlich besitzt sie unvergleichliche Blüten, die in ihrer Schönheit geradezu erstrahlen. Wir erklären Ihnen, wie man die Zwiebelblumen pflanzt und pflegt, damit sie gesund und üppig wachsen. Außerdem verraten wir, wie es mit der Pflege nach der Blütezeit weitergeht.
Kaum eine andere Zimmerpflanze stellt sich den trüben Monaten derart wirkungsvoll und mit solch leuchtender Schönheit entgegen wie die Amaryllis, auch Ritterstern genannt. Ursprünglich stammen die verschiedenen Arten der Gattung Hippeastrum aus Südamerika, wo ihnen ausgeprägte Trockenzeiten nicht viel anhaben können. Wie Tulpen, Hyazinthen und Narzissen nutzen sie die in der Natur jährlich wiederkehrenden kühlen Phasen, um eine Ruhezeit einzulegen. Erst wenn das Thermometer wieder klettert und die Wasserversorgung ausreichend ist, bereiten sich die Zwiebelpflanzen auf die Blüte vor.
Amaryllis oder Ritterstern?
Während die Echte Amaryllis (Amaryllis belladonna) zuerst Blätter und dann Blüten bildet, ist es beim Ritterstern aus der Gattung Hippeastrum genau umgekehrt. Weil ursprünglich beide Pflanzen zur Gattung gezählt wurden, wird der Ritterstern im allgemeinen Sprachgebrauch weiterhin häufig als Amaryllis bezeichnet.
Die vielen Formen des Rittersterns sind meist auf die Ursprungsart Hippeastrum vittatum zurückzuführen, die im peruanischen Hochland zu finden ist. Der Züchterehrgeiz hat mittlerweile eine große Hybriden-Vielfalt hervorgebracht. Im Sortiment sind unzählige Sorten in Rot, Orange, Rosa, Apricot, Zartgelb, Weiß und sogar Grün erhältlich. Ihre beeindruckenden Blüten sind häufig kontrastreich gezeichnet oder sogar opulent gefüllt.
Achtung: Alle Teile der Amaryllis sind hochgiftig – ganz besonders die Zwiebel. Die Pflanzen enthalten das Alkaloid Lycorin. Platzieren Sie die Amaryllis daher stets außer Reichweite von Kindern und Haustieren. Meiden Sie auch den Hautkontakt und tragen Sie bei Pflegearbeiten Handschuhe.
Wie pflegt man eine Amaryllis im Topf? In der Zimmerkultur lohnt sich das richtige Timing: Wenn Sie die Zwiebel des Rittersterns Anfang November rechtzeitig in die Erde oder in ein Glasgefäß setzen, entfaltet er seine beeindruckenden Blütentrichter in der Weihnachtszeit. Wie lange blüht eine Amaryllis? Die prächtigen Blüten halten für gewöhnlich in etwa vier Wochen durch.
Im Handel erhalten Sie sowohl vorkultivierte Exemplare im Topf als auch stattliche Zwiebeln. Nach dem Einpflanzen einer wurzelnackten Zwiebel dauert es etwa sechs bis acht Wochen bis zur Blüte.
Eine Amaryllis können Sie auch in einem taillierten Glas antreiben – so wie man es auch von anderen Zwiebelblumen kennt. Dafür legen Sie die Zwiebel auf der verengten Stelle des Gefäßes auf, sodass nur ihre Wurzelspitzen ins Wasser ragen. Auf diese Weise kann das verdickte Speicherorgan nicht faulen. Zum regelmäßigen Wasserwechsel und Nachfüllen heben Sie die Zwiebel an, damit sie nicht durchnässt wird.
Rittersterne haben drei Vegetationsphasen: die Blütezeit im Winter, die Wachstumsphase vom Frühjahr bis zum Sommer und die Ruhephase im Spätsommer. Hat der Ritterstern seine Blütenfülle eingebüßt, sollte er nicht unbedingt seinen Platz räumen müssen! Um die notwendigen Reserven für das nächste Jahr sammeln zu können, benötigt er nämlich reichlich Sonnenlicht und Wärme.
In der Wachstumsphase ab dem Frühjahr zeigen sich die neuen, zungenförmigen Blätter. Schneiden Sie das Laub auf keinen Fall ab, denn es erfüllt eine wichtige Photosynthese-Funktion und hat auch optisch durchaus seinen Reiz. Bis Mitte August sollte die Pflanze nun bei Tagestemperaturen von über 20 Grad Celsius sonnig bis halbschattig stehen. Nach den Eisheiligen im Mai kann sie auch problemlos an einen geschützten Platz im Garten oder auf dem Balkon umziehen.
Wird der Ritterstern in dieser Zeit gut mit Nährstoffen versorgt, kann er in der Blütezeit davon zehren. Zwischen April und Juli sollten Sie deshalb alle zwei Wochen einen Flüssigdünger verabreichen. So legt die Zwiebel an Umfang zu, und die Pflanze wird im Lauf der Jahre immer prächtiger.
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Etwa ab August beginnen die Blätter einzutrocknen. Jetzt sollten Sie das Düngen der Amaryllis einstellen. So stimmen Sie die Zwiebelpflanze auf die Ruhephase ein. Reduzieren Sie auch allmählich das Gießen. Solange die Blätter noch leicht grün sind, sollten Sie das Substrat nicht komplett austrocknen lassen, da hier weiterhin Feuchtigkeit verdunstet. Sind alle Blätter vertrocknet, holen Sie die Zwiebel aus der Erde und lagern sie für etwa acht Wochen lang kühl, bei einer Temperatur zwischen 10 bis 15 Grad Celsius.
Zwischen Ende Oktober und Anfang November können Sie die Amaryllis dann schließlich erneut eintopfen und pünktlich für die nächste Weihnachtszeit vortreiben.
In der Vorweihnachtszeit werden oft Rittersterne ohne Topf angeboten, deren Zwiebeln von einer Wachsschicht umhüllt sind. Ganz ohne weitere Pflege können diese als dekoratives Weihnachtselement in die Wohnung gestellt und bald darauf beim Treiben und Blühen beobachtet werden. Das ist möglich, weil die Pflanzen noch einige Zeit aus dem Wasser- und Nährstoffvorrat ihrer Zwiebel schöpfen. Viel länger überleben sie auf diese Weise aber nicht, sodass die Freude eher kurz anhält. Zwar kann man noch versuchen, den Wachsmantel zu entfernen und die Zwiebel anschließend einzutopfen, doch ist das nicht immer von Erfolg gekrönt.
Auch für die Weihnachtszeit gibt es Pflanzen, die ihre farbenprächtige Blüten präsentieren: Wir haben die schönsten Weihnachtsblumen für die Zimmerkultur zusammengefasst. Und auch auf Balkon und Terrasse muss in der kalten Jahreszeit keine gähnende Leere herrschen, denn Winterblüher bescheren Blütenpracht trotz Eiseskälte.
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