In Japan sind sie schon lange im Trend, die plüschigen, Marimo genannten Algenkugeln. Sie können die skurrilen, pflegeleichten Lebewesen in hübschen Glasgefäßen zusammen mit ein paar Kieseln arrangieren oder einfach ins Süßwasseraquarium setzen. Ein Hingucker ist die Mooskugel immer.
Dass in Mini-Aquarien kein Moos schwimmt, ist schnell klar. Tatsächlich handelt es sich um eine Grünalge namens Aegagropila linnaei.
Diese Algen-Art kann als Rasen, Büschel oder frei treibende Kugel wachsen. In der Natur entsteht die Kugelform dadurch, dass Teile von Algenrasen oder -büscheln durch Wind und Wellenbewegungen erst verknäult und dann hin und her gerollt werden.
Manchmal entweichen ihnen feine Sauerstoffbläschen, an sonnigen Tagen sollen es sogar so viele sein, dass die Marimo durch den Auftrieb an die Wasseroberfläche steigen.
Beheimatet ist Aegagropila linnaei in winterlich vereisenden Seen auf der gesamten Nordhalbkugel. Die zwei bekanntesten Kugelalgen-Populationen leben im isländischen Mückensee (Myvatn) und in Japan im Akan-See auf Hokkaidō. Im Akan-See soll es Marimo-Exemplare mit einem Durchmesser von bis zu dreißig Zentimetern geben.
Neben der herkömmlichen Dekoration in einem Wasserbehälter, können Sie den Algenball in weitaus mehr Anwendungsbereichen finden. Beim Stöbern im Internet stoßen Sie auf viele Marimo-Dekoideen.
Des Weiteren sind die Algenkugeln bei Haltern von Süßwassergarnelen sehr beliebt. Die kleinen Krebse weiden die zwischen den feinen Algenhärchen abgelagerten, organischen Substanzen gern ab, zerstören die Kugeln dabei aber nicht.
Im Akan-See im japanischen Hokkaidō leben zahlreiche Marimo-Kolonien. Doch schon länger gehen die Bestände zurück, auch weil die Kugeln aus dem See gefischt wurden, um sie als „Haustiere“ zu halten. Für das Aquarium zu Hause gibt es die Algenkugeln aus frei flutenden Algenfäden.
Die Marimo-Alge wird nicht so schnell größer werden, schon unter natürlichen Bedingungen wachsen die Kugeln nur fünf bis zehn Millimeter im Jahr.
Ab und an ist es ratsam, die Kugeln vorsichtig in den Händen zu rollen, damit sie ihre Form beibehalten.
Eine gelbe oder gar braune Farbe der Algenfäden sind ein klares Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Da die Mooskugel sehr pflegeleicht ist, kann eine häufige Ursache die direkte Sonneneinwirkung sein. Zudem sollten Sie die Marimo in regelmäßigen Abständen behutsam auswaschen, um alte Wasserablagerungen innerhalb der Kugel heraus zu spülen.
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