Gladiolen geben jeder Blumenrabatte Struktur, sind ein Muss für Prachtstaudenliebhaber und werden in großen Pflanzkübeln zum besonderen Hingucker auf Terrasse oder Balkon. Rückt der Winter näher, ist es jedoch an der Zeit, die Knollen aus der Erde zu holen. Denn winterhart sind die hübschen Zierpflanzen leider nicht. Wir erklären Ihnen, wie das Überwintern klappt, und geben Tipps zur weiteren Pflege.
Name
Gladiolus
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
durchlässig, humos, nährstoffreich
Wuchshöhe
60 bis 150 Zentimeter
Lichtverhältnisse
Sonne
Verwendung
Schnittblumen, Staudenrabatten, Kübelbepflanzung
Wuchsform
Knollenpflanze
Winterhärte
nicht winterhart
Blüte
Lange Blütenähren
Giftigkeit
nicht giftig
Blatt
lang, lanzettlich
Garten-Gladiolen gedeihen am besten vollsonnig in einem humosen, gut durchlässigen Boden. Das Substrat ist idealerweise frisch bis leicht feucht und nährstoffreich. Für Gladiolen im Topf oder Kübel verwenden Sie am besten eine hochwertige Blumenerde. Auf schweren, lehmigen Böden ist eine Drainage aus grobem Sand empfehlenswert – leichte, sandige Böden erhalten hingegen etwas Kompost. Im Garten sollten Sie möglichst jedes Jahr das Beet wechseln, um Krankheiten vorzubeugen.
Als Überwinterungsorgane bilden Gladiolen Knollen, die von einer faserigen Schale umgeben sind. Aus ihnen treiben im Frühjahr ein oder zwei kräftige Triebe aus, die von den typischen schwertartigen Blättern umschlossen sind. Gladiolen benötigen bis zur Blütezeit zwischen 70 und 100 Tagen. Ihre Blütenpracht präsentieren sie dann etwa zwei Wochen lang. Aus diesem Grund werden sie gerne gestaffelt gepflanzt, so dass ihre Schönheit bis in den Frühherbst verzaubert.
Für einen frühen Blühtermin können Sie die Gladiolenknollen im Haus ab März vorziehen. Beginnen Sie mit der Pflanzung im Freiland ab Ende April – bei Spätfrösten ist dann der empfindliche Austrieb im Boden gut geschützt. Für die gestaffelte Blütezeit setzen Sie im Abstand von zwei Wochen weitere Knollen in die Erde (bis Mitte Juli).
Pflanzen Sie Gladiolen am besten in kleinen Gruppen oder, je nach Geschmack, in Längsreihen. Heben Sie dafür einen kleinen Graben aus. Die Knollen werden zwischen 8 bis 15 Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Ist der Boden sandig, sollten es schon 15 Zentimeter sein. Denn dann erweisen sich auch die hochwüchsigen Vertreter als standfest.
Tipp: In schweren, zur Vernässung neigenden Gartenböden darf der Pflanzgraben gerne etwas tiefer ausfallen – auf diese Weise können Sie im unteren Bereich eine Schicht aus scharfem Sand oder Splitt einfüllen. Das dient als Drainage und schützt vor Staunässe.
Sind Gladiolen winterhart? Leider nein. Garten-Gladiolen sind aufgrund ihrer Herkunft frostempfindlich und müssen daher im Herbst, ähnlich wie Dahlien, ausgegraben werden. Schwertblumen im Topf werden hingegen einfach in einem kühlen, aber frostfreien Raum platziert. Achten Sie darauf, nur intakte Knollen einzulagern, damit sich Krankheiten nicht ausbreiten können!
Holen Sie die Knollen etwa sechs Wochen nach der Blütezeit aus dem Boden – spätestens nach dem ersten Frost. Die Gladiolenblätter sind zu diesem Zeitpunkt bereits gelblich oder eingetrocknet. Die Erde sollte beim Ausgraben möglichst trocken sein.
Schneiden Sie die Blätter und den Stängel direkt über den Knollen ab. Zusätzlich werden alle abgestorbenen Wurzeln, trockene äußere Schichten sowie Erdreste entfernt.
Legen Sie die Knollen im Anschluss für mindestens eine Woche an einen hellen, warmen, gut belüfteten Ort, sodass diese gut abtrocknen können.
