Im Sommer wachsen sie üppig und lassen sich zu jeder Zeit ernten: Kräuter sind während der Saison reichlich in der Küche und der Hausapotheke vorhanden. Doch wir möchten auch nicht auf sie verzichten, wenn das Wetter kalt und ungemütlich wird. Denn gerade dann wollen wir uns doch etwas Gutes tun. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Heilpflanzen und Kräuter trocknen, damit Sie sich das gesamte Jahr Wohlbefinden schenken können.
Heilpflanzen und Kräuter sind wahre Multitalente, denn sie würzen und garnieren Speisen und können dabei unterstützend wirken, um körperliche Beschwerden zu lindern. Wahre Wundertaten werden ihnen zudem als Seelentröster, Vitalisierungshilfe oder Stimmungsmacher nachgesagt. Grund genug, die Kräuter für den Winter zu trocknen, wenn wir ihre wohligen Wirkungen am nötigsten haben.
So manches gebündelte und getrocknete Sträußchen wartet bald auf seine Verwendung. Die leicht flüchtigen Aromen und Wirkstoffe frischer Kräuter lassen sich in Alkohol, Essig oder Öl einfangen. Was aber, wenn Sie nun nicht die richtigen Pflanzen zur Hand haben?
Auf die heilsame Kraft der Kräuter müssen Sie dennoch nicht verzichten. Eine gute Alternative zur eigenen Ernte und dem Trocknen daheim ist der Kauf beim Apotheker oder beim spezialisierten Kräuterversand. Hier können Sie sicher sein, das richtige Zauberkräutlein in den Händen zu halten. Gütesiegel bürgen dafür, dass die Pflanzen zum optimalen Zeitpunkt und dabei weitestgehend rückstandsfrei geerntet und anschließend korrekt getrocknet wurden. Sie werden staunen, was der Handel alles bereithält – auch toll zur Ergänzung Ihrer eigenen Gartenkräuter!
Zur Winterzeit können Sie Ihre Kräuterschätze zu wunderbar entspannenden oder belebenden Präsenten für sich selbst und andere weiterverarbeiten. Lassen Sie sich nun von den Rezeptideen für frische und getrocknete Kräuter inspirieren.
Verlockend nach einem anstrengenden Arbeitstag oder nach einer Wanderung: eine Tasse heißer Tee. Er lässt sich aus einer einzelnen Pflanze oder aus einer Kräutermischung verschiedener Teekräuter zubereiten. Dazu können Sie Kräuter trocknen oder auch frische verwenden. Die Kräutertee-Mixtur kann dabei rein geschmacklichen Gesichtspunkten oder auch Heilaspekten folgen.
Für einen Haustee verwenden Sie zum Beispiel Zitronenmelisse, Indianernessel oder Duftnessel und garnieren ihn mit den Blütenblättern von Rosen oder Ringelblumen. Für einen wirkungsvollen Gesundheitstee eignen sich Lindenblüten, Thymian, Lavendel und Salbei allein oder gemischt. Natürlich können Sie auch noch andere Kräuter trocknen. Abhängig davon, wie sich ihre Wirkstoffe lösen, gießt man sie mit kochendem, heißem oder sogar kaltem Wasser auf. Tee können Sie auch zum Gurgeln, für Spülungen, Umschläge oder Bäder verwenden.
Ein weiterer Klassiker: der Heilsud aus Kamillenblüten zum Inhalieren bei Erkältungen. Beim Sammeln der Blüten sollten Sie aufpassen, um tatsächlich Echte Kamille (Matricaria recutita) und nicht etwa ihre wirkungslose Verwandte, die Geruchlose Kamille (Tripleurospermum perforatum) zu erwischen. Auch hier können Sie frische oder getrocknete Kräuter verwenden.
Erkennungsmerkmal der Echten Kamille:
Neben dem charakteristisch süßlichen Duft besitzt nur die Echte Kamille einen hochgewölbten Blütenboden, der hohl ist.
Außer Kamillenblüten können Sie auch andere typische Erkältungskräuter, etwa Thymiankraut und Salbeiblätter, einzeln oder miteinander kombiniert verwenden.
