Auf die schönen Waldbewohner mit den üppigen Blattwedeln lassen sich einige gar nicht erst ein, weil sie als heikel gelten und etwas schwierig in der Pflege sind. Schade, es gibt nämlich auch robustere Farnarten. Wir verraten, welche Ansprüche beim Standort und der Pflege wichtig sind.
Zimmerfarn – Lesedauer ca.: 5 Minuten
Farne haben auf uns eine faszinierende Wirkung, denn sie sind älter als die Menschheit, und sie pflanzen sich auf außergewöhnliche Art fort. Auch sorgen sie für eine gewisse Dschungelatmosphäre, die einfach ihrer Herkunft geschuldet ist, da die meisten Farne aus den tropischen Regenwäldern kommen.
Ihre damit verbundene Vorliebe für feuchte, warme Luft macht es uns allerdings recht schwer, sie im Zimmer zu halten. Einsteiger sollten sich nicht gleich am zarten Frauenhaarfarn oder am üppigen Schwertfarn versuchen, sondern zunächst an Lederfarn, Pellefarn, Goldtüpfelfarn oder Geweihfarn. Diese Arten sind robuster und manche kommen sogar mit Heizungsluft ganz gut zurecht.
Ansonsten werden alle Zimmerfarne, bis auf wenige Ausnahmen, ähnlich gepflegt: Man stellt sie hell bis halbschattig und vermeidet außerdem Zugluft oder Kälte im Wurzelbereich. Das Substrat sollte gut wasserspeichernd, sehr humos sowie locker und stets feucht, aber nicht staunass sein. Gegossen wird mit weichem, zimmerwarmem Wasser. Von März bis August verabreichen Sie alle zwei Wochen Grünpflanzendünger in halber Konzentration.
Tipp: Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, stellt man die Pflanzgefäße dafür in mit Kieselsteinen und Wasser gefüllte Schalen. Der Wasserspiegel darf aber nicht höher sein als die Kieselsteinlage.
Die drei beliebtesten Zimmerfarne sind wohl Geweihfarn (Platycerium), Schwertfarn (Nephrolepis) und Frauenhaarfarn (Adiantum). Ersterer ist der unempfindlichste von allen. Die Aufsitzerpflanze kann auf Holz oder Rinde aufgebunden oder in durchlässiges Substrat gesetzt werden. Der Geweihfarn verlangt außerdem kalkarmes Wasser. Jüngere Pflanzen haben einen Blattpelz, der vor Austrocknung schützt.
Phlebodium aureum kann über einen halben Meter lange Wedel hervorbringen. Die Aufsitzerpflanze kommt auch in Blumenerde gut zurecht. Man hält sie gleichmäßig feucht und stellt sie hell, aber nicht in die volle Sonne.
Pteris cretica ist ein recht robuster Farn. Die Wildart kommt unter anderem im Mittelmeerraum vor. Im Zimmer hält man die buntblättrigen und panaschierten Kulturformen.
Der Farn möchte halbschattig bis schattig stehen und bevorzugt kalkarmes, humoses Substrat, das man gleichmäßig feucht hält. Sorgen Sie für eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit, dann bekommt die Pflanze keine braunen Blattspitzen.
Pellaea rotundifolia, ein kleiner Felsenfarn, besiedelt am Naturstandort warmes, sonnenbeschienenes Kalkgestein. Er liebt es nicht zu feucht, verträgt kalkhaltiges Wasser und trockene Heizungsluft. Er sollte hell, aber nicht vollsonnig stehen.
Nephrolepis exaltata, der sehr beliebte Zimmerfarn, fühlt sich in einem hellen Bad am wohlsten. Er muss ständig mit weichem, abgestandenem, zimmerwarmem Wasser feucht gehalten werden. In trockeneren Räumen wird der Schwertfarn zusätzlich täglich besprüht. Auf Ballentrockenheit reagiert er mit Blattabwurf. Aus dem Rhizom treiben aber immer wieder neue Blätter aus. Da er sehr schnell wächst, sollte man ihn regelmäßig düngen.
Adiantum raddianum wünscht sich einen sehr luftfeuchten und sehr warmen Standort. Man besprüht ihn regelmäßig mit kalkarmem Wasser und stellt Wasserschalen auf. Beim Gießen ist Fingerspitzengefühl gefragt. Die Erde sollte gleichmäßig feucht sein und erst leicht antrocknen, bevor der Frauenhaarfarn wieder gegossen wird.
Asplenium nidus bringt große, bis einen Meter lange Blätter hervor. Je wärmer er steht, desto mehr ist auf ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit achten. Die Blätter reagieren auf kaltes Spritzwasser mit braunen Flecken. Möglichst zimmerwarmes, weiches Wasser verwenden. Zudem sollte der Nestfarn halbschattig stehen.
Arachniodes adiantiformis ist robuster als die meisten anderen Zimmerfarne. Trockene Luft verträgt er recht gut, trotzdem im Winter ab und zu besprühen. Der Farn wächst sehr buschig. Dadurch ist zwischen den Wedeln meist genügend Luftfeuchtigkeit vorhanden und für Wohlfühlklima gesorgt.
Press-Kunst
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Tipp: Fixieren Sie die gepressten Wedel rückseitig mit doppelseitigem Klebeband.
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