Exotische Gewürze gehören zu Weihnachten wie Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Sie tun einfach gut, hellen die Stimmung auf und stärken das Immunsystem. Was wäre unsere Weihnachtsgebäck ohne Lebkuchengewürz, der Rotkohl ohne Nelken oder Milchreis ohne Zimt!
Doch welche Gewürze duften uns da eigentlich entgegen, wenn wir an Lebkuchen und Glühwein schnuppern? Die wichtigsten Aromaträger haben wir auf dieser Seite zusammengestellt.
Gewürzmischungen fürs Weihnachtsgebäck gibt es so viele wie Bäcker. Denn jeder Bäcker hat sein ganz eigenes, wohl gehütetes Familiengeheimnis für Lebkuchen, Stollen oder Spekulatius.
Selbst die fertigen Mischungen gleichen sich nicht. Zimt und Gewürznelke, Muskat und Koriander, Kardamom und Anis sind fast immer drin. Kleine Aroma-Kicks bringen Macis, Pfeffer, Vanille und Chili.
Wenn Sie die Wahl haben, kaufen Sie am besten unvermahlene Gewürze. Die bleiben lange frisch. Bereits gemahlene Gewürze sollten zügig aufgebraucht werden, denn sie behalten nur wenige Wochen ihr volles Aroma. Bewahren Sie Gewürze dunkel, trocken, kühl und luftdicht verschlossen auf.
Das wohl wichtigste Aroma zur Weihnachtszeit ist Zimt. Unterschieden werden der Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum) mit leichter Orangennote und der etwas schärfere, chinesische Cassia-Zimt (C. cassia).
Bei ersterem sind mehrere feine Rindenlagen zu einer Zimtstange aufgerollt. Eine Cassia-Zimtstange besteht dagegen nur aus einer dicken Rindenlage.
In Verruf geraten ist Zimt wegen seines Cumaringehaltes. In Cassia-Zimt ist der leberschädigende Stoff in einer vielfach höheren Dosis enthalten als in Ceylon-Zimt. Verwenden Sie den Cassia-Zimt darum in Maßen, besonders wenn Sie auch außerhalb der Weihnachtszeit Zimt-Fan sind.
Piment vereint gleich vier Weihnachtsgewürze in einem! Der Weihnachts-Allrounder duftet nach Gewürznelke, Zimt, Pfeffer und Muskat. Darum nennt man ihn auch Viergewürz oder Allgewürz.
Die meisten Gewürze kommen aus tropischen Gefilden, aus der Karibik, Indien oder Indonesien. Sie haben eine lange Reise hinter sich, wenn sie bei uns ankommen.
Doch nicht alle brauchen tropische Wärme. Fenchel, Anis, Koriander und Chili bringen auch in unseren Breiten ihre würzigen Früchte zur Reife. Fenchel und Koriander gedeihen auf lockeren, nährstoffreichen Böden, Anis mag es eher karg.
Gesät werden die drei Doldenblütler ab April in Töpfe oder direkt ins Beet. Fenchel ist mehrjährig und bekommt einen Winterschutz. Chilis werden schon Ende Februar auf der Fensterbank ausgesät. Ab Mitte Mai stellt man sie in großen Töpfen ins Freie.
Natalie Faßmann
Werden Sie kreativ und stellen Sie Ihre eigene Weihnachtsmischung zusammen! Am einfachsten geht das mit gemahlenen Gewürzen. In eine ausgewogene Mischung gehören vier Aroma-Richtungen: warm, süß, scharf und frisch. Sie stehen jeweils bei den Gewürzporträts auf dieser Seite.
Einigen Gewürze werden mehrere zugewiesen. Es ist egal, wie viele verschiedene Gewürze Sie mischen, Hauptsache alle vier Richtungen sind enthalten. Aber: Dosieren Sie Muskat, Chili und Gewürznelke vorsichtig.
Das steckt in den typischen Mixturen drin.
Zimt, Muskat und Macis, Gewürznelke, Ingwer, Piment, Kardamom, Koriander, Anis, Sternanis
Zimt, Gewürznelke, Kardamom, Piment
Muskat und Macis, Zimt, Gewürznelke, Kardamom, Anis, Koriander
Im originalen Dresdner Stollen ist nur Macis enthalten.