Zubereitung und Verwendung des Kräutersuds:
Mögen Sie Duftkissen mit Lavendel-Füllung? Die getrockneten Blüten beduften z. B. Ihre Garderobe oder den Kleiderschrank, damit Kleidermotten verduften. Aber Sie können auch andere Kräuter trocknen und in kleine Stoffreste einnähen.
Und die Kraft der getrockneten Kräuter lässt sich auch beim Baden nutzen. Einen Hauch von Spa ins Badezimmer zaubert ein aromatisch duftendes Badesäckchen mit Ihren Lieblingskräutern. Rosmarin aktiviert und strafft die Haut, Salbei und Thymian wirken antiseptisch und helfen bei unreiner Haut. Eingetaucht im Lavendelblüten-Bad lässt es sich wunderbar entspannen. Erfrischend und hautaktivierend wirkt ein Bad auf der Basis von naturreinem Meersalz. Mit getrockneten Kräutern und ätherischen Ölen veredelt, wird es schnell zu Ihrem persönlichen Wellness-Badesalz. Getrocknete Pflanzenteile können heilwirksame, aber auch kosmetische Bestandteile in handgemachten Kräuterseifen und Badekugeln sein.
Blickfang und Aromageber – unterstützt vom passenden Aromaöl – sind Duftpotpourris aus getrockneten Kräutern, Blüten und Blättern in dekorativen Schalen oder Stoffsäckchen. Verwenden Sie dazu getrocknete Blütenblätter von Rose, Malve, Kamille, Lavendel, Rosmarin, Minze, Duftnessel oder Zitronenverbene.
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Haben unsere Ideen Ihnen Lust auf mehr gemacht? Dann geht es nun an das Trocknen der Kräuter. Wir erklären, wie sie richtig vorgehen. Mit unseren Tipps können Sie Ihren Vorrat aufstocken und haben so genug Ernteschätze für das ganze Jahr.
Nicht alle Kräuter lassen sich gut trocknen, einige „dünnhäutige“ wie Pimpinelle oder Basilikum verlieren mit dem Trocknen Aroma und Farbe. Hier empfehlen sich der Frischverzehr in Salaten bzw. Dips oder die Veredelung zu Kräuter-Pesto.
Zutaten:
Zubereitung:
Oder Sie legen etwa 10 g von Würzpflanzen wie Rosmarin, Thymian, Pfefferminze, Ysop, Zitronenmelisse, Liebstöckel oder Oregano in 200 ml Essig oder 250 ml Öl ein. Diese Kräuter geben ihr sattes Aroma mit der Zeit an die Flüssigkeit ab. Das i-Tüpfelchen an Geschmack für Salate sowie warme oder kalte Speisen!
Das Grundrezept für Speiseöl lässt sich ganz einfach für medizinische Zwecke abwandeln:
Von circa 10 g heilwirksamen Kräutern wie Ringelblume oder Johanniskraut übergießen Sie frische Blüten mit 250 ml Pflanzenöl. Nach zwei bis drei Wochen haben Sie Ihr fertiges Heilöl.
Wenn die Beine schwer wie Blei, die Füße kalt wie Eiszapfen sind, kann eine alkoholische Kräutertinktur Abhilfe schaffen.
Kräuter-Elixiere in Form von Auszügen und Likören können bei Stress und Erschöpfungszuständen helfen. Im Gegensatz zur Tinktur unterstützen diese Elixiere innerlich. Wir haben ein simples Rezept, mit dem Sie erst einen Weißwein mit frischen Kräutern und anschließend Ihren Körper mit diesem Kräuterwein aufpeppen können.
Kräuter-Elixier mit Rosmarin:
50 g frischen oder 25 g getrockneten Rosmarin klein schneiden. Das Kraut für eine Woche in 1 Liter trockenen Weißwein legen, dann den Kräuterwein abseihen. Täglich zwei- bis dreimal esslöffelweise (!) einnehmen.
Sie möchten nicht nur Kräuter trocknen, sondern auch Ihre Sommerblumen? Dann lesen Sie doch unseren Artikel zu Trockenblumen und -sträußen. Darin erklären wir, worauf es beim Trocknen der floralen Schönheiten ankommt und welche gestalterischen Möglichkeiten Sie mit ihnen haben.
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