Nachdem die Knollen getrocknet sind, können Sie die Tochterknollen abtrennen. Sie lassen sich meist leicht mit der Hand entfernen, da sie über kurze Ausläufer mit den Mutterknollen verbunden sind. Die kleinen Knollen werden gleich in ein Anzuchtsubstrat gesteckt. Oft dauert es aber zwei oder drei Jahre, bis die Tochterpflanzen zur Blüte kommen.
Lagern Sie die Knollen an einem kühlen und dunklen Ort. Die ideale Raumtemperatur beträgt fünf bis sieben Grad Celsius. Um einer Austrocknung vorzubeugen, werden sie am besten in einer mit Sand gefüllten Kiste oder auf Zeitungspapier beziehungsweise Pappe ausgebreitet überwintert. Achtung: Mäuse lieben Gladiolen-Knollen!
Reifer Kompost und Hornspäne versorgen die Knollenpflanzen mit wichtigen Nährstoffen. Arbeiten Sie den organischen Dünger gleich nach der Pflanzung oberflächlich in den Boden ein. Ist der Standort starken Winden ausgesetzt, sollten Sie vor allem Großblütige Gladiolen vorsichtshalber stützen. Gießen Sie in der Wachstumsperiode regelmäßig und stellen Sie sicher, dass die Erde niemals austrocknet – ein Mulchen rund um die Pflanzen hält die Feuchtigkeit länger im Boden.
Als Schnittblumen nutzen Sie Gladiolen am besten dann, wenn sich die ersten, unteren Blüten öffnen. Schneiden Sie nicht direkt über dem Boden ab, sondern lassen vier bis fünf Blätter stehen. Ein Rückschnitt vor der Samenbildung ist empfehlenswert, damit die Pflanzen ihre Kraft in die Knollen stecken.
Tipp: Entnehmen Sie in der Wachstumszeit nicht zu viele Blüten für die Vase, wenn Sie die Knollen überwintern möchten! Grundsätzlich sollten Sie nur Verwelktes entfernen und nicht zu tief schneiden – auf diese Weise bleiben die Speicherorgane der Pflanzen vital.
Heimisch sind die Wildarten der Gattung Gladiolus übrigens im südlichen Europa, Vorderasien und Afrika. Mittlerweile sind die Sorten und Hybriden der Garten-Gladiolen beinahe unüberschaubar – aus diesem Grund werden sie oft nach Blütengrößen oder der Abstammung klassifiziert.
Gladiolen sind ein Muss für üppige Prachtstaudenbeete.
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[Foto: iBulb_Wouter Koppen]
Aber auch umrahmt von niedrigeren Stauden, zum Beispiel von Phlox und Katzenminze, kommen sie gut zur Geltung.
Edel- oder Garten-Gladiolen
Pilzkrankheiten treten häufig bei feuchtem Wetter und auf ungünstigen Standorten auf. Die Trockenfäule wird durch Fusarium oxysporum verursacht. An den Knollen zeigen sich faulige Stellen. Der Pilz Sclerotinia gladioli befällt den unteren Teil der Blätter und die Knolle, die dann schwarze Flecken aufweist. Die beste Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten besteht darin, schwere, feuchte Böden durchlässiger zu machen. Pflanzen Sie Gladiolen zudem nicht in frischen Mist, da die darin enthaltenden Pilze und Bakterien schädlich sein können.
Wenn eine Gladiole umknickt, kann Lackschorf die Ursache sein, eine bakterielle Krankheit. Auf den Knollen sind eingesunkene Flecken mit erhabenem Rand zu erkennen. Diese müssen unbedingt aussortiert werden. Vorbeugend sollten Sie jedes Jahr eine neue Fläche für die Pflanzung wählen und die Knollen vor dem Setzen genau kontrollieren.
Thripse sind kleine Insekten, die verkrüppelte Blüten erzeugen. Ein Befall zeigt sich auch durch weißlich-graue Streifen auf den Blättern und Blüten. Vorbeugung und Behandlung: Säubern Sie die ausgegrabenen Knollen im Herbst gründlich. Ist die Lagerung kühl (eine Zeit lang unter fünf Grad Celsius), sterben die Plagegeister im Winter häufig ab. Bei den ersten Anzeichen eines Befalls können Sie zudem alle Blätter der Pflanze bodennah abschneiden.
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